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Feuerwehr  Drei Wehren wollen fusionieren

Bis Ende 2018 wollen die Feuerwehren Hamersleben, Gunsleben und Neuwegersleben zur neuen Wehr "Am Großen Graben" fusionieren.

Von René Döring 25.05.2018, 01:01

Hamersleben l Noch sind sie eigenständig, die Feuerwehren Hamersleben, Gunsleben und Neuwegersleben. Lediglich mit der Einschränkung, dass die Neuwegersleber Wehr mangels eigenem Befehlshaber seit geraumer Zeit vom Hamersleber Feuerwehrchef Jörg Zappe mitgeleitet wird. Was zwar nach Aussage von Westliche-Börde-Gemeindewehrleiter Christian Marquardt gut klappt, aber nur eine Übergangslösung sein wird. Denn die drei besagten Wehren sind auf dem besten Wege, zu fusionieren.

Wobei sie selbst für diesen Zusammenschluss ihre Hausaufgaben längst erledigt haben. Denn nachdem sich zunächst die Führungskräfte der Wehren aus Hamersleben, Neuwegersleben und Gunsleben sowie dann auch die anderen Feuerwehrleute aus diesen drei Orten immer mehr angenähert haben, sind am 24. März Nägel mit Köpfen gemacht worden. Die Mitglieder dieser drei Wehren haben sich während einer gemeinsamen Jahresversammlung für die Fusion zu einer Feuerwehr entschieden, dieser auch gleich den Namen „Am Großen Graben“ gegeben und zudem Jörg Zappe aus Hamersleben zu ihrem künftigen Wehrleiter und Mathias Langner aus Gunsleben zu ihrem künftigen stellvertretenden Wehrleiter gewählt.

„Die Initiative dazu kam von Anfang an aus den drei Wehren selbst. Darüber haben wir uns nicht nur gefreut, sondern die Entwicklung natürlich auch gefördert und unterstützt“, sagt Christian Marquardt: „Denn dieser Zusammenschluss ist mit Blick auf die Einsatzbereitschaft der einzelnen Wehren eine erforderliche und damit eine richtige Entscheidung. Denn die künftige gemeinsame Wehr ist dann schlagkräftig, hat 30 aktive Mitglieder, von denen sogar elf ausgebildete Atemschutzträger sind.“ Weshalb der Gemeindewehrleiter nun auch gemeinsam mit der Verwaltung der Verbandsgemeinde Westliche Börde alles unternehmen will, dass das Ganze so schnell wie möglich auch offiziell wird.

Denn das ist es erst, wenn das Innenministerium des Landes diesem Vorhaben zustimmt. „Derzeit bereiten wir das dafür erforderliche Antragsverfahren vor“, sagt der Gemeindewehrleiter. Wofür auch eine überarbeitete, sogenannte „Risikoanalyse“ gehört, in der unter anderem ausgewiesen wird, wie und wo die neue Wehr „Am Großen Graben“ im Gesamtkonzept der Gemeindewehr der Westlichen Börde ihren Platz bekommt. „Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres die Zustimmung vom Land haben“, sagt Christian Marquardt.

Bis dahin wollen und werden aber die Feuerwehrleute der drei Orte und auch die Verbandsgemeinde nicht warten, sondern die Zusammenarbeit schon jetzt immer weiter vertiefen. „Es hat schon die ersten gemeinsamen Dienstabende gegeben. Ein nächster großer Schritt ist, die gesamte Ausbildung zusammenzuführen“, so der Gemeindewehrleiter.

Parallel dazu ist beim Landkreis der Antrag gestellt worden, dass die drei Wehren bereits jetzt als eine Einheit betrachtet und somit im Ernstfall immer gemeinsam alarmiert und dann von den drei Standorten zeitgleich ausrücken werden. Marquardt: „Das ist sicherlich kein Problem und demnächst auch Realität.“

Wie es im Übrigen auch nach der offiziellen Fusion zunächst erst einmal die drei bisherigen Standorte in Hamersleben, Gunsleben und Neuwegersleben noch geben wird, in denen dann jeweils ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr „Am Großen Graben“ untergebracht ist.

Christian Marquardt sieht aber mit Blick auf die neue Wehr nicht nur Vorteile für die Einsatzbereitschaft der aktiven Wehr. „Diese Fusion kann auch der Nachwuchsarbeit neue Impulse bringen.“ Denn derzeit gibt es nur in Hamersleben eine Kinder- und eine Jugend-Wehr. „In Zukunft haben somit auch Kinder und Jugendliche aus Gunsleben und Neuwegersleben wieder bessere Möglichkeiten, Mitglied einer Nachwuchs-Feuerwehr zu werden.“