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Baubeginn Neue Notaufnahme für Neindorf

In der Helios Bördeklinik Neindorf wird eine neue Notaufnahme gebaut. Der symbolische Spatenstich ist jüngst erfolgt.

Von René Döring 14.12.2017, 11:00

Neindorf l Wie sie da zu siebt mit Helm und Spaten anmarschiert kommen, ist ja fast zu befürchten, dass nach ihrem Einsatz kaum noch Arbeit für die Baufirma übrig ist. Zumal die drei Frauen und vier Männer allesamt mit mächtig Engagement zur Sache gehen. Doch zum Glück ist der Boden viel zu hart, um mal so mir nichts, dir nichts eine Baugrube auszuheben. Zumal mit solch glänzenden Vorzeige-Spaten.

Aber eine fertige Baugrube ist ja auch gar nicht das Ziel der Aktion. Vielmehr ist das Ganze ein symbolischer Spatenstich. Und zwar für den Bau einer neuen Notaufnahme. Ja, die Helios Bördeklinik Neindorf bekommt eine neue Notaufnahme. Für etwa zwei Millionen Euro.

Jener symbolische Spatenstich von Landrat Hans Walker, Bürgermeister Benjamin Kanngießer und fünf führenden Köpfen der Bördeklinik ist nun der Baubeginn. Zu dem auch gehört, dass eine Zeitkapsel mit der aktuellen Volksstimme, diversen Münzen, mehreren Redemanuskripten sowie weiteren Unterlagen gefüllt wird, um ihr später in der neuen Notaufnahme einen „prominenten Platz“ zu geben. Fertig sein soll das ganze Projekt wenn möglich Ende nächsten Jahres, spätestens aber Anfang 2019.

„Derzeit sind unsere Patienten in einem kleinen Warteraum untergebracht, zwei getrennte Aufnahmebereiche machen die Organisation unnötig kompliziert. Noch vor fünf Jahren, als weniger Patienten in unsere Notaufnahme kamen, war das ein tragfähiges Konzept. Inzwischen haben wir jährlich mehr als 20.000 Patienten in der Notaufnahme. Damit ist es Zeit, für Mitarbeiter, Patienten und Rettungsdienste ein optimales Umfeld zu schaffen, in dem im Notfall alle Hand in Hand arbeiten könnten“, sagt Klinikgeschäftsführer Michael Lange, als der feierliche Spatenstich erledigt ist und sich die Teilnehmer in den Flur der bisherigen Notaufnahme zurückgezogen haben.

Wo auch die ärztliche Direktorin Dr. Heike Bien den Neubau lobt: „In der neuen Notaufnahme werden wir einen speziellen Raum für eine schnelle Ersteinschätzung der Patienten haben.“ Dort werde also unter anderem die Frage beantwortet, wie schnell der Patient medizinische Hilfe benötigt. „Zudem sind Wartebereich und Behandlungsräume besser voneinander getrennt, wir können allen Patienten so mehr Komfort bieten“, sagt Heike Bien.

Und Pflegedirektorin Kathleen Lier hat auch reichlich Argumente für die neue Notaufnahme: „Unsere Mitarbeiter aus dem Pflegedienst werden vom neuen Tresen aus alles bestens im Blick haben. Die bisherige Trennung der Aufnahme nach Fachbereichen ist nicht mehr zeitgemäß und wird nach der Fertigstellung über einen zentralen Anlaufpunkt erfolgen. Das spart im Notfall Zeit und unnötige Wege.“

Und beim Bau der neuen Notaufnahme werden Zeit und unnötige Wege nicht zuletzt dann gespart, wenn sich in Zukunft keine Politiker oder Helios-Leitungskräfte mehr auf der Baustelle rumtreiben, wie bei diesem symbolischen Spatenstich. Nun sollten die Fachleute die Sache übernehmen.

Die haben schon im November 24 Stahlbetonpfähle mit je 15 Meter Länge in die Erde gelassen, damit der Boden tragfähig wird. Jetzt beginnen sie mit den Rohbauarbeiten.