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Aktion Hötensleber sammeln Müll

Monitore, Farbeimer, Autoreifen und Tierkadaver im Plastikbeutel - all das haben 50 Helfer bei der Müllsammlung um Hötensleben gefunden.

Von Ronny Schoof 26.03.2016, 14:00

Hötensleben l Man müsse es allen Helfern hoch anrechnen, dass sie ihre Zeit geopfert haben, um das Fehlverhalten gewisser Leute zu korrigieren, betont Wulf Biallas und hat für jene unbelehrbaren Zeitgenossen nur drastische Worte übrig: „Das sind nicht nur Dreckschweine, sondern Straftäter.“ Es sei „alles dabei gewesen, bis hin zu Tierkadavern in blauen Säcken“, als Angler, Jäger, Feuerwehrkameraden, Sportfreunde und Anwohner aus Hötensleben jüngst dem Aufruf des Sportvereins zur Müllsammelaktion gefolgt waren.

Kein Anlass, der Begeisterung auslöste, dennoch freuten sich SVH-Vorsitzender Detlef Bratzke und Bürgermeister Horst Scheibel „über die gute Teilnahme“. Gleichwohl stellten sie fest, dass die im Vorjahr mit 30 Helfern erstmals gestartete Aktion einer steten Wiederholung bedürfe. Das wurde auch nach den knapp drei Stunden in Feld und Flur deutlich, in denen gut zehn Kubikmeter Unrat aus allen Himmelsrichtungen zusammengetragen wurden.

„Es wurden mehrere Gruppen gebildet, die sich Richtung Offleben und Caroline, nach Ohrsleben, ins Heidholz oder auf dem Kolonnenweg entlang vorarbeiteten“, erklärt Wulf Biallas. Der passionierte Radfahrer hatte auf einer seiner Touren zudem „wahre Müllgruben“ an der Straße zwischen den Ortsteilen Neubau und Wackersleben entdeckt, die das ehrenamtliche Engagement des Tages sprengten. „Das alles dürfte noch mal einen Container füllen“, zeigt Biallas wütend auf die steilen Böschungen, an denen sich ein buntes verschandelndes Gewirr ausbreitet, das ohne Zusatzkosten und ohne großen Aufwand auch legal hätte entsorgt werden können.

Biallas hat die Untere Naturschutzbehörde und das Ordnungsamt bereits in Kenntnis gesetzt. „Die beauftragen jetzt eine Firma und lassen wohl auch einen Kran anrücken, um den Müll zu beseitigen. Letztlich kostet das also auch unser aller Geld. Ich kann absolut kein Verständnis dafür aufbringen, dass Menschen sich so viel heimliche Mühe machen und ein saftiges Bußgeld riskieren.“ Per amtlicher Kontrolle, das weiß Biallas, sind die Missetäter nur schwerlich auf frischer Tat zu ertappen. Er appelliert: „Jeder sollte die Augen offen halten.“