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Arbeitseinsatz Petrijünger machen Klarschiff

Am alten Biotop im Osterweddinger Gewerbegebiet haben die Angler Klarschiff gemacht. Gehölze und Buschwerk wurden beschnitten.

Von Dirk Halfas 26.02.2017, 23:01

Osterweddingen l „Ordnung herstellen am Gewässer“ hieß es fast etwas militärisch in der vorhergehenden Mitteilung. So waren denn zwölf Angler „bewaffnet“ mit Astscheren und Harken sozusagen Spaten bei Fuß angetreten, um die Umgebung des Regenwasserauffangbeckens und dessen Ufer zu säubern. Die Männer waren allerdings freiwillig erschienen und hatten gute Laune mitgebracht. Die Szenerie wirkte fast idyllisch an dem Vorfrühlingsmorgen, es war windstill, die Sonne schien hell und erste Vögel zwitscherten.

„Wenn wir das nicht machen, wäre bald alles zugewachsen“, erklärte der Vorsitzende des Anglervereins Osterweddingen Wolfgang Mayer. Seine Angelfreunde sammelten indessen allerlei Unrat auf, der im Gelände herumlag. Andere von ihnen beschnitten mit ihren Astscheren Gehölze und Buschwerk in Ufernähe. Wathosen waren nötig, um das Schilf im Flachwasserbereich abzuschneiden. Außerdem fischten die Angler Plastikflaschen und Tüten aus dem Gewässer, das zirka einen Hektar groß ist und dessen tiefste Stelle 3,20 Meter beträgt.

„Wir führen im Jahr regelmäßig Arbeitseinsätze durch, da wir das Gewässer von der Gemeinde zum Angeln für unsere Mitglieder gepachtet haben. Erst war es gedacht für Rentner und Kinder, damit sie in der Umgebung angeln können und nicht zur Elbe fahren müssen. Jetzt angeln alle hier“, sagte Wolfgang Mayer. Noch zwölf Arbeitseinsätze werden in diesem Jahr folgen. Im Sommer will man den kleinen See krautfrei machen von Wasserpflanzen. „Dafür haben wir einen Angelkahn, von dem aus eine alte Egge durch das Wasser gezogen wird. Das war unsere Idee. Außerdem binden wir eine Harke an einen Strick und ziehen das Kraut raus. Was man sich so alles einfallen lassen muss“, so der Vorsitzende des Vereins, der 86 Mitglieder hat.

Erstaunlich ist, wie viel unterschiedliche Fischarten in dem zwischen den Firmen des Gewerbegebietes und dem Bahndamm gelegenen Gewässer vorkommen. Zum einen gibt es die ganze Palette an Friedfischen wie etwa Rotaugen und Rotfedern, zum anderen tummeln sich in der Unterwasserwelt Hechte, Aale, Barsche, Spiegelkarpfen, Graskarpfen und Schleie. Ein angrenzendes kleines Terrain ist vor einiger Zeit überflutet worden. Sein flaches Wasser ist seitdem ein ideales Laichgebiet für die Fische.

Am liebsten angeln die Petrijünger an zehn zu viereckigen Steincarrés ausgebauten Angelplätzen. Vor einigen wachsen im Sommer Seerosen, wo es sich besonders gut fischt. „Erst vor zwei Jahren haben wir angefangen, die Plätze einzurichten. In diesem Jahr sollen weitere hinzukommen. Wir müssen nur sehen, wo wir Material wie Steine und Gehwegplatten herbekommen“, meinte Wolfgang Mayer. Vorfreude herrscht bei ihm und seinen Anglern bereits auf das Fischereifest am 24. und 25. Juni, bei dem sonnabends zum Paarangeln und sonntags zum Angeln für Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern eingeladen wird.