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Engagement Ein wichtiges Lehrjahr für das Leben

Das freiwillige soziale Jahr von Lisa Zuchowski und Dennis Reimche in der DRK-Jugendeinrichtung „Cross Point“ Oschersleben endet bald.

Von René Döring 12.08.2017, 01:01

Oschersleben l Die beiden unterscheidet nicht nur, dass sie eine junge Frau ist und er ein junger Mann. Denn während Lisa Zuchowski in Beckendorf wohnt, 19 Jahre alt ist, das Abitur in der Tasche und geplant hat, jetzt zu studieren, wohnt Dennis Reimche in Oschersleben, ist 18 Jahre alt, hat den erweiterten Realschulabschluss und möchte nun ins Arbeitsleben starten.

Hinter ihnen liegt jedoch ein Jahr vieler Gemeinsamkeiten. Haben die beiden doch in den zurückliegenden Monaten in der Oschersleber DRK-Jugendeinrichtung „Cross-Point“ gearbeitet. Lisa hat hier ein Jahr Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolviert und Dennis ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Was aber kein großer Unterschied ist und am 31. August für beide zu Ende geht.

Gemeinsam mit „Cross-Point“-Leiterin Svenja Domagala waren die beiden also in den zurückliegenden Monaten Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren, die regelmäßig in den „Cross Point“ kommen. Die hier nach der Schule ihre Freizeit und mitunter auch einen Großteil der Ferien verbringen.

„Am Anfang war das gar nicht so leicht“, stimmen Lisa und Dennis überein. Erst mit der Zeit haben sie das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen gewinnen und sich dann auch mal, wenn erforderlich, durchsetzen können. „Bei mir hat diese Anlaufzeit fast ein halbes Jahr gedauert“, sagt Dennis Reimche. „Bei mir ging das auch nicht viel schneller“, so Lisa Zuchowski. Und gemeinsam sagen sie: „Die Arbeit hat uns immer mehr Freude bereitet.“ Ob die tägliche Betreuung nach dem Schulunterricht oder auch später die Projektarbeit.

Denn auch die gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ausgesuchten Projekte sind nach und nach von Lisa und Dennis selbstständig vorbereitet und dann auch mit den Mädchen und Jungen umgesetzt worden. Eine mehrtägige „Weltreise durch die Kontinente“ beispielsweise oder auch Literaturtage und eine „Gesunde Woche“.

Gern erinnern sich die beiden auch an den Zeitpunkt, als die ersten ihrer Schützlinge mit sehr persönlichen Problemen zu ihnen gekommen sind. „Das war eine ganz besondere Situation und wir haben so gut wie möglich reagiert“, sagen Lisa und Dennis: „Dabei haben wir vielleicht nicht nur in dem einen oder anderen Fall helfen können, sondern wir haben auch persönlich sehr viel gelernt. Nicht zuletzt, gut zuzuhören.“

Wie dieses Jahr insgesamt so etwas wie ein „wichtiges Lehrjahr für das Leben“ gewesen ist, sind sich Lisa und Dennis einig, die nun nach dem 31. August wieder getrennter Wege gehen. Lisa möchte nicht zuletzt mit den Erfahrungen des zurückliegenden Jahres im Gepäck ein Studium im sozialen Bereich beginnen. Und Dennis möchte eine Stelle als Fitness Coach bekommen, zumal er dafür parallel zu seinem FSJ-Job im „Cross Point“ an den Abenden und seinen freien Tagen die erforderlichen Trainerprüfungen absolviert hat.

Bleibt zum einen noch festzuhalten, dass Lisa und Dennis in Zukunft immer mal wieder beim „Cross Point“ vorbeischauen möchten und dass das DRK zwei neue BFD- beziehungsweise FSJ-Stellen für die Zeit nach dem 31. August ausgeschrieben hat.