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Ferienprojekt Zirkuskunst statt Halli Galli

Rund 70 Schüler sind in den Ferien ins Artistenleben gewechselt. Anlass war ein „Awolino“-Ferienprojekt des Awo-Kreisverbandes Oschersleben.

Von Susann Gebbert 17.10.2016, 01:01

Oschersleben l „Super gemacht!“ „Klasse!“ „High five!“ – Jens Klamm, auch bekannt als Caro Curioso, hob die Hand und klatschte sie gegen die seiner kleinen Artisten. Der Zirkuspädagoge war stolz auf die Teilnehmer der Ferienfreizeit und lobte fast jeden Einzelnen.

In der vergangenen Woche hat er zum sechsten Mal die Herbst-Ferienfreizeit veranstaltet. 70 Kinder trafen sich täglich von 9 bis 15.30 Uhr mit Zirkuspädagogen, Trainern und ehrenamtlichen Helfern, um ein Zirkusprogramm einzustudieren.

Vergangenen Freitag führten sie es vor Familienmitgliedern und Kindergartenkindern in der Turnhalle der Berufsschule auf. Die Kinder im Schulalter verwandelten sich für eine Woche in Clowns, Seiltänzer, Kugelläufer, Jongleure, Akrobaten und Tänzer. Zum ersten Mal haben die Mädchen und Jungen Hip-Hop-Tanz, Cheerleading und Akrobatik am Trapez aufgeführt. Auch das Jonglieren mit dem Diabolo zu ruhiger Musik war neu. Überhaupt spielte die Musik eine wichtige Rolle. Auch Zirkusmuffel kamen nicht umhin, zu den mitreißenden Rhythmen im Takt zu wippen.

Seit vielen Jahren bieten die Awolinos neben dem wöchentlichen Training auch regelmäßige Ferienfreizeiten an. Jens Klamm lädt dazu immer wechselnde Trainer ein. Aber auch viele „Jungtrainer“, die selbst schon bei den Awolinos mitgemacht haben, stellten das Programm mit auf die Beine. „Was wir hier machen, ist kein Halli Galli, sondern echte Zirkuskunst“, so Jens Klamm. Der Mann mit dem „Zirkusherz“ versuchte im Vorfeld, die Stärken der Kinder ausfindig zu machen und sie in das Programm einzubringen. Laut Klamm sollten sie nicht dressiert werden.

Ein Höhepunkt der Aufführung war die Akrobatik am Trapez. Bewegliche Artistinnen zeigten Kunststücke, die sonst nur aus dem professionellen Zirkus oder aus dem Fernsehen bekannt sind. Das Turngerät haben Jens Klamm und seine Frau, die ebenfalls bei den Awolinos mitmischt, aus eigener Tasche bezahlt. Die Bemühungen, Spenden dafür zu sammeln, scheiterten.

Das Zirkusprojekt des Awo-Kreisverbandes ist für viele Kinder nicht mehr aus Oschersleben wegzudenken. Etwa 80 Kinder nehmen regelmäßig dienstags und donnerstags am Zirkustraining teil. „Wir sind einer der größten Kinder- und Jugendzirkusse in den neuen Bundesländern“, sagte Klamm am vergangenen Freitag. Damit war das Gespräch zu Ende und Caro Curioso auch ganz schnell wieder von vielen kleinen Artisten umzingelt.