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Energieversorgung Neue Schalter für Strom in Oschersleben

In Oschersleben wird die Energieversorgung auf Vordermann gebracht. Avacon erneuert derzeit die Schaltstationen in der Stadt.

Von Uta Müller 13.05.2020, 09:35

Oschersleben l Mit 20.000 Volt jagt der Strom in Oschersleben durch die Netze. Um letztlich alle Haushalte zuverlässig mit Strom zu versorgen, ist ein komplexes Stromnetz mit Umspannwerken, Schaltstationen und Trafos notwendig.

In Oschersleben wurde am Dienstag in den Morgenstunden vom Energieversorger Avacon eine neue Schaltstation aufgebaut. Für Aufsehen sorgte die Verladung der Station an ihren neuen Platz in der Breitscheidstraße. „Die neue Station soll zukünftig das alte Trafo-Häuschen am Max-Planck-Ring ersetzen“, sagt Avacon-Sprecher Ralph Montag. Hier kommen also Leitungen aus verschiedenen Richtungen zusammen.

Die neue Schaltstation ist auf dem modernsten Stand und könne von der Zentrale ferngesteuert werden, erläutert der Avacon-Sprecher. Bei Störungen könne so schneller und effektiver reagiert werden. „Wir können sofort sehen, auf welcher Leitung die Störung liegt und aus der Ferne umschalten“, sagt Montag. Mithilfe eines riesigen Krans wurde die 36 Tonnen schwere Schaltstation an ihren Standort in der Breitscheidstraße gehievt. Zentimetergenau manövrierte der Kranführer den Container an die richtige Position. Früher wurden die Schaltstationen vor Ort mit Betonteilen zusammengebaut und die Elektrotechnik verbaut. Heute würden praktische Fertigbauten mit einem vormontierten Innenleben verwendet, die mit modernster Technik vollgestopft sind.

400.000 Euro hat der regionale Energieversorger Avacon in die neue Schaltstation in der Breitscheidstraße investiert. Zum einen könne man mit so einer Station auf Stromausfälle schneller reagieren, zum anderen Störungen vermeiden, erklärt Pressesprecher Ralph Montag. Ans Stromnetz geht die Station Ende August. Vorher müssen noch die Kabel von der alten Station in die rund 150 Meter weiter entfernte neue Station verlegt werden. Zudem sind einige Funktionstests erforderlich bis der Strom endlich fließen kann. Neben der Funktion als Netzknotenpunkt ist das neue Häuschen auch Trafo-Station. Technisch gesehen werde dort die Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung von 230 Volt umgewandelt. Während in den alten begehbaren Stationen stromleitende Teile noch ungeschützt waren, sei heute alles isoliert und verdeckt.

„Das Stromnetz kann man sich am besten als engmaschiges Spinnennetz vorstellen, bei dem es dicke und dünne Fäden sowie Knoten gibt“, erklärt Montag. Das Stromnetz werde als sogenanntes Ringnetz betrieben. „Der Strom kommt nicht nur aus einer Richtung, sondern von mehreren Seiten. Das hat den Vorteil, wenn an einer Stelle eine Störung vorliegt, kann der Strom von der anderen Seite des Rings kommen.“

Auch bei der Qualität der Stromversorgung liege Avacon in der Börde weit vorn. So liege die Grünstromquote des Jahres 2019 für den Landkreis Börde bei 186 Prozent. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt sie etwa bei lediglich rund 43 Prozent, teilt der Avacon-Sprecher auf Volksstimme-Nachfrage mit.

In das Gesamtprojekt für die Netzmodernisierung in Oschersleben steckt Avacon rund drei Millionen Euro: Nur wenn das Stromnetz auf dem neuesten Stand ist, kann das Ausfallrisiko bei der Stromversorgung minimiert werden, erklärt Montag. Bereits seit dem Frühjahr 2019 werden die alten Trafo-Häuschen durch neue Stationen ersetzt. Bis zum Beginn des nächsten Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein. Nicht zuletzt durch die gute Zusammenarbeit und Absprachen mit dem Bauamt der Stadt liege man bei den Tiefbauarbeiten trotz Corona gut im Zeitplan.