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Feuerwehr An jedem dritten Tag im Einsatz

Die 37 Kameraden der Oschersleber Ortswehr sind im Jahr 2015 insgesamt 121 Mal ausgerückt.

Von Yvonne Heyer 16.02.2016, 00:01

Oschersleben l Im Feuerwehrgerätehaus der Oschersleber Feuerwehr blieb zur Jahreshauptversammlung nur ein einziger Stuhl frei. Zahlreiche Gäste, vom Kreisbrandmeister Kay Pluntke, Bürgermeister Benjamin Kanngießer, Feuerwehrverbandschef Ulf Nohr, Polizei, Malteser, Verkehrswacht bis zu den Kameraden der Partnerwehr aus Schöningen war alles vertreten. Natürlich fehlten die eigentlichen Hauptpersonen nicht: die aktiven Kameraden, die Jugendwehr und die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Oschersleben.

Ortswehrleiter Carsten Loof zog in seinem Jahresbericht eine eindrucksvolle Bilanz. Insgesamt 121 Mal rückten die Männer und Frauen aus, verließen ihre Arbeitsplätze oder die gemeinsame Freizeit mit der Familie oder wurden aus dem Schlaf gerissen. Die gegenüber 2014 (97) noch einmal gestiegene Anzahl an Einsätzen bedeutet auch, dass die Oschersleber Kameraden im Schnitt jeden dritten Tag einen Einsatz meisterten. Darunter waren 26 Kleinbrände und 4 Mittelbrände. In die letztgenannte Kategorie fallen beispielsweise ein brennender Lkw und ein Imbiss.

Sturmtief Niklas, der am 31. März des vergangenen Jahres durch Oschersleben fegte, bescherte den Feuerwehrleuten elf Einsätze. In einem Fall mussten die Kameraden kapitulieren, hier mussten die „Kollegen“ des THW einen vom Umsturz bedrohten Baum sichern.

Zur Bilanz der Oschersleber Feuerwehrleute gehören darüber hinaus 56 technische Hilfeleistungen. Dahinter verbergen sich die zahlreiche Einsätze zum Abbinden auslaufender Flüssigkeiten, in drei Fällen halfen die Kameraden, Opfer von Verkehrsunfällen. Insgesamt 27 Mal wurden Brandmeldeanlagen ausgelöst Sieben Einsätze blieben ohne Maßnahmen. Carsten Loof hob in seinem Jahresbericht die gute Zusammenarbeit zwischen Ortswehr, Polizei, Rettungsdienste und THW hervor.

Die 37 Kameraden der Oschersleber Ortswehr konnten auch deshalb die 121 Einsätze des Vorjahres gut meistern, weil während der wöchentlichen Dienstabende Theorie und Praxis vertieft und immer wieder gefestigt werden. Nur einen einzigen Kritikpunkt gibt es über die Oschersleber Wehr zu berichten. Mit 37 Kameraden ist die Personaldecke für die Menge der geleisteten Einsätze zu dünn. „Aber mit einem hohen Ausbildungsstand können wir dieses kompensieren. Wir sind gut aufgestellt“, so Carsten Loof.

„Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften. Ich bin stolz auf euch.“ Mit diesen Worten beendete Carsten Loof seinen Jahresbericht.

Jugendwart Thomas Ehrhardt berichtete von der Jugendwehr, der drei Mädchen und acht Jungen angehören, dass im vergangenen Jahr über 700 Stunden reine Jugendarbeit geleistet wurden. Das sind im Vergleich zu 2014 über 200 Stunden mehr.

Die Jungen und Mädchen haben sich in Theorie und Praxis der Feuerwehrarbeit weitergebildet, gemeinsam aber auch viel Sport und Spaß erlebt. So starteten sie eine Fahrradtour durch das Hohe Holz, feierten gemeinsam mit anderen Jugendwehren Fasching. Besondere Höhepunkte waren die gemeinsame Ausbildung mit den aktiven Kameraden und die 24-Stunden-Tage.

Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) bedankte sich bei den stets einsatzbereiten Kameraden und stellte in Aussicht, dass die Ausschreibung für das neue TLF 2000 bald starten könne. „Ich hoffe, dass wir das Fahrzeug noch dieses Jahr ausliefern können. Die Spinde, die aus der Haushaltsplanung gestrichen wurden, sind auch nicht vergessen. Vielleicht können wir sie im nächsten Jahr beschaffen“, stellte der Bürgermeister in Aussicht.

Kreisbrandmeister Kay Pluntke fand ausschließlich lobende Worte für die Oschersleber Kameraden: „Ihr gehört mit 121 Einsätzen zu den drei einsatzstärksten Wehren des gesamten Landkreises. Hinzu kommen die Ausbildung und die Jugendarbeit. Ich kann vor euch nur den Hut ziehen.“

Und die Kameraden setzen noch einen drauf: Eine Kinderfeuerwehr soll aufgebaut werden. Interessierte sollten sich schon mal den 12. März vormerken. „Darauf bin ich schon sehr gespannt“, meinte Feuerwehrverbandschef Ulf Nohr.