Schweinemast Bürgerinitiative reicht Petition ein
Die Bürgerinitiative, die rund um Dalldorf gegen die Erweiterung der Schweinemastanlage agiert, kämpft weiter.
Gröningen l Während einer Sondersitzung des Gröninger Stadtrates vor vier Wochen wurde verkündet, dass der Landkreis Börde das gemeindliche Einvernehmen der Stadt Gröningen ersetzt habe und damit möglicherweise der Erweiterung der Schweinemastanlage in Dalldorf nichts mehr im Wege stehe.
Seit 2009 gibt es die Bestrebungen der Van der Felde Agrar GmbH Tarthun, die Schweinemastanlage am Standort Dalldorf um 6000 Tierplätze zu erweitern. Die Stadt Gröningen und ihre Ortsteile hat bei einem sogenannten BIMSCH-Verfahren zur Genehmigung der Anlage beinahe keinerlei Möglichkeiten, den Investor am Bauen zu hindern, außer ihm das gemeindliche Einvernehmen zu versagen. Das hat der Stadtrat bislang dreimal getan, weil die Stadträte Probleme mit der verkehrlichen Erschließung der Anlage am Ortsrand von Dalldorf sehen. Darauf basiert nun auch die Petition der Bürgerinitiative Gröningen, Heynburg, Dalldorf. In der Petition, die mit Schreiben vom 5. August an den entsprechenden Ausschuss des Landtages ging und deren Eingang inzwischen bestätigt ist, bitten die Mitglieder der Initiative darum, die baurechtliche Stellungnahme des Landkreises vom 15. Juli noch einmal zu prüfen. In besagter Stellungnahme stellte der Landkreis die Zulässigkeit der Erschließung der Schweinemastanlage fest und ersetzt damit das gemeindliche Einvernehmen, was die Stadt Gröningen bislang verweigert hat. Das Agieren des Landkreises stößt in den Reihen der Bürgerinitiative auf großes Unverständnis. Daher die Petition, in der noch einmal deutlich gemacht wird, dass sich am Zustand der Straße, vor allem an jener, die von Heynburg nach Dalldorf führt, bislang nichts geändert habe. Der Stadtrat Gröningen sei stattdessen nach umfangreichen Untersuchungen und Gutachten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zuwegung, so wie die Van der Felde dies für sich am preiswertesten beantragt hat, so nicht möglich sei. Besonders befremdlich finden es die Mitglieder der Bürgerinitiative, dass zwei Parkbuchten in der Ortslage von Heynburg als Ausweichmöglichkeiten angegeben wurden. Während sich die Stadt Gröningen umfassend mit der Wegesituation auseinandergesetzt und auch Gutachten in Auftrag gegeben hätte, habe der Landkreis offensichtlich vom "grünen Tisch" aus entschieden, zwinge die Stadt Gröningen möglicherweise den Klageweg trotz angespannter Haushaltskasse zu beschreiten, "bloß weil der Landkreis nicht die notwendige Sorgfalt und das notwendige Verständnis und den nötigen Weitblick hat walten lassen." - heißt es in der Petition.
Besonderes "Schauspiel" im Winter
"Wir wissen inzwischen, dass es einen Vororttermin mit dem Landkreis gab. Doch im Sommer zu gucken, bringt nichts. Im Winter sollte man sich das "Schauspiel" anschauen, wenn große Traktoren die Lkw von Heynburg aus über die Kuppe heraufziehen müssen. Auch bei nur wenig Schnee vereist das Areal sehr schnell und macht ein Befahren unmöglich. Was soll das werden, wenn mit der Erweiterung der Anlage noch mehr Lkw dort liegenbleiben? Und die Steigung gibt es übrigens auch von Dalldorf aus. Zudem wird der Schnee vom Feldweg direkt auf die Ausweichfläche an der Kuppe geschoben, ein Ausweichen ist dann nicht mehr möglich", macht Ina Thiele von der Bürgerinitiative deutlich. Die Heynburgerin wohnt direkt an besagter Straße und hat das "Schauspiel" schon mehrfach beobachtet.
Vor einigen Jahren sei die Straße in Heynburg als Anliegerstraße saniert und auch von den Anwohnern mit bezahlt worden. Die Straße hätte aber bereits in den ersten Jahren bei unbeschränkter Nutzung Schäden erlitten und sei mehrfach repariert worden. Darauf hin wurde die Nutzung auf 20 Tonnen begrenzt. Da sich daran nicht gehalten werde, sei die Straße weiter beschädigt worden. Zudem sei die Straße für einen Begegnungsverkehr zwischen zwei Lkw nicht geschaffen.
Mit zahlreichem Informationsmaterial, Anträgen und Stellungnahmen ging die Petition zum Petitionsausschuss des Landtages. Wann darüber entschieden wird, sei nicht bekannt. Näheres zum aktuellen Stand und der möglichen Klage der Stadt Gröningen gegen den Landkreis gibt es in der nächsten Stadtratssitzung. Diese findet am Montag, 31. August, um 19.45 Uhr im Gebäude der Freien Sekundarschule statt.