1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Auf den Spuren einer Adelsdame

EIL

Denkmaltag Auf den Spuren einer Adelsdame

Der Denkmalpflegeverein Harbke lud am Sonntag zu Führungen ein. Fünf Stationen wurden angesteuert.

Von Ronny Schoof 14.09.2016, 01:01

Harbke l Den Tag des offenen Denkmals hatte die rührige Führungskraft für den speziellen Rundgang erkoren, denn „Gemeinsam Denkmale erhalten“ lautete das Tagesmotto, wie auch die Bewahrung des kulturhistorischen Erbes die Aufgabe des Denkmalpflegevereins Harbke ist. Ursula Schmiedchen verpackte dies einmal mehr in eine abwechslungsreiche, unterhaltsame und dazu noch klangvolle Führung auf den historischen Spuren der Armgard Amalie von Veltheim (1668–1738).

Klangvoll – damit ist die musikalische Umrahmung gemeint, die Familie Winkler aus Helmstedt an den fünf aufgesuchten Stätten lieferte: Orangerie, Schloss, Kirche, Alte Schule und Grauer Hof. Während Schmiedchen hier jeweils umfassende Einblicke in Leben und Wirken der von Veltheim gab, begleitete barocke Musik, dargeboten im passenden Gewand, die Ausführungen.

„Armgard Amalie hat Spuren hinterlassen, die bis heute für Harbke erwähnenswert sind“, erklärte Ursula Schmiedchen den rund 30 Teilnehmern. „Ab 1714, nach dem Tod ihres Mannes, trug sie allein die Verantwortung für die Gutsbewirtschaftung. Diese nahm sie unter Nutzung der Chance auf Neuerungen in Alltag und Lebensweise wahr, besonders im sozialkulturellen Bereich.“

Herausragend sei der Bau der Schule (heute Goethestraße 5/6), den die Adlige 1716 in Auftrag gab. „Die Errichtung vor genau 300 Jahren markierte die beginnende Schulbildung in Harbke, war Ausgangspunkt und Wegbereiter für die Schullandschaft unseres Ortes, die sich dann stetig weiterentwickelte“, würdigte Schmiedchen die Errungenschaft, die 1771 zur Eröffnung einer freien, vom Schulgeld gelösten Schule in Harbke führte.

„Art und Weise der Führung kamen bei den Besuchern bestens an“, hatte Bürgermeister und Vereinsvorsitzender Werner Müller erfreut beobachtet. „Viel Beifall war der verdiente Lohn für Ursula und Familie Winkler.“ Und die Gästen geizten auch nicht mit Spenden, die der Denkmalpflegeverein der weiteren Sicherung der Schlossruine zuführen werde.