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Bibliothek Literatur für mehr Lebensfreude

Die Reihe "Literatur im Lese-Café" ist mit dem Buch "Ein Koffer fürs Leben" ins neue Jahr gestartet. Autorin Melanie Lange las in Oschersleben vor.

Von Susann Gebbert 08.02.2018, 00:01

Oschersleben l Bis auf einen Platz in der ersten Reihe, waren alle Stühle der Bibliothek besetzt. Die Zuhörer waren gekommen, um den Tipps für mehr Lebenfreude von Melanie Lange zu lauschen. Die Gesundheitstrainerin aus Kroppenstedt hat gemeinsam mit ihrer Freundin Gabriele Brandes das Buch „Ein Koffer fürs Leben“ geschrieben. Gestern las sie daraus im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literatur im Lese-Café“. Nur las Melanie Lange gar nicht im Lese-Café, sondern in der Erwachsenenbibliothek – so viele Zuhörer waren gekommen.

In „Ein Koffer fürs Leben“ wollen die beiden Autorinnen mit einem Zwölf-Wochen-Programm zu mehr Balance, Achtsamkeit, Bewegung und Lebensfreude im Alltag anregen. Sie empfehlen mit allen Sinnen zu essen, wahrzunehmen, wie ein Apfel beim Hineinbeißen knackt oder Schokolade auf der Zunge zergeht. Auch regen sie an, die Welt mal wieder aus Kinderaugen zu betrachten, ganz offen und neugierig zu sein.

Die 40-jährige Melanie Lange und ihre Mitstreiterin Gabriele Brandes haben nicht nur das Buch „Ein Koffer fürs Leben“ geschrieben, sondern auch gleich einen Sanitätskoffer für die Seele entwickelt. Darin enthalten sind neben dem Buch eine Pinnwand, um schöne Momente in Form von Bildern festzuhalten, Stifte, Tee, eine Tasse, eine Kerze, zwei Igelbälle, Notfallbriefe, falls es einem schlecht geht und eine Abdeckung, damit der Koffer immer ordentlich aussieht. „Ordnung außen sorgt auch für Ordnung in uns“, erklärt Melanie Lange.

Die Idee des Seelenkoffers kam ihr, als sie selbst in einer schwierigen Lebensphase steckte und traurig war. „Ich habe dann auf einen Sanitätskasten geblickt und mich gefragt, warum es keinen Sanitätskoffer für die Seele gibt“, erzählt die Autorin.

Nach und nach hat sie sich dann zusammengesucht, was ihr gut tat und schließlich beschlossen, auch anderen einen Erste-Hilfe Koffer für die Seele zu kreieren. Dreieinhalb Jahre hat das gedauert.

Im nächsten „Lese-Café“ liest am 4. April ab 14.30 Uhr Diana Kokot aus ihrem Buch „Märchenhafte Momente“.

Am 23. April ist der „Welttag des Buches“. Anlässlich dieses Tages findet in der Stadtbibliothek Oschersleben jedes Jahr der „BibliotheksFrühling“ statt. Zum 11. Mal lädt die Bibliothek zu dieser Veranstaltung am Freitag, 27. April, ab 19 Uhr ein. Unter dem Motto: Vom neu entdeckten Kältepol der Erde bis zum heißesten Punkt Australiens“ vermittelt Ronald Prokein mit Hilfe des entstandenen Buches „Die Entdeckung des Kältepols Jutschjugei“ und einer Dia-Film-Show sein Reiseerlebnis. Der Rostocker Ronald Prokein und Andy Winter brechen mit Schäferhund Arthus in einem Lada Niva nach Nordostsibirien auf. Ihr Ziel ist das Dorf Jutschugej. Dort vergraben sie meteorologische Messgeräte, die ihnen Jörg Kachelmann, der bekannteste Wetterfrosch Deutschlands, zur Verfügung gestellt hat. Prokein und Winter ahnen, es könnte der kälteste, bewohnte Punkt der Erde sein. Und sie sollen Recht behalten. Sie erleben eine meteorologische Sensation und erfahren Kälte bis zu unter minus 70 Grad. Doch damit nicht genug – von den Tiefsttemperaturen gesättigt, reisen die Abenteurer gen Süden. Durch die Mongolei, China, Vietnam, Laos, Thailand, Malaysia, Singapur und Australien, bis Marble Bar, dem heißesten Ort des Kontinents. Die Lust am Leiden krönt ein 100-Kilometer-Lauf durch das Outback. Ronald Prokein kennt das. Er hat schon die Welt umradelt, die Lena im Kajak befahren, Kamtschatka zu Fuß durchquert und Europa durchlaufen. Am 27. April beschreibt Ronald Prokein den Besuchern der Bibliothek die freundlichen und skurrilen Begegnungen mit den Menschen unterwegs, berichtet von Unfällen und Überfällen, klirrender Kälte und unsagbarer Hitze.

Die Karten gibt es in der Stadtbibliothek und in der Tourist-Information Oschersleben für acht Euro.