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Feuerwehr Einsätze steigen, Mitgliederzahl sinkt

Bilanz aus 2016 hat die Gemeindefeuerwehr Obere Aller in Eilsleben gezogen. Ihr gehören 17 Ortswehren an.

Von Ronny Schoof 23.03.2017, 11:00

Eilsleben l Mit der Delegiertenversammlung schließt die Gemeindefeuerwehr Obere Aller das jeweils vorausgegangene Bereichsjahr ab, legt Rechenschaft ab über Einsatz- und Ausbildungsgeschehen, berichtet von Ereignissen, Veränderungen und Entwicklungen, informiert über Statistiken und nimmt Auszeichnungen vor. Der Gemeindefeuerwehr gehören 17 Ortswehren an, die rund 50 Delegierte zur Versammlung entsandt hatten. Hinzu kamen Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands.

„Es wurde ein riesiges Programm abgespult“, legte Gemeindewehrleiter Reinhard Breitfelder eingangs seines Berichts dar. Hinsichtlich der gefahrenen Einsätze sei 2016 zwar wieder ein Jahr auf Normalniveau gewesen (180), nachdem 2015 ungewöhnlich hoch frequentiert war (328), „aber dafür konnten wir in anderen Bereichen aufholen und uns verbessern, insbesondere was den Digitalfunk angeht.“

Zur Einsatzstatistik erklärte Breitfelder: „Im nun siebenjährigen Bestehen der Gemeindefeuerwehr verzeichnen wir eine stetige Steigerung der Einsatzzahlen. Der Jahresdurchschnitt liegt jetzt bei 179 Einsätzen. Im Jahr 2010 waren es 114.“ Brandbekämpfung sei dabei nach wie vor ein Schwerpunkt: „Nach unserer Auffassung hatten wir 75 Brandeinsätze“, so Breitfelder, ergänzte aber auch, dass darin einige Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen eingerechnet sind. Unstrittig dagegen seien die 75 Einsätze zwecks Unfallrettung oder technischer Hilfeleistung.

„Bewältigt wurde all dies von 272 Männern und 50 Frauen im aktiven Dienst unserer Verbandsfeuerwehr“, führte Breitfelder zum Mitgliederstand aus. „Das sind leider zwölf Aktive weniger als im Jahr zuvor, was zwar insgesamt noch ein vergleichsweise geringer Verlust ist, dennoch deutet der Trend derzeit wieder leicht abwärts.“ Umso erfreulicher sei es, „dass wir auch dank der überarbeiteten Alarm- und Ausrückordnung stets die geforderten Einsatzstärken erreichen und im gesamten Verbandsgebiet rund um die Uhr qualifizierte Hilfe leisten konnten.“

In eine vorbildliche Rolle habe sich die Obere-Aller-Feuerwehr in Sachen Digitalfunk katapultiert, stellte Reinhard Breitfelder fest. „Zu nennen wäre hierbei vor allem die tolle Arbeit unseres Hötensleber Kameraden Marcel Nienstedt.“ Nachdem im Mai die letzte Ortswehr freigeschaltet war, habe man erst einmal allgemeine Planlosigkeit konstatieren müssen: „Mit den Musterskizzen des Landes konnten die wenigsten etwas anfangen. Es musste unbedingt etwas passieren.“ Nienstedt sei es dann gewesen, der nach einer Konzeptrunde „ein hervorragendes, verständliches und einfach anwendbares Kommunikationsschema“ zu Papier brachte. „Das wurde im September eingeführt und ist eines der besten im Landkreis“, betonte Breitfelder.

Neue Strukturen seien ebenso in vielen Ortswehren geschaffen worden. „Das bedeutet einerseits leider Rücktritte und manchmal schwierige Neubesetzungen aufgrund der begrenzten Möglichkeiten laut Laufbahnverordnung, andererseits aber auch Generationswechsel und viele Führungslehrgänge, die dann mit der Zeit wirksam werden“, so der Gemeindewehrleiter.

Den gemeinsamen Feuerwehrtag im Mai in Völpke wertete er als „vollen Erfolg, zumal alle Wehren in irgendeiner Form vertreten waren.“ Weitere feierliche Höhepunkte seien die Jubiläen der Feuerwehren Hötensleben (120 Jahre) und Ovelgünne (95 Jahre) gewesen. „Die Teilnehmerzahlen zu solchen Anlässen beweisen immer wieder, dass unser gemeinschaftlicher Weg so falsch nicht sein kann“, unterstrich Breitfelder und appellierte: „Nehmt eure Nachbarn mit, geht diese Aufgabe gemeinsam an! Schmeißt den alten Ortspatriotismus und die persönlichen Befindlichkeiten über Bord! Wir sind eine große Feuerwehr.“