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Feuerwehr Neue Kameraden sind echte Mangelware

Die Feuerwehr der Westlichen Börde hat sich in Großalsleben zur Jahreshauptversammlung getroffen. Es wurde ausführlich Bilanz gezogen.

02.07.2017, 23:01

Großalsleben l Nach Großalsleben kamen Delegierte von den jeweiligen Wehren, die Leiter und ihre jeweiligen Stellvertreter sowie allerhand Gäste. Begrüßt wurden sie von der Gemeindewehrleitung auch für Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) war die Jahreshauptversammlung ein Pflichttermin.

Die Redner zogen eine ausführliche Bilanz über das abgelaufene Jahr. Schon augenscheinlich wurden dabei die Probleme mit der Nachwuchsgewinnung oder der Verpflichtung neuer Kameraden. „Das ist ein echtes Problem“, erklärte Fabian Stankewitz. Im Zuge seien notwendige Zusammenlegungen erfolgt und entsprechende Technik neu verteilt worden. „Wir werden die Maßnahmen demnächst abschließen.“ Ihm sei bewusst, dass die erfolgten Schritte keineswegs populär sind. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, um die Einsatzfähigkeit der einzelnen Wehren zu gewährleisten. Das sei schließlich eine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde.

Den Rückgang an Kameraden versuche man mit offensiver Werbung zu kompensieren. „Wir müssen die Bürger dafür interessieren, ehrenamtlich für das Allgemeinwohl tätig zu werden“, führte er aus. „Das ist allerdings nicht einfach.“

So habe man, wie andere Gemeinden auch, eine Aktion mit sogenannten Haushaltslöschkübeln durchgeführt. Mit einem Budget von etwa 2300 Euro habe man entsprechende Plastikeimer erworben und diese an die Haushalte in der Verbandsgemeinde verteilt. „Möglich wurde dies durch finanzielle Mittel aus den Verfügungsfonds von den Städten und Gemeinden, von den Fördervereinen und der Verbandsgemeinde. Die Aktion schätzte Stankewitz als gelungen ein, denn alle Löschkübel wurden „an den Mann“ gebracht.

Mahnende Worte äußerte er zur Kameradschaft untereinander. „Wir müssen gerade nach Außen hin geschlossener auftreten“, befand er. „Kameradschaft bedeutet Gemeinschaft und das sollten wir auch leben.“ Da gebe es noch einige Luft nach oben. Stankewitz sei aber zuversichtlich, dass sich auf diesem Gebiet noch etwas entwickeln könne.

Den Stand in Sachen Führungsausbildung schätzte Gemeindewehrleiter Christian Marquardt als gut ein. „Auch in diesem Jahr sind wieder Besuche von Lehrgängen geplant“, sagte er. „Die Weiterbildung der derzeit 182 Kameraden und Kameradinnen ist aber nicht immer so einfach.“ Die Lehrgänge nehmen eine gewisse Zahl an Stunden in Anspruch, die ein Teilnehmer erst einmal aufbringen muss. „Ich denke daran, dass die meisten zuerst ihrer Beschäftigung nachgehen müssen und dann oft in der Freizeit entsprechende Schulungen besuchen können“, erklärte er. „Nicht alle Arbeitgeber stellen ihre Mitarbeiter für die Weiterbildung frei. Somit ist die gezeigte Initiative der jeweiligen Kameraden nicht hoch genug einzuschätzen.“

Zwei besondere Ehrungen wurden bei der Jahreshauptversammlung ebenfalls vorgenommen. Ulf Rosenberg, Leiter der Ortswehr in Großalsleben, wurde unter dem Beifall der Anwesenden zum Brandmeister befördert. Lothar Rosenberg erhielt den Orden des Kreisverbandes in Bronze. Er führt zudem die Alters- und Ehrenabteilung im Bördeverband.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes Börde, Harald Hinz, wies in seiner Rede darauf hin, dass die Anzahl der Atemschutzgeräteträger immer noch ausbaufähig sei.

Rainer Lütge, Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz und der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) im Landkreis Börde, erläuterte Neuerungen im Fachdienst Brandschutz. Pfarrer Peter Müksch machte die Versammelten mit der Notfallbegleitung im Landkreis Börde bekannt. Dabei handelt es sich um geistliche Betreuung, die bei entsprechenden Einsätzen in Anspruch genommen werden kann. Sie ist kann über den Rettungsdienst und die Polizei erfolgen und ist dem Kreisverband Börde angegliedert. Auch bei Übungen der Wehren wolle man künftig mehr Präsenz zeigen. „Die Leute sollen wissen, dass es uns gibt und wir jederzeit verfügbar sind“, äußerte er sich.