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Feuerwehr Mitgliedergewinnung hat hohe Priorität

Bei der Gröninger Ortswehr gibt es Umstrukturierungen. In der Stadt werden die Kameraden aus Dalldorf und Krottorf zentralisiert.

Von Christian Besecke 31.03.2017, 01:01

Gröningen l Ortswehrleiter Mathias Jaensch und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fabian Stankewitz erläutern das Modell, welches auf Anregung von Kameraden jetzt in die Tat umsetzt wird. „Die Einsatzbereitschaft der Wehren war schon über Jahre hin nicht mehr gewährleistet“, erzählt Stankewitz. „Beiden standen auch keine Führungskräfte mehr zur Verfügung.“

Am Standort Gröningen erfolgt für die Krottorfer und Dalldorfer in der Zukunft auch die Ausbildung, die sie gemeinsam mit den hier befindlichen Kameraden wahrnehmen. „Das Gerätehaus in Krottorf geht an die Stadt zurück“, erläutert der Verbandsgemeindebürgermeister weiter. „In Dalldorf ist die Nutzung noch offen. Es könnte sich hier durchaus eine Verwendung für kulturelle Zwecke ergeben.“ Es müssten sich jedoch Freiwillige finden, die die Verantwortung übernehmen.

Die Umstrukturierung sei aus Sicht der Verwaltung dringend notwendig gewesen, um die Einsatzbereitschaft und die erforderliche Ausbildung der Wehrleute zu garantieren. Nun könne man diese sinnvoll mit einbinden. „Eine Tragkraftspritze übernehmen wir nach Gröningen, dafür ist der Erwerb eines Anhängers vorgesehen“, fügt Ortswehrleiter Mathias Jaensch hinzu. „Allerdings sehen das einige Kameraden eher kritisch und votieren für einen neuen Gerätewagen.“ Allgemein befürchte man Transportprobleme, sollte sich eine Hochwasserlage einstellen, wie in der Vergangenheit schon geschehen.

„Der Gemeindewehrleiter und Ernst Brunner, der Vorsitzender des Bau- und Brandschutzausschusses der Verbandsgemeinde, suchen daher nach Alternativen“, sagt Stankewitz. „Diese werden sie nach erfolgter Recherche aufzeigen.“ Man werde das Thema also noch einmal ausdiskutieren.

Der Verbleib des Mannschaftstransportwagens (MTW) aus Krottorf sei noch offen. Die übrigen Fahrzeuge beider Wehren werden außer Dienst gestellt. Platz genug werde es in Gröningen künftig geben, denn hier ist ein Anbau an das Gerätehaus geplant. Mit Stark V-Fördermitteln sollen hier ein Sozialbau, Umkleiden und ein Lager entstehen. Der Bau beginne Ende 2017. „Im Prinzip sind wir aber schon mittendrin“, sagt Stankewitz. „Der Bescheid über die Fördersumme ist auch schon da.“

Einmal im Monat plane man eine Zugausbildung mit den benachbarten Ortswehren. Ähnlich sieht das auf dem Gebiet der Gruppenführer, der Altersabteilungen und in der Jugend aus. „In Kloster Gröningen ist der bisherige Stellvertreter, Andreas Becker, aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Er steht allerdings noch mit seinem Wissen für die Kameraden parat“, berichtet der Verbandsgemeinde-Bürgermeister. „Seine Aufgaben übernimmt Uwe Hunder, der Stellvertreter aus Gröningen.“ Künftig organisiert er die Ausbildung hier mit den Gruppenführern aus Kloster Gröningen zusammen. Ziel sei es, eine gute Zusammenarbeit aufzubauen.

Mathias Jaensch, der erst im Dezember 2016 das Amt als Ortswehrleiter in Gröningen angetreten hat, schätzt den Stand in Gröningen als gut ein. „Wir verfügen über elf Atemschutzgeräteträger, der Ausbildungsstand ist gut, zumal auch in diesem Jahr Kameraden Lehrgänge besuchen werden.“ Der Mitgliedergewinnung komme in Zukunft eine hohe Priorität zu. „Ich würde mich freuen, wenn uns weitere Bürger unterstützen würden und der Feuerwehr beitreten“, erklärt er. „Der Schwund bei den Aktiven ist aber ein Problem, welches im ganzen Land besteht.“ Die Ausrückeordnung werde gerade generell auf Verbandsgemeindeebene angepasst.

In diesem Jahr steht außerdem die 140-Jahr-Feier der Wehr in der Stadt an. Sie ist für den 26. August geplant und beinhaltet einen Festumzug, eine Technikschau sowie einen Festempfang. „Wir arbeiten hierbei auch mit der Grundschule zusammen“, verrät er. „Die Kleinen wollen sich am Kinderprogramm beteiligen. Eine Tanzveranstaltung soll es auch geben. Im Augenblick bereiten wir auch schon das Osterfeuer vor.“

Die Kameraden in Gröningen sind neben dem Brandschutz auch bei Feuerwehrveranstaltungen präsent. So gibt es gleich zwei Sportgruppen – das sind eine überregionale und eine Gröninger Truppe. „Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, Menschen für den Brandschutz zu interessieren“, sagt Jaensch. „Zum einen sind die durchgeführten Löschangriffe auf dieser Basis ein gutes Training und zum anderen haben wir dabei auch unseren Spaß.“