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Erste Gespräche Westliche Börde plant Feuerwehrfusionen

In der Westlichen Börde wird über Feuerwehrfusionen nachgedacht. Die Zahl der eigenständigen Wehren könnte sich von 11 auf 6 verringern.

Von René Döring 18.05.2016, 01:01

Gröningen l Noch gibt es in der Verbandsgemeinde Westliche Börde elf Feuerwehren mit insgesamt 221 aktiven Einsatzkräften. All diese Ortswehren haben einen eigenen Standort, haben eigene Technik und haben – bis auf zwei Ausnahmen – eine eigene Wehrleitung.

Ausnahme Nummer eins ist Krottorf. Hier gibt es solch eine funktionierende Leitung schon nicht mehr, die ist im vergangenen Jahr zurückgetreten. Aus diesem und aus weiteren Gründen ist die Krottdorfer Feuerwehr auch Ende des vergangenen Jahres von der für den Brandschutz zuständigen Verbandsgemeinde außer Dienst gestellt worden ist. Die Großalsleber Wehr hat diesen Zuständigkeitsbereich mit übernommen.

Ausnahme Nummer zwei ist Neuwegersleben. Wobei die Sache hier weitaus positiver aussieht. Zwar ist auch diese Wehr Ende vergangenen Jahres außer Dienst gestellt worden, weil sich nach Ablauf der Legislaturperiode keine neue Leitung gefunden hatte, doch sind die Neuwegersleber Feuerwehrleute inzwischen wieder einsatzbereit. Ganz offiziell sind die Brandbekämpfer dieses Ortsteils der Gemeinde Am Großen Bruch seit April wieder dienstbereit. Sie stehen unter der Leitung von Jörg Zappe, dem Chef der benachbarten Hamersleber Wehr, die auch zwischenzeitlich gemeinsam mit der Wulferstedter Wehr für Neuwegersleben zuständig war. Jetzt gibt es in Neuwegersleben wieder acht einsatzbereite Feuerwehrleute, die alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllen. Allen voran der frühere Wehrleiter Detlef Maryniak, der jetzt der Neuwegersleber Gruppenführer ist.

Diese positive Entwicklung in Neuwegersleben hat der für alle Wehren der Westlichen Börde zuständige Verbandsgemeindewehrleiter Christian Marquardt jetzt auch nochmal während der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzauschusses der Westlichen Börde hervorgehoben. Und zwar als es um die Einsatzbereitschaft der Ortswehren und die Auswertung deren Jahresversammlungen ging. Und dabei vor allem um mögliche Strukturveränderungen der Ortswehren in der Westlichen Börde, die sich aus all dem sowie mit Blick auf die künftige Personalentwicklung und die erforderliche Alarm- und Ausrückordnungen ergeben könnten und sollten.

Seinen Überlegungen über die künftige Feuerwehrstruktur in der Verbandsgemeinde stellte Marquardt voran, dass alle Veränderungen gemeinsam mit den Feuerwehrleuten erfolgen sollten. „Es sollte kein Zwang dahinter stehen, weil uns das nach meiner Meinung Kameraden kosten würde.“

Und genau das wollen ja alle Beteiligten unbedingt verhindern, wie immer wieder betont wird. Denn die Personalentwicklung in den Wehren – und das nicht nur in der Westlichen Börde, sondern landesweit – sei ohnehin mitunter ein großes Problem. Nicht zuletzt deshalb seien aber auch strukturelle Veränderungen erforderlich, um mit den vorhandenen personellen und finanziellen Möglichkeiten den Brandschutz für alle Bürger zu sichern.

Eigenständig sollten dabei nach den Überlegungen des Verbandsgemeindewehrleiters in der Westlichen Börde die Ortswehren Ausleben, Wulferstedt und Kroppenstedt bleiben. Die Wehren Hamersleben, Neuwegersleben und Gunsleben könnten sich seiner Meinung nach zu einer Feuerwehr mit drei Standorten entwickeln. Für die Wehren Gröningen, Kloster Gröningen und Dalldorf sei ein Zusammenschluss zu einer Feuerwehr mit zwei Standorten (Gröningen und Kloster Gröningen) denkbar. Und für den Bereich Großalsleben/Krottorf schlägt Christian Marquardt eine Feuerwehr Großalsleben mit einer Ortsgruppe Krottorf vor.

Bei all diesen Überlegungen seien auch die Spezialisierungen der einzelnen Ortswehren berücksichtigt worden, in denen derzeit insgesamt 221 aktive Feuerwehrleute zur Verfügung stehen, so der Verbandsgemeindewehrleiter: „Bei dieser vorgeschlagenen neuen Struktur verringert sich die Anzahl der Einsatz-Positionen, die besetzt werden müssen, von 113 auf 106.“ So dass eine Doppelbesetzung gesichert sei. „Allerdings keine Dreifachbesetzung, wie sie die Risiko-Brandschutzanalyse fordert“, so Marquardt.

Wie denn nun diese ganzen Vorstellungen umgesetzt werden, wollte Klaus Mager (CDU-UWG Fraktion Ausleben) während der Sitzung des Hauptauschusses wissen. Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker teilte daraufhin mit, dass zum einen die Gespräche mit allen Beteiligten bereits geführt werden und dass dieses Thema zum anderen auch schon während der jüngsten Jahreszusammenkunft der erweiterten Verbandsgemeindewehrleitung der Westlichen Börde eine Rolle gespielt hat.