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Einweihung Orgel wieder zum Klingen gebracht

Es war ein langer und holpriger Weg, doch nun ist es vollbracht: In der Groß Germersleber Kirche gibt es eine Orgel.

Von Yvonne Heyer 28.06.2017, 01:01

Groß Germersleben l Ein leises Raunen ging durch die Reihen der Festgottesdienstbesucher, als in der Groß Germersleber Kirche zum ersten Mal die neue Orgel erklang. Kantor Werner Jankowski und Friedburg Unger „erzeugten“ mit vier Händen und vier Füßen als Orgelduo „Doppelt klingt besser“ die ersten kräftigen Töne der Königin der Instrumente, ließen Händels Präludium in C-Dur erklingen.

Lange mussten die Groß Gemersleber auf diesen Moment warten, haben dafür gespart und gespendet. In jedem Fall haben viele fleißige und engagierte Hände mit dazu beigetragen, dass die Groß Germersleber Kirche, die nach der Wende umfassend saniert wurdem, nun auch eine Orgel hat.

Kantor Werner Jankowski, der auch Orgelsachverständiger des Kirchenkreises Egeln ist, entdeckte die Orgel im Kirchturm der Akener Kirche. Hier war das Instrument etliche Jahre zwischen gelagert, ehe es in zahlreichen Einzelteilen nach Groß Germersleben kam. Neben vielen anderen fleißigen Helfern wurden während des Gottesdienstes Achim Minkwitz, Pfarrer Theo Spielmann und Rainer Bückner für die Hilfe beim Transport, Gunther Thamm für den Bau des Podestes, Orgelschüler Erik Deuerling, der die Orgelpfeifen reinigte, Karin Sterling und Alexander Hummel ganz besonders für ihre Hilfe und Unterstützung hervorgehoben. Eine große Spende der Magdeburger Röstfein GmbH ermöglichte die Anschaffung eines neuen Orgelmotor. Darüber hinaus förderte der Kirchenkreis Egeln und der Orgelfonds der Landeskirche das Vorhaben, wurden viele, viele Spenden gesammelt, damit die Groß Germersleber eine neue Kirche bekommen kann. Das ursprüngliche Instrument entstand in der Orgelbauwerkstatt Gerhard Kirchner um 1971 und wurde für die Kirchengemeinde Aken gebaut. Jahre später wurde sie im Kirchturm des Akener Gotteshauses eingelagert.

Schließlich bewiesen die Orgelbaumeister Gerd-Christian und Thomas Bochmann aus Leipzig eine schier nicht enden wollende Geduld, um die Orgel tatsächlich wieder zur Königin der Instrumente werden zu lassen. „Wir danken den Orgelbaumeistern, dass sie sich auf diese schwierige Arbeit eingelassen haben“, so Pfarrer Spielmann. Für den Aufbau der Orgel seien im wahrsten Sinne des Wortes alle Register gezogen worden. Mit dem Orgelaufbau sei für die, wenn auch nur kleine, Kirchengemeinde ein Zeichen gesetzt worden. „Möge das Instrument zum Segen für die Kirchengemeinde werden“, sagte der Pfarrer.

Das Programm des Festgottesdienstes gestalteten Maria Volkmar, Friedburg Unger und Kantor Werner Jankowski. Um die Orgelschüler des Kompetenzzentrums für Orgel und Harmonium des Kirchenkreises Egeln, welches sich in Groß Germersleben befindet, nicht zu vergessen. Jannis Gallinat, Sabine Lösel, Matheo Heinrichs, Erik Deuerling und Marie-Luise Wöbke werden auch in Zukunft die Orgel nutzen, denn es ist ein Ausbildungsinstrument. Die Predigt des Festgottesdienst hielt der Superintendent des Kirchenkreises Egeln, Mathias Porzelle. Kreiskantor Thomas Wiesenberg gestaltete das erste Konzert an der neuen „alten“ Orgel.