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Ausstellung In Kleiner Galerie große Kontraste

In der Kleinen Galerie der Oschersleber Stadtbibliothek wird am Dienstag nächster Woche eine neue Ausstellung eröffnet.

Von René Döring 14.10.2017, 01:01

Oschersleben l Wer ist denn nur auf diese bemerkenswerte Idee gekommen, in solch einer kleinen Galerie, die die Kleine Galerie der Oschersleber Bibliothek nunmal ist, eine Ausstellung mit so vielen Stilrichtungen zusammenzustellen? Wer hat sich denn nur von dieser Idee begeistern lassen? Und von wem sind denn nur die so ungleichen Zeichnungen und Fotografien?

Also: Besagte Idee hatte Manuel Schulz. Sich begeistern lassen hat Simone Gille. Und gezeichnet sowie fotografiert haben für diese Ausstellung drei Männer der Jahrgänge 1957, 1969 und 1982.

Manuel Schulz ist Sozialarbeiter im DRK-Projekt „Kontra“, in dem Menschen mit seelischen Erkrankungen ambulant betreut werden. Simone Gille ist die Leiterin der Oschersleber Stadtbibliothek und somit auch für jene Kleine Galerie zuständig. Die drei zeichnenden und fotografierenden Männer sind Klienten des „Kontra“-Projekts, das zur DRK-Tagesstätte „Plan B“ gehört, die sich um Menschen mit seelischen Behinderungen kümmert.

Sie alle bereiten nun zusammen diese neue Ausstellung vor. Die drei Künstler öffnen ihre Archive, malen und fotografieren aber auch noch ganz aktuell und geben für die jeweiligen Arbeiten grünes Ausstellungs-Licht. Manuel Schulz begleitet das Ganze, wählt aus den freigegebenen Werken aus und bringt die Arbeiten in die Bibliothek. Wo Simone Gille die Bilder und die Fotos einrahmt und ins rechte Galerie-Licht rückt.

Das Ganze mit dem Ziel, die Ausstellung am Dienstag um 17.30 Uhr feierlich zu eröffnen. „Dazu sind alle Interessenten herzlich eingeladen“, sagen Simone Gille und Manuel Schulz, die sich sicher sind, dass die neue Kleine-Galerie-Ausstellung ihrem Titel gerecht wird. Lautet diese von Manuel Schulz gewählte Überschrift doch „KONTRAste.“

Aus dem zum einen abzuleiten ist, dass die Zeichnungen und Fotos von „Kontra“-Klienten stammen. Und zum anderen, dass es sich fürwahr um eine Ausstellung der Konstraste handelt.

Wofür schon die Arbeitsweisen sprechen, mit denen die Kunstwerke gefertigt worden sind. Denn alle drei Aussteller haben unterschiedliche Techniken und Stile gewählt. Der eine präsentiert unter anderem abstrakte Zeichnungen und Landschaftsfotografien, der zweite vor allem so etwas wie Skizzen für große Graffiti-Werke und der dritte Aussteller Zeichnungen, die mit Wachsstiften oder Buntstiften angefertigt worden sind.

Zudem würden die unterschiedlichen Krankheitsbilder, Interessen und Begabungen der „Kontra“-Klienten für ein konstrastvolles Projekt-Leben sorgen, „in dem kreatives Schaffen ermöglicht wird“, wie Manuel Schulz sagt und hinzufügt: „Gedanken und Gefühle werden gebündelt und in Kunst sichtbar gemacht. So entstand die kleine Ausstellung. Die Werke der Klienten zeigen Kontraste auf und lassen sie verschwimmen.“

Wer sich davon überzeugen möchte, der hat bereits am Dienstag während der Vernissage dazu die Möglichkeit und danach bis zum 30. November während der Öffnungszeiten der Bibliothek.