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Christvesper Pfarrer Heinrichs ganz großer Tag

Für Pfarrer Johannes Heinrich ist die Christvesper keine echte Premiere mehr. Als Student und als Vikar hat er an Heiligabend ausgeholfen.

Von Yvonne Heyer 24.12.2015, 00:01

Oschersleben l Jeweils zweimal als Student und während des Vikariats in Erfurt war Johannes Heinrich für den Gottesdienst am Heiligen Abend eingeteilt. Neuland betritt er heute Abend also nicht. Und doch wird der heutige Tag für den jungen Pfarrer etwas Besonderes sein: Johannes Heinrich ist nun ordinierter Pfarrer, steht einer großen Kirchengemeinde vor und meistert heute Abend den Kraftakt, gleich mehrere Gottesdienste zu leiten.

„Ja, eine gewisse Aufregung ist schon da“, gibt er unumwunden zu. Aber die Aufregung richtet sich eher darauf, dass er wohl im Stundentakt von Kirche zu Kirche eilt. Und dabei gehen dem 31-Jährigen auch ganz simple Gedanken durch den Kopf: Schön warm wird er sich einmummeln, denn bekanntlich sind nicht alle Kirchen geheizt und auch wenn es draußen keinen Winter gibt, herrschen in den Gotteshäusern eher kühle Temperaturen.

„Die Christvesper am Heiligen Abend ist immer etwas Besonderes, darauf bereitet man sich schon auch besonders vor. Ich erst recht, denn ich bin hier der Neue“, meint Johannes Heinrich. Vier Predigten habe er in der Schublade. Ob sie tatsächlich zum „Einsatz“ kommen, wisse er noch nicht.

Den Reigen der Gottesdienste eröffnet heute um 14 Uhr die Feier des Vereins „Kunst und Kirche“ in der Kirche zu Emmeringen. Um 15 Uhr beginnt der Gottesdienst in Beckendorf, um 16 Uhr in Hordorf. Schließlich wird die Christvesper in der Nicolai-Kirche zu Oschersleben, Beginn ist um 17 Uhr, der Höhepunkt des Heiligen Abends sein.

Auf jeden der Gottesdienste an den vier verschiedenen Orten hat sich Johannes Heinrich gesondert vorbereitet. Ein Krippenspiel wird es in Oschersleben in diesem Jahr nicht geben. „Ich bin einfach noch zu neu, muss erst die Gemeinde besser kennenlernen. Im nächsten Jahr sieht es schon ganz anders aus“, meint er.

„Der Gottesdienst um 22 Uhr in der Nicolai-Kirche hat dann noch einmal einen anderen Charakter. Ist eher mediativ, hat einen ruhigeren Charakter und verlangt daher wiederum eine ganz andere Vorbereitung“, schätzt der junge Pfarrer ein.

Die vergangenen Tage und Wochen, die gesamte Adventszeit hindurch, waren voll gepackt mit Terminen, die für Johannes Heinrich doch auch sehr wertvoll waren. Hier denkt er insbesondere an die Termine in den Alten- und Pflegeheimen oder im Matthias-Claudius-Haus, wo gestern das Krippenspiel stattfand. „Gerade die Besuche in den Altenheimen sind sehr wichtig, die Menschen warten darauf“, weiß der Pfarrer aus der Erfahrung der vergangenen Wochen.

Die Weihnachtsfeiertage wird er möglicherweise komplett in Oschersleben verbringen und nicht nach Hause zu seiner Familie nach Erfurt fahren. Zumal am 1. Weihnachtsfeiertag um 9.30 Uhr der nächste Gottesdienst ansteht.