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Breitband Über 500 Anträge bereits abgegeben

Mehr als 500 Anträge für einen Glasfaseranschluss sind im Gröninger Rathaus bereits eingegangen. 2250 müssen es werden.

Von Christian Besecke 02.08.2017, 01:01

Gröningen l Der Breitbandausbau ist das bestimmenden Thema in der Westlichen Börde. Von Bund unterstützt, will die Verbandsgemeinde ein eigenes Glasfasernetz bauen und in möglichst viele Haushalte bringen. Nach etwa einem Monat voller Informationsveranstaltungen und Sprechstunden haben über 500 Haushalte das neue Netz vorbestellt. Etwa 2250 müssen es sein, damit das Projekt umgesetzt werden kann. „Der große Rücklauf nach knapp vier Wochen stimmt mich optimistisch“, sagt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) im Gespräch mit der Volksstimme. „Man muss auch berücksichtigen, dass noch viele weitere Vertragsunterlagen unterwegs sind und vielleicht gerade in diesem Moment unterzeichnet werden“, fügt er hinzu.

Zeit dafür sei voraussichtlich noch bis Mitte dieses Monats, eine Fristverlängerung ist aber durchaus denkbar. Spitzenreiter ist derzeit Wulferstedt mit einer Zwischenbilanz von 61 Prozent der Bevölkerung. „Das ist kein Wunder, denn gerade hier gibt es in Sachen Internet viel Nachholbedarf“, sagt Stankewitz. Das bestätigt auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Am Großen Bruch, Eva Stroka (FDP). „Zu Hause habe ich mit meinem Computer echte Probleme, eine stabile Internetleitung zu halten. E-Mails speichere ich oft zwischen und verschicke sie erst bei passender Gelegenheit – wenn es das Netz dann hergibt“, schildert sie. „Das ist kein gutes Arbeiten.“ Ähnlich geht es vielen Bürgern und Gewerbetreibenden in dem Ort. Da kommt das neue Breitbandnetz gerade recht. Selbst die Telekom will in den nächsten Jahren hier investieren. Im Unterschied zur Verbandsgemeinde speist sie das Internet aber über Kupferleitungen in die Haushalte, während das gemeindeigene Netz über Glasfaser in jedes Haus kommt.

Das bedeutet, dass mit dem vom Bund in zweistelliger Millionenhöhe geförderten Projekt kein Datenverlust zu befürchten ist und die Nennwerte absolut erreicht werden. Das ist bei der Telekomvariante aber durchaus zu befürchten, wie Beispiele aus Hamersleben bei im Vorfeld erfolgten Überprüfungen durch die Arbeitsgemeinschaft Breitbandausbau belegen.

An der zweiten Stelle rangiert im Augenblick Kloster Gröningen (19 Prozent) vor Großalsleben (12 Prozent). „Das ist erstaunlich“, befindet Fabian Stankewitz. „In Großalsleben ist bereits VDSL verfügbar. Die Bürger werden aber hier schon ihre Erfahrungen gemacht haben.“ Danach folgen Ausleben (10 Prozent) sowie Warsleben, Ottleben und Dalldorf mit je neun Prozent. Steigerungspotenzial ist auf jeden Fall noch vorhanden.

„Wenn man diese ganzen Zahlen betrachtet, dann ist anzumerken, dass die Verwaltung, die Ortswehren und ähnliche Institutionen noch gar nicht mitgerechnet sind“, merkt der Bürgermeister an. „Allein die Verbandsgemeinde hat einen Bedarf von 50 Anschlüssen.“

Um das Thema weiter zu beleben, will Stankewitz eine Informationsveranstaltung allein für die Mitarbeiter der Verwaltung ansetzen. „Da setzen wir auf einen Multiplikator, der dann zum Tragen kommt“, verrät der Verwaltungschef. Auch eine Veranstaltung nur für die Ratsmitglieder sei denkbar. Diese könnten sich dann besser mit dem Projekt identifizieren. „Im Augenblick sind viele Leute in der Verbandsgemeinde unterwegs, die die Vorteile des Breitbandnetzes vermitteln. Dazu zählen auch die Bürgermeister“, sagt Stankewitz. „Man darf nicht vergessen, dass in dieser Phase die Anschlussgebühren für den Haushalt wegfallen. Nachzügler müssen nach dem Netzausbau mit Summen von 2000 Euro an aufwärts rechnen.“ In jedem Fall werde die Verbandsgemeinde dafür Sorge tragen, dass die Bürger nicht zwei Anschlüsse gleichzeitig bezahlen müssen. „Kündigungsfristen werden eingehalten“, versichert der Bürgermeister.

Die Verwaltung in Gröningen und der Außenstelle Hamersleben halte genügend Antragsformulare bereit und helfe auch beim Ausfüllen der Formulare. Die Unterzeichner bekommen außerdem ein Belohnungsplakat, welches sie an ihren Grundstück anbringen können. Gerade in Wulferstedt ist dieser Hinweis – als deutliches Zeichen für die Vorfreude – schon jetzt an vielen Häusern in der Gemeinde zu sehen.