1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Großes Buddeln in Oschersleben

Tunnelbau Großes Buddeln in Oschersleben

Oschersleben wird bis weit in das Jahr 2017 hinein eine große Baustelle sein. Der Bau einer Bahnüberführung macht den Anfang.

Von Yvonne Heyer 10.03.2016, 00:01

Oschersleben l Jetzt wird es tatsächlich ernst. Mit dem Start der neuen Woche beginnt das große „Buddeln" in Oschersleben. Im Verlauf der nächsten Monate wird der viel diskutierte „Tunnel" oder besser die „Bahnüberführung über den Straßentrog" Gestalt annehmen. Sicher, auch im vergangenen Jahr sind erste vorbereitende Arbeiten über die Bühne gegangen, wurden vor allem im Bereich der Anderslebener Straße und Fabrikstraße Leitungen umverlegt, hat die Bahn entlang der Bahntrasse und im Umfeld des künftigen Baufeldes das Areal freischneiden lassen umfangreiche Baumfällungen und Abholzungsarbeiten durchgeführt.

Doch mit Beginn der neuen Woche gehen die Bauarbeiten so richtig los und die Oschersleber werden sich darauf einstellen müssen, dass der Alltag vor allem rund um den Straßenverkehr bis weit in das nächste Jahr hinein von Baustellen und Umleitungen begleitet sein wird.

Ab Montag wird die Anderslebener Straße/Magdeburger Straße (B 246) ab dem Bahnübergang in Richtung Autohaus Lindner für den Durchgangsverkehr voll gesperrt. In dieser Straße wird die Querung der Regenwasserleitung unter der Bahnlinie hergestellt. Die Sperrung dieser Straße wird bis Ende April andauern.

Neben der Anderslebener Straße wird ab dem 14. März auch die Friedrichstraße von der Straße An der Wasserrenne bis zur Kreuzung Schermcker Straße ebenso gesperrt, um hier Regenwasser- und Schmutzwasserkanäle neu verlegen zu können. Die Umleitungsstrecke ist entsprechend ausgeschildert. Ein weiteres Baufeld befindet sich nördlich der Bahnlinie außerhalb der öffentlichen Straßen.

„Aufgrund des komplexen Bestandes an verschiedenen alten Leitungen im Bereich der Schermcker Straße/Friedrichstraße und der Notwendigkeit die Vorflut für den Regen- und Schmutzwasserabfluss aus dem nördlichen Stadtgebiet während der Bauphase aufrecht zu erhalten, ist es teilweise notwendig, die Kanäle sowohl vom Tiefpunkt als auch vom Kopfende her zu bauen. Des Weiteren wird der parallele Vortrieb des Kanalbaus an zwei Stellen auch praktiziert, um zu vermeiden, dass die Schermcker Straße und die Friedrichstraße gleichzeitig gesperrt werden“, erklärt Olaf Wachsmuth vom TAV Börde Oschersleben.

Zwischen dem 14. März und dem 29. April kommt es in der Friedrichstraße zu einer zeitweiligen halbseitigen Sperrung an der Einmündung zur Fabrikstraße.

„Hier muss der Kurvenradius der Einmündung erweitert werden, damit wir mehr Platz für die ab Ende Mai erforderliche Umleitungsstrecke bekommen. Um die Sicherheit der Kinder der angrenzenden Kindereinrichtungen zu gewährleisten, wird der Spielplatz der Kita verlegt“, erklären Steffen Czerwienski und Annegret Stertz von der Oschersleber Stadtverwaltung.

Wenn laut Bauablaufplan am 23. Mai die Bauphase zwei und damit der nächste größere Bauabschnitt eingeleitet wird, müssen die Bauarbeiten in der Friedrichstraße fertig sein. Die Schermcker Straße und Anderslebener Straße würden dann ebenso für den Straßenverkehr wieder offen sein. Ab der zweiten Bauphase wird dann die Schermcker Straße/ Magdeburger Straße zwischen der Kreuzung Friedrichstraße und Einmündung Anderslebener Straße gesperrt.

Die Umleitungsstrecken verlaufen dann über die Anderslebener Straße bzw. die Fabrikstraße.

Wenn nun die umfangreichen Tiefbauarbeiten zum Umverlegen von Schmutzwasserkanälen, Trinkwasserleitungen und Regenwasserleitungen beginnen, werden TAV und Stadt auch finanziell Baukosten von je 530 000 Euro zu tragen haben.

Mal abgesehen davon, dass künftig auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf ihren Wegen zwischen Rathaus und dem Verwaltungsgebäude II im Peseckendorfer Weg Umleitungen in Kauf nehmen müssen, ist zur Freimachung des Baufeldes für die Herstellung des Straßentroges in der Magdeburger Straße/ Schermcker Straße das Umverlegen des Datenkabels zwischen dem Rathaus und dem Verwaltungsgebäude im Peseckendorfer Weg notwendig.

Auch wenn eine großräumige Umleitung weit vor den „Stadttoren“ ausgeschildert sein wird, werde es sich nicht vermeiden lassen, dass auch Lkw künftig durch die Innenstadt fahren müssen. Geplant sei deshalb, im Bereich der Lindenstraße/Gartenstraße und Berliner Straße für die Umleitungsstrecke eine Ampel einzurichten.

Stadtverwaltung, TAV Börde und auch die Volksstimme wollen gemeinsam in den nächsten Monaten helfen, die Bürger durch die Baustelle zu geleiten. Regelmäßig werden die Bürger über die aktuelle Situation entlang der Baustellen und über Umleitungen informiert.

Inzwischen hat auch die Deutsche Bahn AG in einer aktuellen Pressemitteilung den Stand der Bauarbeiten und die weitere Planung für die Strecke Magdeburg‒Halberstadt bekanntgegeben. Neben dem Bau der Eisenbahnbrücke im Bereich der Magdeburger/Schermcker Straße, die drei Bahnübergänge im Stadtgebiet Oschersleben ersetzen und damit den Straßen- und Individualverkehr auf der B 246 flüssiger gestalten soll, erfolgen weiterhin in diesem Jahr umfangreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen, Signal-, Leit- und Sicherungstechnik für die Inbetriebnahme elektronischer Stellwerkstechnik in den Abschnitten Hordorf‒Nienhagen‒Halberstadt sowie Oschersleben‒Hadmersleben. Die Modernisierung der Strecke soll 2018 abgeschlossen sein.

Über weitere Details der Bauarbeiten durch die Deutsche Bahn AG werden wir gesondert berichten.

Lauftext