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Polizei Einbrecher haben Hochkonjunktur

Im Landkreis Börde kommt es derzeit vermehrt zu Einbrüchen. Auch in Oschersleben gab es in den vergangenen Wochen zwei Fälle.

Von André Ziegenmeyer 19.12.2019, 00:01

Oschersleben l Bornstedt, Eilsleben, Meyendorf - und zweimal Oschersleben: Immer wieder sind in den Pressemitteilungen des Polizeireviers Börde derzeit Einbrüche zu finden. Meist ereignen sie sich in den Nachmittags- oder frühen Abendstunden. Dabei kommt den Tätern die früh einsetzende Dämmerung gelegen. „Die dunkle Jahreszeit ist bei Einbrechern beliebt“, bestätigt Polizei-Pressesprecher Matthias Lütkemüller.

Meist gehe es den Tätern um Schmuck, Bargeld oder Wertgegenstände - also um alles, was teuer und leicht zu transportieren ist. „Den Fernseher nehmen Einbrecher eher nicht mit“, informiert Matthias Lütkemüller. Oft würden sie auch nicht spontan zuschlagen, sondern erst, wenn „erkennbar niemand zu Hause ist“. Um das herauszufinden, würden Täter potenzielle Ziele auskundschaften. „Wenn sich also Leute oder Autos in einem Wohngebiet aufhalten, die dort sonst nicht sind, sollte man das im Auge behalten“, rät Matthias Lütkemüller.

Darüber hinaus gebe es sogenannte Beleuchtungs- und Bewegungssimulatoren. Diese erwecken den Eindruck, als sei jemand daheim, selbst wenn das Haus verlassen ist. Beispielsweise, weil Lichter an und ausgehen oder zwischenzeitlich Schatten auftauchen - ganz so, als würde jemand vor einer Lampe vorbeigehen. Auf diese Weise lassen sich laut Lütkemüller Einbrecher abschrecken.

Grundsätzlich liege Oschersleben allerdings günstig. Täter hätten eine besondere Vorliebe für Orte oder Objekte, die zum Beispiel in der Nähe der Autobahn oder einer Großstadt wie Magdeburg liegen. Das hat folgenden Grund: „Einbrecher kommen meist nicht aus der Nachbarschaft“, so Lütkemüller. Eine gute Verkehrsanbindung biete ihnen die Möglichkeit, nach der Tat schnell zu verschwinden und im Verkehr unterzutauchen. So gab es in den vergangenen Tagen gleich mehrere Einbrüche in Barleben.

Das bedeute allerdings nicht, dass sich die Bewohner von Orten, die eben nicht direkt an A2 oder A14 liegen, zu sehr in Sicherheit wiegen sollten. Für weitere Tipps verweist Matthias Lütkemüller auf die Internetseite www.polizei-beratung.de. Unter der Rubrik „Themen und Tipps“ gibt es den Punkt „Einbruch“. Dort heißt es unter anderem, dass mehr als ein Drittel aller Wohnungseinbrüche am Tag stattfinden. Tatsächlich sei der Anteil vermutlich noch höher, weil sich bei einigen Vorfällen (zum Beispiel bei längerer Abwesenheit) die genaue Tatzeit nicht mehr ermitteln lässt.

Die gute Nachricht: Grundsätzlich sei die Zahl der Wohnungseinbrüche rückläufig. 2017 habe es bundesweit 116 540 Fälle gegeben. Im vergangenen Jahr waren es 97.504. Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor. Die Aufklärungsquote lag 2018 bei bei 18,1 Prozent.

Laut www.polizei-beratung.de ist die Zahl der gescheiterten Einbrüche gestiegen. Gründe dafür seien richtiges Verhalten und bessere Sicherungstechnik. Als Tipps finden sich auf der Internetseite unter anderem diese Punkte: „Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster“ und „Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit, wie zum Beispiel in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter“.

Darüber hinaus bietet die Polizei einen besonderen Service an. Wer zum Beispiel ein Haus besitzt, kann sich unter der Telefonnummer 03904/478 268 im Polizeirevier Börde melden. Nach einer Terminvereinbarung kommt ein Experte vorbei, schaut sich das Objekt an und gibt Tipps, wie sich die Sicherheit verbessern lässt. Oft ist das laut Matthias Lütkemüller bereits mit einfachen Mitteln möglich. Das Angebot ist kostenlos.