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Breitbandausbau Schnelle Datenautobahn wächst

Seit Anfang April hat der Bau des Glasfasernetzes in der Gemeinde Westliche Börde ordentlich an Fahrt aufgenommen.

Von Yvonne Heyer 15.07.2020, 01:01

Gemeinde Westliche Börde l Gestartet wurde der Bau des kommunalen Glasfasernetzes bekanntlich in Wulferstedt. Von hier aus wurde zunächst der Bau der etwa fünf Kilometer langen Überlandtrasse in Richtung Krottorf vorangetrieben. Nach Abschluss dieser Arbeiten begann die innerörtliche Erschließung von Wulferstedt. Hier sind inzwischen 45 Prozent des Tiefbaus erledigt, sind 32 Hausanschlüsse verlegt. „Wir haben im Dorf am Großen Bruch zwei Trupps, die einen machen den Tiefbau, die anderen die Hausanschlüsse“, erklärt Holger Noffz, in der Gemeinde Westliche Börde für den Breitbandausbau verantwortlich. Der Überlandbau zwischen Wulferstedt und Krottorf ist, wie gesagt, abgeschlossen, und inzwischen in Gröningen/Kloster Gröningen angekommen. Wie Holger Noffz weiter berichtet, gäbe es gerade beim Überlandbau einige knifflige Stellen. So müsste am alten Bahnübergang in Krottorf die Bahnlinie gequert werden. Das solle im Bohrspülverfahren in fünf Meter Tiefe passieren. Allerdings müssten erst die Genehmigungen bei der Deutschen Bahn eingeholt werden. Die Anträge sind gestellt. Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) erklärte am Montagabend im Gröninger Stadtrat, dass er davon ausgehe, dass die Genehmigung seitens der Deutschen Bahn im August vorliege.

Auch wenn die Genehmigung zur Querung der Bahn noch nicht vorliege, können der Überlandbau im Bohrspülverfahren oder in offener Bauweise von Krottorf aus in Richtung Gröningen/Kloster Gröningen voran getrieben werden. So sei man in Gröningen bereits „angekommen“ und würde nun nach Kloster Gröningen „abbiegen“. Die B 81 war zu queren und natürlich die Bode. Für die Bode-Querung liegt bereits die Genehmigung vor. Auch dabei werde das Bohrspülverfahren angewendet.

Holger Noffz berichtet darüber hinaus, dass die Überland-trasse zwischen Neudamm und Wulferstedt fertig ist. Als nächstes werde der Überlandbau von Gröningen aus in Richtung Heynburg, Dalldorf und Kroppenstedt starten.

Für Krottorf und Kloster Gröningen wurde am 19. Juni die Bauvergabe erteilt. Damit kann Ende August die innerörtliche Erschließung im Tiefbau und der Hausanschlüsse beginnen.

Anfang Mai waren die drei Pop-Stationen in Gröningen, Krottorf und Ausleben aufgebaut worden. Das sind Verteilerstationen, von denen aus die Kunden ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Jede Station hat mehr als 140 000 Euro gekostet.

Die Standorte Gröningen (Kernstadt) und im Ortsteil Krottorf versorgen zukünftig alle Haushalte im südlichen Bereich der Verbandsgemeinde, die Pop-Station in Ausleben die Gemeindegebiete im nördlichen Teil der Verbandsgemeinde.

Mit dem Anrücken der Bagger dringt der Breitbandausbau tiefer in die Köpfe der Menschen vor Ort. Die Tatsache, dass sich tatsächlich etwas tut, sorgt dafür, dass die Nachfrage deutlich gestiegen ist, mehr Vorverträge abgeschlossen werden. Das habe sich in den letzten Tagen gerade in Krottorf gezeigt. Die Gemeinde Westliche Börde bleibt am Ball, verteilt Flyer, in den Dörfern hängen Plakate mit Telefonnummern.

Inzwischen hat sich im Übrigen der Verbandsgemeinderat dazu bekannt, dass alle Orte ausgebaut werden können. Bei dieser Bekenntnis wurde die Wirtschaftlichkeit des Breitbandausbaus dennoch nicht außer Acht gelassen.