1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Historisches Kleinod wird saniert

Christus-Kirche Historisches Kleinod wird saniert

Die Ampfurther Christus-Kirche hat sich in eine Baustelle verwandelt. Im Innern wird der Putz erneuert.

Von Yvonne Heyer 11.07.2019, 01:01

Ampfurth l Bauberatung in der Ampfurther Kirche. Architekt Dr. Berthold Heinecke, Andreas Franke vom gleichnamigen Schönebecker Bauunternehmen, das auf Arbeiten in Denkmälern spezialisiert ist, Restaurator Eckhard Lemke, Bauingenieur Uwe Margull und Pfarrerin Helga Pötzsch begutachten verschiedene Punkte in der Kirche, die sich in eine Baustelle verwandelt hat.

Im historischen Kleinod sind die wertvollen Epitaphien, der Altar, Wandbilder, Kanzel und das Gestühl verhüllt. Lange Zeit ist in der Kirche nicht gebaut worden, die Fachleute stellen fest, dass beispielsweise 2008 der Turm saniert werden konnte. Wenn nun das Sanieren im Innern der Kirche beginnt, heißt das konkret, dass der Innenputz erneuert werden muss.

Zuvor sind Salzanalyseproben an ein Labor für Baudenkmalpflege geschickt worden. Mit dem Ergebnis der Analyse kann nun je nach Feuchtebelastung des Mauerwerkes festgelegt werden, welcher Putz in der Kirche verwendet werden sollte. Im Sockelbereich solle zunächst ein Salzspeicherputz und darauf ein Feinputz und für den „Rest“ der Wandflächen ein Kalkputz zur Anwendung kommen.

Der neue Innenputz für die Christus-Kirche ist aber nur eine Baustelle, die zweite befindet sich im Turm. Hier sollen ein WC und eine kleine Teeküche entstehen. Dafür ist ein Anschluss an das Trink- und Abwassernetz nötig. Der Trink- und Abwasserverband (TAV) Börde habe bereits mit einigen Arbeiten begonnen. „Gerade bei Konzerten und anderen Veranstaltungen in der Kirche ist es wichtig, dass die Gäste oder Künstler die Gelegenheit haben, auf die Toilette zu gehen“, berichtet Pfarrerin Helga Pötzsch.

Viele Anträge auf Fördermittel habe sie geschrieben, um die Putz,- Maler- und Restaurierungsarbeiten in der Christuskirche in Angriff nehmen zu können. Im Februar 2017 ist der Antrag auf Fördermittel aus dem europäischen Programm Leader rausgegangen, im Dezember wurde der vorzeitige Maßnahmebeginn genehmigt. „Allerdings wollten wir ohne Fördermittelzusage nicht beginnen. So haben wir das ganze Jahr 2018 abgewartet. Der Zuwendungsbescheid kam schließlich am 15. März 2019“, berichtet die Pfarrerin.

Die Baumaßnahme hat einen Gesamtumfang von 105.000 Euro. Davon werden 80 Prozent, das sind knapp 82.000 Euro über das Förderprogramm Leader gefördert. Eigenmittel und Mittel des Kirchenkreises Egeln sichern die Finanzierung ab. Weitere Kosten für die Erschließung durch den TAV müssen aufgebracht werden.

Im Zuge der anstehenden Bauarbeiten wurde auch die Orgel ausgebaut. In der Bauberatung diskutieren die Teilnehmer schließlich darüber, ob es nicht Sinn macht, der Orgel gleich einen neuen Farbanstrich zu geben. Es müsste zwar ein „Nachschlag“ an finanziellen Mitteln beantragt werden, andererseits könnte das Gerüst gleich mit genutzt werden. Bis zur nächsten Bauberatung im August solle diese Frage beantwortet werden.

In Ampfurth gibt es im Übrigen ein zweites Beispiel für eine gelungene Anwendung der Leader-Fördermittel. So wie jetzt die Sanierung der Christus-Kirche in Angriff genommen wird, berichtete der ehemalige Ortsbürgermeister und Vorsitzende des Schloss-Fördervereins, Achim Röttger, kürzlich Vertretern des Leader Netzwerkes Sachsen-Anhalt über die Sanierung des Burgturmes und den Einbau einer Toilettenanlage auf dem Burghof mithilfe von Leader-Fördermitteln. Der Toilettenbau ist 2018 erfolgreich abgeschlossen worden.