Kita Kroppenstedt Die Suche nach mehr Raum

Die Kita „Rasselbande“ in Kroppenstedt hat ein riesiges Problem: Schon ab dem kommenden Jahr kann sie nicht mehr alle Kinder aufnehmen.

Von Sebastian Pötzsch 17.12.2015, 00:01

Kroppenstedt l „Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen. Wir können nicht mehr Kita-Plätze zur Verfügung stellen, als uns die Betriebserlaubnis vorgibt“, beschreibt Kita-Leiterin Angela Dannenberg ihr Dilemma. Schon im kommenden Jahr müssten Eltern zurückgewiesen werden, die ihr Kind eigentlich gern als Mitglied der „Rasselbande“ gesehen hätten.

Als logische Konsequenz dessen müsste mehr Platz geschaffen werden. Doch hier stoßen die Verantwortlichen an Grenzen. Denn einfach anbauen ist baulich wie finanziell nicht machbar. Deshalb wird derzeit nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, um die Quadratmeterzahl auf andere Weise zu erhöhen. Ein Ansatz könnte das Einbauen von zusätzlichen Ebenen sein. Hier bietet der Würzburger Gottfried Schilling Lösungsansätze an.

Um erste Denkanstöße anzutreiben, hatte die Kita-Leiterin den Unternehmer mit Erfahrungen im Schaffen von Raumkonzepten vor allem in Kitas zu einem ersten Informationstreffen eingeladen. Mit dabei waren auch Petra Sroka und Ina Dreiling von der Landkreisverwaltung, Stephanie Zingel als Vertreterin des Elternkuratoriums, die stellvertretende Kita-Leiterin Christina Körn sowie die Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker.

„Wir sind bestrebt, unseren 66 Kindern so viel Bewegung wie möglich anzubieten“, erklärte die Kita-Leiterin. „Das ist auch gut so, denn Bewegung ist lernen“, pflichtete ihr Gottfried Schilling bei. Nur hapere es an genügend Platz.

Er könne sich vorstellen, Lösungen für den Krippenbereich im unteren Stockwerk zu erarbeiten. „Die Voraussetzungen mit der hohen Decke sind hier optimal“, erklärte Schilling. Wie solche Lösungen aussehen könnten, präsentierte der Unternehmer während seiner anschließenden Ausführungen anhand von Beispielen.

Zweierlei hatten alle gemein: Bei den präsentierten Projekten handelte sich um eingebaute Ebenen, ähnlich wie Maisonetten, und sind alle aus Holz gefertigt. Sie wirken verspielt und erinnern an Abenteuerspielplätze. Hinauf kommen die Kinder entweder über gut gepolsterte Treppen mit abgerundeten Stufen – sie können also auch krabbelnd genommen werden. Aber auch über schräge Ebenen oder grobe Netze kann nach oben geklettert werden. Hier bieten sich offenbar viele Gestaltungsmöglichkeiten, von der Sitzecke bis hin zu Spiel- und Bastelbutzen, an. „In den Aktionsbereichen können sich die Kinder unbeobachtet zurückziehen. Sie haben nämlich das hohe Bedürfnis, Dinge in Eigenverantwortung selbst zu regeln“, erklärte der Würzburger Gottfried Schilling.

Ob und wie die Ideen des Würzburgers umgesetzt werden, steht indes noch in den Sternen. Denn ob sie dazu taugen, auch die Grundfläche der Kita-Räumlichkeiten zu erhöhen, muss sich erst noch zeigen. Die zuständige Mitarbeiterin bei der Landkreisverwaltung, Petra Sroka, zeigte sich am Ende der Ausführungen dem Thema gegenüber aufgeschlossen. „Warum nicht. Ich finde es spannend, Räume auf diese Art und Weise umzugestalten“, äußerte sie.

Doch dass noch einige Zeit ins Land gehen wird, bis überhaupt erste Planungen vorliegen, darauf verwies Ines Becker. „Heute handelte es sich nur um ein erstes Treffen. Wir stecken noch ganz am Anfang. Es werden noch lange keine Entscheidungen getroffen“, erklärte die Verbandsgemeindebürgermeisterin.