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Cross-Point Gruselzeit in Oschersleben

Gruselig ging im „Cross Point“ in Oschersleben zu. In der Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche des DRK gab es eine Halloween-Party.

Von Sebastian Pötzsch 22.10.2015, 01:01

Oschersleben l Gäste des „Cross Point“ in der Oschersleber Friedrichstraße werden von hässlichen Fratzen begrüßt. Sie hängen im Treppenflur und weisen den Weg in den ersten Stock. Aus einem dunklen Zimmer ertönt Musik, deren Melodien irgendwie an Gespenster erinnern. Doch auch lautes Gelächter ist zu hören. Etwa zehn Mädchen sitzen um einen großen Tisch, alle sind dunkel gekleidet und manche haben Masken über dem Kopf. Es wird gerade gemeinsam gefrühstückt - passend zum Thema mit „Guselgeschirr“. Würstchen, Brötchen, Lutscher oder mit Schokolade überzogene Salzstangen und Kartoffelchips werden gegessen. „Besonders scharf sind die aber nicht“, sagt Marie Klann, lacht und zieht sich ihre Maske wieder über den Kopf.

Im „Cross Point“ wird Halloween gefeiert – ein Angebot im Rahmen der Ferienfreizeit. Die Idee dazu hatte Natalie Koch. Die 19-Jährige leistet seit September in der Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). „Ich habe 2014 mein Abitur gemacht und dann ein Studium begonnen. Doch ich möchte mich nun umorientieren. Das FSJ ist perfekt, um Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, in welche Richtung es beruflich einmal gehen könnte“, erklärt Natalie Koch.

Dabei nimmt sie an einem Pilotprojekt teil, dem sogenannten „FSJ digital“. Es verbindet soziales Engagement mit digitalen Bausteinen. So werden Kampagnen durchgeführt und unterschiedlichste Aktionen gestartet, die dann über das Internet verbreitet werden. Der soziale Aspekt steht dabei immer im Mittelpunkt. Natalie Koch selbst hat sich für den Baustein „PC- und Internetführerschein“ entschieden. „Ich bin also hier, um Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit dem Internet beizubringen“, sagt sie.

Doch heute sind alle Computer ausgeschaltet. Die FSJlerin ist schwarz gekleidet, ihre blauen Augen stechen hinter der weißen Totenkopf-Gesichtsbemalung hervor. „Heute geht es um Spiel und Spaß“, sagt sie und ruft zur nächsten Runde. Nach dem Stuhltanz, der auch auf jeder Geburtstags-Party nicht fehlen darf, ist Mumienwetteinwickeln angesagt. Das Team, das eine seiner Mitstreiterinnen am schnellsten mit Toilettenpapier einwickelt, gewinnt. Zur schnellsten Gruppe gehört Leonie Raabe, die Chantal Letz als Mumie verpackt.

„Ich bin schon seit der Eröffnung des ‚Cross Point‘ regelmäßig hier. Das Tolle ist: Hier kann ich nach der Schule meine Hausaufgaben erledigen und es gibt Räume, in denen nur Kinder und keine Erwachsenen sind“, erzählt die Zwölfjährige. Auch die 14-jährige Marie Klann ist regelmäßig im „Cross Point“, „vor allem in den Ferien“, sagt sie. Besonders das Angebot an Spielen, auch auf dem Computer, gefalle ihr hier am besten.

Dann geht es in die nächsten Spielerunden. Sie dauern bis in den frühen Nachmittag. So wird wie Spinnen um die Wette gekrabbelt. Der Flur dient als Wettkampfstrecke. Viel Spaß bereitet den Mädchen auch das gemeinsame Weben einen Spinnennetzes. Dabei halten alle Mitspielerinnen die Enden mehrerer Gummibänder in den Händen. Durch geschicktes Umstellen müssen die Mädchen versuchen, ein Netz zu weben. Am Ende gibt es das Netz, gewebt von den Mädchen in Teamarbeit.

Der „Cross Point“, die außerschulische Anlaufstelle des DRK für Kinder und Jugendliche, hat bereits im Frühjahr 2014 seine Arbeit aufgenommen. Der Anstoß für das Projekt kam von Mitgliedern des Lions-Club Oschersleben, die das Startgeld in Höhe von 2500 Euro spendierten.

In der Anlaufstelle werden regelmäßig 16 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 14 Jahren betreut. Gemeinsam werden hier Hausaufgaben gemacht, diese durch Betreuer kontrolliert und für anstehende Arbeiten und Klausuren gelernt. Zudem dient der „Cross Point“ auch als Anlaufpunkt für Hobbys, Spiel und Spaß.