Landkreis Börde Chancen vor der Haustür nutzen
Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Wanzleben/Oschersleben organisiert schon seit etlichen Jahren Berufsmessen.
Oschersleben/Wanzleben l „Immer den gelben Pfeilen nach!“ Dieser Aufforderung sind am Freitagabend etliche Besucher der Oschersleber Bildungsmesse gefolgt. Immer den Pfeilen nach bedeutete für Eltern und vor allem für die künftigen Schulabgänger, dass sie sich an Ständen und in Klassenräumen über die verschiedensten Berufe informieren konnten. „Nutzt diese Chance, es geht um eure Zukunft“, sagte Toralf Schröder, stellvertretender Leiter der Berufsschule Oschersleben, die am Freitagabend auch zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte. „40 Berufsbilder werden heute präsentiert“, da dürfte für jeden etwas dabei sein“, sagte Lars Wärmer, Vorsitzender des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft Wanzleben/Oschersleben. Zur Eröffnung der Bildungsmesse waren auch Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch und Bildungsminister Marco Tullner gekommen. „Ihr müsst nicht in die weite Welt gehen, bleibt hier in der Region, in der Börde und macht diese damit ein Stück wertvoller“, sagt die Landtagspräsidentin.
Händeringend suchen die Betriebe vor Ort Auszubildende, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Doch die Unternehmen äußerten auf der Messe auch Wünsche. Die Erstausbildung sei der erste Schritt. Doch mithilfe der IHK müsse es auch gelingen, mit weiteren Schritten Perspektiven zu bieten. Als Beispiel wurde der Logistikmeister genannt. Die Logistikbranche ist in der Region gut aufgestellt, Logistikfachleute werden an der Berufsschule in Oschersleben ausgebildet, warum nicht auch der Logistikmeister?
Immer den gelben Pfeilen nach: Wer dieser Aufforderung folgte, drehte zunächst seine Runde durch die Berufsschule. Eltern und künftige Schulabgänger lernten hier beispielsweise die Ausbildung zum Kinderpfleger mit dem nächsten Schritt, Erzieher zu werden, kennen oder „landeten“ bei Karsten Schulz von der Agentur für Arbeit, die in diesem Jahr die Berufsberatung nur telefonisch leisten kann. Die Bildungsmesse nutzten daher etliche Besucher, um sich Tipps für Bewerbungen und mögliche Ausbildungsbetriebe zu holen.
Am Stand der Elgos konnte der Rundgang gestartet oder beendet werden. An Azubi Justin Behrens mussten die Besucher unweigerlich vorbei. Der 20-Jährige ist bereits im vierten Lehrjahr, wird Elektroniker. „Früher war das der Elektriker. Aber heute sind die Aufgaben vielschichtiger, ich sage nur Smart-Home“, erklärt der junge Mann. Der auch nicht verheimlicht, dass man schon lernen muss, die Ausbildung nicht einfach ist.
Geschäftsführer Hans-Joachim Schrader berichtet, dass die Oschersleber Traditionsfirma aktuell zehn Lehrlinge hat.
Justin Behrens hatte berichtet, dass er über ein Praktikum seinen Ausbildungsbetrieb gefunden hat. Ähnlich erging es Leonard Friedrich. Er wusste, dass er einmal einen handwerklichen Beruf erlernen möchte. Nach einem Praktikum wusste er, dass Holz nicht sein Werkstoff ist. So entschloss er sich, Zerspanungsmechaniker zu werden. Sein Ausbildungsbetrieb ist das Armaturenwerk in Hötensleben. Leonard Friedrich ist bereits im vierten Lehrjahr und weiß, dass ihm sein Ausbildungsbetrieb auch weitere berufliche Perspektiven bietet.
An dieser Stelle könnten viele weitere Beispiele genannt werden. Einmal mehr hat sich das Konzept der Berufsmessen des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft bewährt: An den Ständen berichten Auszubildende, wie sie ihren Beruf gefunden haben, wie die Ausbildung läuft, dass ihnen nichts geschenkt wird. Es aber doch von Vorteil ist, die Lehre hier zu absolvieren, erst recht, wenn auch die schulische Ausbildung, sprich die Berufsschule direkt vor der Haustür liegt.
Und dennoch: Die Chance, sich über Ausbildungmöglichkeiten in der Region zu informieren, haben aber am Freitag zu wenige genutzt.
Daher an dieser Stelle der wichtige Hinweis für alle, die am Freitag keine Zeit hatten: Am heutigen Montag findet die Berufsmesse von 17 bis 20 Uhr in Wanzleben in und rund um das Kulturhaus statt.
