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Wohnungen Für Leerstand gilt Rückwärtsgang

Auf der Gesellschafterversammlung der Wohnungsbaugesellschaft Oschersleben wurde jüngst vor allem Bilanz über das Vorjahr gezogen.

Von Yvonne Heyer 14.07.2016, 01:01

Oschersleben l Die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Oschersleben (Bewos) besitze und verwalte inzwischen mehr als 2100 Wohnungen. Bereits seit 2013 war die Übertragung von Wohnungen aus den Ortsteilen Hadmersleben, Hornhausen, Schermcke, Ampfurth und Peseckendorf in den Bestand der Oschersleber Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft vorbereitet worden und ist seit dem 1. Januar 2016 wirksam. „Der Übergang erfolgte aus Sicht unseres Unternehmens erfolgreich. Eine Vereinheitlichung der Verwaltungs- und Organisationsstrukturen ist damit vorgenommen.

Erste bauliche Investitionen wurden für das Jahr 2016 vorbereitet und zum Teil bereits umgesetzt“, berichtet Harborth. So werden 30 Hadmersleber Wohnungen mit Balkonen ausgestattet. Damit würde sich die Wohnqualität für die Mieter erhöhen. Die Bauarbeiten sind in Hadmersleben bereits im vollen Gange.

Im Bezug auf die wirtschaftlichen Entwicklung der Bewos im vergangenen Jahr blickte der Geschäftsführer in seinem Bericht vor allem auf die Leerstandsquote als wichtigste Kennzahl in Sachen Vermietung. Mit dem 1. Januar lag der Leerstand in der Kernstadt bei 12,5 Prozent, zum Jahresende bei 10,4 Prozent, zum 30. Mai 2016 bei 9,3 Prozent. „Anders sehen jedoch die Zahlen in den Ortsteilen aus. Zum 31. Dezember 2015 weist die Statistik hier eine Leerstandsquote von 30 Prozent, zum 30. Mai dieses Jahres 25 Prozent aus.

„Fassen wir die Kernstadt und Ortseile zusammen, so ergibt sich zum 30. Mai eine Leerstandsquote von 11,3 Prozent. „Mit der weiteren Sanierung und Modernisierung, eben wie der Anbau von insgesamt 100 Balkonen 2015, werden die Wohnungen wieder vermehrt nachgefragt. Zudem wurden 50 Wohnungen an Asylbewerber vergeben. Doch die Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern wird aus unserer Sicht auch eine neue Qualität bekommen. So sind wir derzeit mit Leistungsträgern im Gespräch, die sich um die Betreuung von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen kümmern. Wir werden Wohnungen, aktuell ab August in Hadmersleben, für diese Jugendlichen anbieten“, berichtete Thomas Harborth weiter.

In der Gesellschafterversammlung verwies der Geschäftsführer als besonderes Projekt des Vorjahres auf die Sanierung der Albert-Einstein-Straße 5 in Oschersleben. Hier wurden nach der Sanierung elf Appartements an das DRK vermietet, zogen neue Mieter in die 26 barrierefreien Zwei- und Dreiraumwohnungen ein. Ein besonderes Projekt war auch das Schaffen einer Gemeinschaftsunterkunft für 200 Flüchtlinge und Asylbewerber. Dafür werden drei Gebäude an die Malteser Hilfsdienste GmbH bis 2021 vermietet. Dazu gehören das Gebäude Am Pfefferbach 9, dieses hatte die Bewos im vergangenen Jahr gekauft, die Magdeburger Straße 34a-c und die dort aufgestellten Wohncontainer.

Die Bewos hat weitere Grundstücke erworben und verkauft. Gekauft wurde in Oschersleben das Wohnhaus An der Wasserrenne 2a. Hier sollen altersgerechte Wohnungen entstehen. Aus der Lindenstraße 6 solle ein neues Wohnhaus entwickelt werden. Erfolgreich konnten ebenso der Bewos gehörende Grundstücke verkauft werden. So sind von den Gewerbegrundstücken der Vorburg zwei Flächen verkauft. Damit ist nur noch eine zu haben. Die an der Vorburg geschaffenen neun Wohngrundstücke sind allesamt vergeben. Auch im Seilerweg haben sich die Wohnbauflächen gut vermarkten lassen. Von den ursprünglich acht Grundstücken sind fünf verkauft, für eine Fläche gibt es einen Kaufinteressenten und eine Fläche wurde verpachtet.

Um vor allem bei der Sanierung von leerstehendem Wohnraum weiter voranzukommen, hat die Bewos aktuell Fördermittel aus dem Landesprogramm „Soziale Wohnraumförderung“ gestellt. Dieses Programm wurde erst im April dieses Jahres gestartet, schon am 20. Mai brachte die Bewos den Antrag für die Sanierung von 41 bislang leerstehenden Wohnungen in der Kernstadt und in den Ortsteilen auf den Weg. Am 23. Juni flatterte der Bewilligungsbescheid in Höhe von 328 000 Euro ins Haus.

„Aus eigener Kraft hätten wir diese 41 Wohnungen nicht sanieren können“, so Thomas Harborth. Und doch sei die Sanierung gerade dieser Wohnungen momentan sehr wichtig, da die Zahl der Einheimischen und Asylbewerber gewachsen ist, die vor allem preiswerte Zwei-Raum-Wohnungen suchen. Pro Wohnung gibt es höchstens 8000 Euro Förderung. Damit können Aufzüge saniert, Fenster erneuert, Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken vorgenommen werden. Auch Heizungen und Fußböden lassen sich damit instandsetzen und modernisieren. Zwischen dem 1. September und dem 31. März 2017 müsse die Sanierung der Wohnungen abgerechnet sein. Für weitere 160 Lehrwohnungen wolle die Bewos Fördermittel aus dem genannten Programm beantragen.