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Feuerwehr Eine langjährige Ära geht zu Ende

In der FFW Osterweddingen hat Dieter Krüger nach 21 Jahren an der Spitze der Wehr die Leitung abgegeben.

Von Detlef Eicke 22.02.2016, 00:01

Osterweddingen l Die Gemeinde Sülzetal stehe ganz fest an der Seite der Freiwilligen Feuerwehren im Sülzetal. Diese seien eine Pflichtaufgabe und von gesellschaftlichem Interesse und stünden daher an vorderer Stelle, richtete Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) sein Grußwort an die Kameraden und Gäste, die sich am Sonnabend im neuen Feuerwehrgerätehaus zahlreich eingefunden hatten. „Etwa 600000 Euro sind in die Wehren investiert worden“, stellte Methner fest.

Dieter Krüger hieß neben dem Sülzetal-Bürgermeister Osterweddingens Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal (CDU), den Gemeinderatsvorsitzenden und Landtagskandidaten Guido Heuer (CDU), Gemeindewehrleiter Marco Dahlke, Kreisbrandmeister Kai Pluntke, Abschnittsleiter Ralf Lange sowie den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Börde Ulf Nohr willkommen.

Zu Beginn der Hauptversammlung ließ Mario Schulz, stellvertretender Wehrleiter, Zahlen sprechen. „Wir wurden im vergangenen Jahr 43-mal gebraucht. Elfmal leisteten wir Hilfe, fünfmal rückten wir zu Bränden, siebenmal zu Brandsicherheitswachen aus. Bei 20 unserer Einsätze handelte es sich allerdings um Fehlalarme“, bilanzierte Mario Schulz. Er berichtete von neuen Erfahrungen, die die Kameraden gemacht haben. „Wir hatten direkten Kontakt zu den Flüchtlingen in der zentralen Aufnahmestelle in Halberstadt. Dort waren wir zweimal mit anderen Kameraden aus dem Sülzetal. Auch wir haben unseren Beitrag geleistet – in erster Linie natürlich für die Flüchtlinge, aber auch für die anderen Wehren“, so Schulz.

Im Moment zählen 31 aktive Kameraden zum Personalbestand der Osterweddinger Wehr. Zur Wehr gehöre ein hauptamtlicher Gerätewart, den es nun endlich auch in der Gemeinde Sülzetal gäbe, berichtete Mario Schulz. Die 31 Kameraden haben 585 Einsatzstunden und weitere 1512 Stunden Standortausbildung absolviert. Zusätzlich dazu wurden auf Kreis- und Landesebene Lehrgänge besucht, welche mit 400 Stunden zu Buche schlugen. Neun Kameraden nahmen an der Fortbildung Gefahrgutzug DB teil. Zwei Kameraden wurden zum Thema patientengerechte Unfallrettung geschult. Weitere Themenschulungen betrafen technische Hilfeleistung nach Bahnunfällen (ein Kamerad), Vegetationsbrandbekämpfung (drei Kameraden), Führen ABC-Einsatz, Atemschutzgerätewart sowie Einsatzrecht (jeweils ein Kamerad). Ein weiterer Schwerpunkt war das Sonder- und Wegerechtseminar für die Gemeinde Sülzetal. „Auch in anderen Wehren aus dem Sülzetal wurde in verschiedenen Modulen mit Technik und Einsatzmöglichkeiten der Drehleiter vertraut gemacht“, berichtete der stellvertretende Wehrleiter.

Aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus wird die Ausbildung mit anderen Wehren weiter ausgebaut. So fand im November der erste gemeinsame Dienst mit den Kameraden aus Eilsleben für den Fachdienst ABC statt.

Sorgen bereite die schwindende Zahl an Mitgliedern in den Freiwilligen Feuerwehren, merkte Gemeindewehrleiter Marco Dahlke an. „Wir benötigen dringend Nachwuchs. Auch Quereinsteiger sind uns willkommen.“ Was nütze die viele Ausbildung, wenn sich nicht mehr Freiwillige zusammenfinden, um gemeinsam zu helfen, wenn Hilfe benötigt werde, lautete eine Darlegung des Faktes. Auf der technischen Seite hat sich auch etwas getan. So wurden alle Standrohre umgerüstet, um das Trinkwassernetz vor unbeabsichtigter Kontamination zu schützen.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde eine neue Wehrleitung gewählt. Der bisherige Wehrleiter Dieter Krüger räumte nach 21-jähriger Leitung seinen Platz, bleibt der Osterweddinger Wehr aber auch künftig erhalten. In einer Stichwahl setzte sich Frank Penndorf gegen Mario Schulz durch. Schulz wird seine bisherige Stellvertreterfunktion weiter fortführen.

Dieter Krüger wurde für seine besonderen Verdienste zur Förderung des Brandschutzes der Titel „Ehrenwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Sülzetal“ verliehen. Glückwünsche und Präsente übergaben die Gemeinde Sülzetal, die Führungsspitze der Feuerwehr sowie die Osterweddinger Kameraden. Mit einem Imbiss und angeregten Gesprächen klang der Sonnabend entspannt aus.