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Bildungsstätte Vision Börde Campus wird Realität

Mit dem Börde-Campus ist in Gröningen eine lang gehegte Vision wahr geworden. Das Bildungsgelände wurde am Freitag eröffnet.

Von Sebastian Pötzsch 01.09.2018, 01:01

Gröningen l Jetzt sind sie alle an der Goetheprommenade in Gröningen vereint: Mit dem Ende der Bauarbeiten eines neuen Schulgebäudes befinden sich neben dem Berufsbildungszentrum nun auch die Freie Sekundarschule nebst Freiem Gymnasium auf dem etwa 30.000 Quadratmeter großen Areal. 4,5 Millionen Euro hat der private Bildungsträger, die „Rahn Education“, in den vergangenen Monaten investiert. Seit dem 13. August lernen hier neben den rund 30 Schülern in der Berufsaus- und Weiterbildung nun auch 196 Sekundarschüler und 74 Gymnasiasten an der neuen Adresse.

Grund genug, die Eröffnung des Börde-Campus‘ mit mehr als 100 Gästen zu feiern. „Das war für einen Schulleiter eine ganz besondere Phase. Ich bin stolz darauf, dabei sein zu dürfen, als die Vision vom Börde-Campus entstand“, sagte Schulleiter Thomas Scholz im Anschluss an ein Eröffnungsstück des Schülers Linus Degenhardt am Klavier. 18 Monate habe Scholz den Bau aktiv begleitet, von der Planung bis zur Fertigstellung. „Wir sind unheimlich stolz auf das Geleistete“, betonte der Direktor.

Für den Geschäftsführer des mittlerweile international tätigen Bildungsträgers, Gotthard Dittrich, ist sein Unternehmen aus der Region nicht mehr wegzudenken. Seit fast 30 Jahren sei „Rahn Education“ nun im Osten Deutschlands aktiv, „doch noch nie haben wir Gebäude von Null auf gebaut, sondern bisher nur gemietet und umgebaut“, sagte der Unternehmenschef. Ferner seien die Planer zuvor davon ausgegangen, dass sich eine freie Schule nur in Städten mit mehr als 25.000 Einwohnern lohne. „Nun hat Gröningen aber nur 4000 Einwohner und trotzdem eine Freie Sekundarschule sowie ein Freies Gymnasium“, hob Dittrich hervor. Insgesamt lernten auf dem Börde-Campus damit mehr als 300 Schüler.

Doch die Visionen gehen weiter. So verriet der Geschäftsführer, die Kirche Sankt Cyriacus in der Heinrich-Julius-Straße von der evangelischen Kirche gekauft zu haben. Nach der offiziellen Ausweihung des Sakralbaus, die noch in diesem Jahr erfolgen soll, werde hier die „Magna Aula“, also ein großer Veranstaltungsraum entstehen. Doch nicht nur Schüler des Börde-Campus könnten die „Magna Aula“ nutzen, sondern für alle Gröninger offen sein. Ferner könne er sich in der Zukunft beispielsweise eine Tagespflege für Senioren vorstellen. „Dann hätten wir einen Mehrgenerationen-Campus. Das wäre doch eine interessante Sache“, wagte Dittrich einen Ausblick in die Zukunft.

Dem konnte Thomas Scholz offenbar nur Gutes abgewinnen und sprach von einer „Bildungsstätte, in der mehrere Generationen zusammenwirken werden“ und vom „Fundus der älteren Generation, die von unschätzbarem Wert“ sei.

Iris Herzig, Fachbereichsleiterin bei der Landkreisverwaltung, gratulierte den Machern des Börde-Campus‘. „Hier wurde eine Bildungslandschaft geschaffen zum Wohle aller Kinder und Jugendlichen in der Region“, sagte sie und fügte hinzu: „Ich freue mich, dass wir diesen Standort bei uns im Landkreis haben.“

Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) bedankte sich bei Gotthard Dittrich für sein Engagement in Gröningen. „Die Lebensqualität und die Vielfalt wird im ländlichen Raum oft verkannt… Nun haben wir einen höchstattraktiven Lebensraum zu bieten“, sagte er.

Für den musikalischen Rahmen sorgten übrigens die Gymnasiasten der sechsten und siebenten Klasse. In professioneller Manier präsentierten die Mädchen und Jungen auf der Bühne zwei Lieder über das Schulleben.

Nach weiteren Grußworten von Pfarrer Jürgen Simon (i. R.) sowie Jürgen Banse, Geschäftsführer des Landesverbandes Deutscher Privatschulen, lud Schulleiter Thomas Scholz auf das Außengelände ein. Denn hier gab es für alle Gäste „Rahn“-Pflaumenkuchen aus dem neuen eigenen Holzbackofen.