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Anerkennung Angler sind jetzt Naturschützer

Das Wirken für den Natur- und Umweltschutz des Anglervereins von Oschersleben und Umgebung hat eine landesweite Anerkennung gefunden.

Von Yvonne Heyer 02.03.2019, 00:01

Oschersleben l Die Aktionen des Anglervereins Oschersleben und Umgebung (AVO) sind inzwischen weit über die Orts-und Kreisgrenzen hinaus bekannt. Seit Jahren setzen sich die 420 Mitglieder ehrenamtlich sowohl für den Natur-und Gewässerschutz, als auch für die Wiederansiedlung ausgestorbener oder verschollener Fischarten ein und können dabei beachtliche Erfolge vorweisen. So gibt es die Interessengemeinschaft Bodelachs, die unter anderem auch auf die Missstände entlang der Bode aufmerksam machte, die durch Wasserkraftanlagen und Wehre entstanden sind.

Die Mitglieder des AVO haben nicht vor, sich auf den Erfolgen auszuruhen. Als logische Konsequenz und um den Aktionsradius noch erweitern zu können, beantragte der Vorstand beim zuständigen Landesamt für Umweltschutz die staatliche Anerkennung als Naturschutzverein. Nach entsprechender Prüfung der eingereichten umfangreichen Antragsunterlagen wurde dem AVO Mitte Februar der offizielle Bescheid zugestellt.

„Eine solche Anerkennung verschafft uns umfangreiche Beteiligungsrechte bei verschiedenen Vorhaben, die Eingriffe in die Natur darstellen. Zusätzlich hat unser Verein in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz eine Klagebefugnis bekommen. Rechtliche Bedenken und Einwände können nun gegebenenfalls juristisch durchgesetzt werden“, berichtet der Sprecher der Interessengeeminschaft „Bodelachs“, Heimo Reilein, im Namen des Vorstandes.

Die staatliche Anerkennung ist für den Vorstand einerseits eine Bestätigung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit der letzten Jahre, andererseits wolle sich der AVO weiter im Sinne der Natur einbringen. „Unsere neuen Rechte wollen wir in jedem Fall wahrnehmen, um künftigen Generationen eine möglichst intakte Natur übergeben zu können“, so Reilein.

Eine Antragsstellung auf die staatliche Anerkennung beim Landesamt für Umweltschutz sei schon mit einigen Mühen verbunden gewesen. „Der Verein musste seine Tätigkeiten der letzten Jahre bezüglich des Umwelt- und Naturschutzes nachweisen. Dazu gehört auch Öffentlichkeitsarbeit, die Weiterbildung oder der Nachweis, dass sich der Verein beispielsweise in Genehmigungsverfahren und ähnliches eingebracht hat. Die entsprechenden Belege haben wir eingereicht“, berichtet Heimo Reilein weiter.

Die Anerkennung als Naturschutzverein gilt landesweit und ist nicht befristet.

„Klar ist dabei aber auch: Wir erfüllen weiterhin unsere satzungsmäßen Aufgaben, müssen bei der Beteiligung bestimmter Genehmigungsverfahren qualifizierte Stellungnahmen erarbeiten und haben neben dem Recht auf Beteiligung eine Klagebefugnis“, so Reilein.