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Fördermittel Finanzspritze für alte Gemäuer

Mit Hilfe von Fördermitteln kann die evangelische Kirchengemeinde Oschersleben die Bausubstanz ihres historischen Pfarrhauses sichern.

Von Yvonne Heyer 02.02.2018, 00:01

Oschersleben l Pfarrer Johannes Heinrich und Gemeindekirchenratsvorsitzender Rainer Bückner sind, was die evangelische Kirche St. Nicolai betrifft, zwischen erfahrene Bauherren. Doch als sie in diesen Tagen von Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) einen Fördermittelbescheid in Höhe von 413.900 Euro entgegennehmen, freuen sich die Vertreter der Kirchengemeinde, dass mit dieser Summe das altehrwürdige Pfarrhaus, eines der ältesten Gebäude Oscherslebens, saniert werden kann.

„Nach der Erneuerung des Daches, gilt es nun, die tragenden Teile, wie beispielsweise das Fachwerk, abzusteifen und damit zu sichern. Das ist von Zeit zu Zeit notwendig“, erklärt Rainer Bückner. Die Sicherung des Hauses ist ein wichtiges Projekt, der Umbau ein weiteres.

„Mit dem Quassel-Café haben wir einen wichtigen Anlaufpunkt geschaffen. Auch befindet sich hier unser Büro. Für die Baumaßnahmen müssen wir diese Einrichtungen erst einmal auslagern, wie auch das Archiv. Die alten Archivräume wollen wir zu Sozialräumen mit Toiletten umbauen“, erklärt Pfarrer Johannes Heinrich. Und Rainer Bückner ergänzt: „Die Toiletten brauchen wir vor allem auch für Veranstaltungen, die in der Kirche stattfinden. Im dann umgebauten Pfarrhaus wollen wir Dienstleistungen konzentrieren, die Leute in die Innenstadt holen.“

„Wenn die Kirche das Pfarrhaus als Anlaufpunkt für die Menschen stärkt, hilft das der Kirche und dem gesamten Ort“, ist der Bürgermeister überzeugt. Gefördert werden am Pfarrhaus zu 100 Prozent allerdings „nur“ sämtliche Sicherungsmaßnahmen, die dazu beitragen, dass Gebäude aus dem Jahr 1666 zu erhalten.

Über Fördermittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ freute sich auch Ralph Albertini. Zehn Jahre habe er zugeschaut, wie das Haus in der Magdeburger Straße 30 mit jedem Jahr mehr und mehr verfällt. „Es hat wohl 25 Jahre durch das kaputte Dach geregnet und diese Tatsache hat natürlich ihre Spuren im Haus hinterlassen. Es roch im ganzen Haus wie im Wald“, meint der gebürtige Rheinländer.

Er habe schon immer ein Interesse für alte Häuser gehabt. Besagtes Haus, dass er vor einiger Zeit erworben hat, ist Baujahr 1885. „Wer in Oschersleben über die Magdeburger Straße hineinfährt, muss an diesem Haus vorbei“, so Ralph Albertini. Es gab im Gebäude einen Schuster, der schließlich vor dem Gebäude auch eine Tankstelle betrieb.

Die Sicherungsmaßnahmen für dieses Haus werden genau wie im beim Pfarrhaus zu 100 Prozent gefördert. Ralph Albertini nahm ein Fördermittelbescheid in Höhe von 132.500 Euro entgegen.

Der Förderzeitraum für beide Maßnahmen erstreckt sich von 2018 bis 2020.