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Kartoffelfest Puffer, Suppe und Pommes Frites

Auf dem Stiftungsgut Warsleben wurde am Sonnabend das 6. Kartoffelfest gefeiert. Nach fünf Jahren Pause war wieder eingeladen worden.

Von Andrea Höde 06.09.2016, 23:01

Warsleben l Viel hat sich in den vergangenen Jahren getan. Im Jahr 2008 stieg Stephan Busche in den elterlichen Betrieb ein und ist seit 2012 alleiniger Pächter. Seine Eltern Karl Busche und Heidrun Behrens-Busche haben vor Jahren der Bewirtschaftung des Stiftungsgutes Warsleben neues Leben eingehaucht. Sie begründeten 1995 die Tradition der Kartoffelfeste auf dem Hof. Heute betreibt Karl Busche, der auch lange Zeit im Kreistag tätig war, in Ballenstedt-Meisdorf einen Landwirtschafts- und Forstbetrieb.

Natürlich waren Karl Busche und Heidrun Busche-Behrens Ehrengäste beim diesjährigen Kartoffelfest und freuten sich sichtlich, wie gut der von ihnen aufgebaute Betrieb durch den Sohn fortgeführt wird. Zu den Ehrengästen zählten auch die frisch gewählte Landtagspräsidentin, Gabriele Brakebusch, Staatsekretär Hermann Onko Aeikens (beide CDU) sowie Heinrich Hennigs als Vertreter der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Nach einem Dankgottesdienst mit Pfarrer Peter Mücksch nutzte Stephan Busche die Gelegenheit, die zahlreichen Gäste und Freunde auf dem Stiftungsgut zu begrüßen. „Schauen sie sich um. Hier können sie Landwirtschaft erleben und natürlich unsere Kartoffeln probieren. Die nehmen es optisch mit den Franzosen auf und dazu haben sie noch einen ganz besonderen Geschmack.“

„Ich hatte schon beim letzten Kartoffelfest versprochen, dass ich gern wieder komme“, sagte anschließend Hermann Onko Aeikens. „Nach meinen ersten beiden Bürotagen in Berlin ist dies mein erster öffentlicher Auftritt im neuen Amt und es tut richtig gut, zurück in meine Heimat, die Börde, zu kommen.“ Aeikens lobte den Hof der Busches als ein wahres Schmuckstück. „Hier kann man sehen, was eine Familie bewerkstelligen kann. Familie Busche bringt sich in das Leben im Dorf mit ein. Der Verbraucher erlebt, wie die Produkte, die bei ihm auf dem Tisch landen, erzeugt werden“

Der Staatssekretär rief alle Landbesitzer auf: „Denken Sie gut darüber nach, an wen Sie ihren Acker verpachten. Ist es ein Landwirt, der sich nur ein paar Mal im Jahr im Ort sehen lässt oder ist es wie Familie Busche jemand, der sich voll in das dörfliche Leben einbringt?“

Auch für Gabriele Brakebusch war es der erste öffentliche Auftritt als Landtagspräsidentin. Sie lobte Karl Busche für die Einführung der Kartoffelfeste und freute sich, dass auch in diesem Jahr so viele Besucher auf den Hof gekommen waren. „Mit Warsleben verbinde ich viele schöne Erinnerungen“, sagte danach Heinrich Hennigs. Das Stiftungsgut Warsleben zeige deutlich, dass es sich für einen Verpächter lohnt, mit einer Familie eine langfristige Beziehung einzugehen.

Nach den Begrüßungen ließen sich nicht nur die Ehrengäste die Köstlichkeiten aus Kartoffeln schmecken. Dabei erwiesen sich die Puffer mal wieder als absoluter Renner. Allein dafür wurden 500 Kilogramm Kartoffeln geschält. An sechs großen Pfannen hatten die fleißigen Bäckerinnen alle Hände voll zu tun. 250 Kilogramm wurden zu Pellkartoffeln mit Quark verarbeitet, in der Kartoffelsuppe landeten 150 Kilogramm.

Natürlich konnten nicht nur Kartoffeln verspeist werden. Frisch zubereitete Pommes Frites und ein reichhaltiges Kuchenbuffet rundeten das kulinarische Angebot ab. In einer Scheune gab Fitim Mehmeti den potentiellen Käufern zudem Auskunft über die Kocheigenschaften der angebotenen Erdäpfel.

Das Kartoffelfest war bei bestem Sommerwetter wieder ein Fest für alle Sinne. Überall gab es etwas zu entdecken: Handwerker präsentierten ihre Waren, die Kinder- und Jugendfeuerwehr zeigte den Löschangriff, alte und neue Landtechnik konnte bestaunt werden und ein Flohmarkt von Warsleber Studenten lud zum Stöbern ein.

Zu einem echten Bauernhof gehören auch Tiere. Den Jüngsten hatten es besonders die flauschigen Kaninchen, die Ziege und der zutrauliche Esel angetan, während das Schwein dösend in der Ecke lag. Beim Mitmach-Circus von Caro Curioso oder in einer großen Hüpfburg konnten die Kinder viel Neues entdecken.

Die Barneberger Vollblutmusiker Uwe Bauersack und Enkel Lukas alias „two-men-music“ heizten den Besuchern aus Nah und Fern mit flotten Rhythmen ein. Da wurde bei so manchem Hit mitgesungen und geklatscht. Die Jüngsten der Kindertagesstätte „Schloss Trautenburg“ begeisterten zudem mit Liedern, Gedichten und einem Tanz das Publikum.

Allein konnte Stephan Busche das Fest nicht auf die Beine stellen. „Insgesamt 35 Mitarbeiter, Freude, Nachbarn und Familienmitglieder haben tatkräftig mit angepackt. Ohne sie wäre ein solches Fest nicht möglich. Dafür ein herzliches Dankeschön!“ Der promovierte Landwirt freute sich besonders, dass, obwohl das letzte Kartoffelfest schon fünf Jahre zurück liegt, alle sofort bereit waren, sich mit einzubringen und auch die örtlichen Vereine und die Feuerwehr die Gelegenheit genutzt haben, sich einem breiten Publikum zu präsentieren und so das Festangebot entscheident bereicherten.