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Brückenbau Bestnote für Hadmersleber Brücke

Am Mittag war es soweit. An der Bleichstelle in Hadmersleben war die Erneuerung der alten Brücke überfällig.

Von Yvonne Heyer 28.06.2019, 01:01

Hadmersleben l Für das alte Brückenbauwerk, ein Natursteingewölbe, in Hadmersleben hat Brückenprüfer Siegmar Depping schon jahrelang keine Bestnoten mehr verteilt. Im Gegenteil. Für das Bauwerk An der Bleichstelle ist die Sanierung schon lange überfällig. Erst recht, seit Brückenprüfer Siegmar Depping nur noch die „Note“ ungenügend vergeben konnte. „Mit dieser Bewertung ist eine Reparatur nicht mehr möglich“, so Gunnar Wendt, Mitarbeiter im Tiefbauamt der Stadtverwaltung Oschersleben. Diese war zum Handeln gezwungen, da die Brücke auch eine wichtige Zufahrt zu landwirtschaftlich genutzten Flächen ist.

Für 2019 war die Erneuerung der Brücke von langer Hand geplant. Zumal eine umfassende Umleitung für die Anwohner sowie Nutzer des Reitplatzes geschaffen werden musste. Für die Umleitung wurde ein Feldweg aus Richtung Alikendorf „aufgehübscht“.

Seit Ende Mai ist das Areal rund um die Brücke eine Baustelle. Ende Juli soll die neue Brücke über den Sieckgraben/Kolake fertig sein.

Bislang verliefen die Bauarbeiten nahezu reibungslos. Allerdings berichten Polier Hubert Bruchmüller und Vorarbeiter Manfred Metz von der beauftragten Biederitzer Baugesellschaft, dass sie mit Schichtenwasser zu kämpfen hatten und auch ein gewaltiger Gewitterguss Spuren auf der Baustelle hinterließ.

Gestern nun der Höhepunkt der Bauarbeiten. Am langen Arm eines Kranes hängend, schwebt das sechs Tonnen schwere neue Brückenbauwerk in die Baugrube ein. Es handelt sich hierbei um ein Wellstahlrohr mit Maulprofil. Das mächtige Rohr hat eine Spannweite von 2,89 Metern und eine Länge von 14 Metern. Im Innern ist das Wellstahlrohr noch einmal unterteilt. So können Tiere „trockenen Fußes“ die Brücke passieren. „Insgesamt 138.000 Euro hat die Stadt in das neue Brückenbauwerk investiert“, erklärt Gunnar Wendt.

Für die nächsten Jahre seien weitere Brückenneubauten im Haushalt der Stadt Oschersleben eingeplant. So ist der Bau einer neuen Brücke am Dialyse-Zentrum in Neindorf bereits beauftragt.

Im nächsten Jahr wird die hintere Bodebrücke bei Groß Germersleben saniert, da sie für den landwirtschaftlichen Verkehr wichtig ist.

Die Brückenprüfung 2019, sie fand Ende April, Anfang Mai statt, brachte bedenkliche Ergebnisse hervor. Für 23 der insgesamt 74 Brücken der Stadt Oschersleben muss festgestellt werden, dass ihr Zustand sehr mangelhaft ist. Eine Prioritätenliste sei erarbeitet. Diese sei veränderbar, beispielsweise müsse bei Gefahr in Verzug ein Bauwerk bei der Sanierung vorgezogen werden. Die Kosten für Brückenneubauten würden für die Stadt Oschersleben bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Die Sanierungskosten schätzt Gunnar Wendt rund auf 240.000 Euro. Hinzu kämen Planungskosten.