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Förderung Gröningen bringt Projekte auf den Weg

Die Gröninger Stadträte haben weitere Fördermittelanträge „abgesegnet“ - man hat 2020 viel vor.

Von Yvonne Heyer 22.12.2019, 01:00

Gröningen l Die Stadt Gröningen ist bereits seit mehreren Jahren im Förderprogramm „Förderung von kleineren Städten und Gemeinden ­- überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“. Die Stadt hat viel vor und so möchte sie für zukunftsweisende Projekte die Möglichkeit der Förderung auch in den Folgejahren nutzen. In der letzten Stadtratssitzung dieses Jahres stellte die Leiterin der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde Westliche Börde, Ines Kühn, die eingereichten Projekte für das Planjahr 2020 vor.

Insgesamt sind sechs große Maßnahmen, die Nummerierung kommt einer Prioritätenliste gleich, mit einem Investitionsumfang von 2,67 Millionen Euro eingereicht worden. Mit einer Förderung von 1,6 Millionen Euro könne die Stadt Gröningen rechnen. „Uns ist schon klar, dass wir ‚sportliche Anträge‘ eingereicht haben, dennoch - der Versuch ist es wert“, erklärt Ines Kühn. Sie stellte als erste Maßnahme den Neubau des Verwaltungssitzes vor. „Für die Gestaltung der Außenanlagen und der Parkflächen haben wir aus dem genannten Förderprogramm 300 000 Euro beantragt“, so Kühn. Als zweites Projekt nannte sie die Grabenstraße 14. Hier soll bekanntlich einmal der neue Grundschulstandort entstehen, der Hort ist bereits hier angesiedelt. Die Zahl der Grundschüler habe sich weiter erhöht und zwinge zum Handeln. Eine Lösung müsse gefunden werden. Bereits im August sei das Projekt vorgestellt und der neue Grundschulstandort diskutiert worden. Grundsätzlich käme das Objekt infrage, jedoch seien umfassende Investitionen notwendig, die in vier Bauabschnitte aufgeteilt werden sollen. Im ersten Bauabschnitt, in den Jahren 2020/2021 würde das Dach eines Seitengebäudes (ehemaliges Fachkabinettgebäude der ehemaligen Sekundarschule) saniert, eine Fotovoltaikanlage installiert, ein Aufzug und ein zweiter Rettungsweg eingebaut werden. Zum zweiten Bauabschnitt berichtete Ines Kühn, dass mit diesem die Sanierung des Hortgebäudes fortgesetzt werden soll. Dringend sei hier der Anbau eines Toilettengebäudes erforderlich. Aktuell gibt es in dem Hort-Gebäude nur eine Toilette, so hat es der Landkreis als Übergangslösung genehmigt. Ansonsten müssen die Kinder zur Toilette über den Hof in das alte Toilettengebäude „flitzen“. Das sei auf Dauer nicht zulässig.

Bauabschnitt drei sehe die Gestaltung der Außenanlage samt Schulhof und Spielplatz vor. Im vierten Bauabschnitt solle eine kleine Aula neu gebaut und das alte WC-Gebäude rückgebaut werden.

Um das Areal des Edelhofes vitalisieren und erhalten zu können, wurde ebenso ein Fördermittelantrag gestellt, es handelt sich um Projektantrag Nummer drei. Eine Investorengruppe wolle auf dem Areal einen Teil der alten Stallanlagen sanieren. Ziel sei es, hier eine weitere Kita zu errichten. Die Stadt wird sich an dem Vorhaben beteiligen, möchte Spielplatz und Außenanlagen bauen. Auf dem Areal solle auch das ehemalige Möbelhaus abgerissen werden.

Als wichtiges Vorhaben der Daseinsvorsorge bezeichnete Ines Kühn Projektantrag Nummer vier. In der Goethepromenade solle ein kombinierter Fuß- und Radweg gebaut werden. Planerisch sei dies vertretbar und mit Kita, Grundschule, Freier Schule und Arzt als Anlieger auch absolut notwendig. Beim Fördermittelantrag Nummer fünf handelt es sich um einen Folgeantrag. Mithilfe von Fördermitteln konnte ein neuer Spielplatz am ehemaligen Jugendklub gebaut werden. Nun solle die Beleuchtung, auch mithilfe von Fördermitteln aus dem europäischen Programm Leader, rund um das Areal verbessert werden. Mit Antrag Nummer sechs möchte die Stadt eine Maßnahme an der Kita Gröningen umsetzen. Hier wird zusätzliches Geld für eine neue Zaunanlage benötigt.

Die Gröninger Stadträte haben einstimmig die genannten Projektanträge und damit für die Fortführung des Förderprogramms beschlossen. „Die Anträge sind nach den aktuell geltenden städtbaurechtlichen Förderbedingungen des Programms „Förderung von kleineren Städten und Gemeinden ­- überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ gestellt worden. Andererseits wird es das Programm selbst in dieser Form nicht mehr geben. Es gelten dann andere Förderschwerpunkte wie „Lebendige Zentren“, Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“. Die Förderanträge, die wir jetzt auf den Weg gebracht haben, sind sicher dem geänderten Förderprogramm anzupassen. Mit meinen Informationen wollte ich die Stadträte schon mal darauf hinweisen, dass im nächsten Jahr weitere Beschlüsse notwendig sind“, erklärt Ines Kühn.

Die Stadt Gröningen hat seit 2010 mithilfe des Förderprogramms „Förderung von kleineren Städten und Gemeinden ­- überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ verschiedenste Maßnahmen umsetzen können. Zur Diskussionen standen während der Stadtratssitzung Änderungen von Projekten aus dem Programmjahr 2015. Mehrere Maßnahmen waren damals beschlossen und beantragt worden. Das Geld ist geflossen, aber die Projekte wie Rückbau von Gebäuden und Baufeldfreimachung für einen Kita-Neubau oder der Anbau bei Rahn-Service in der Goethe-Promenade 6 waren nicht umsetzbar. „Diese freien Mittel wollen wir nun in die Grabenstraße 14 ‚umschichten‘. Sie werden benötigt, um das Seitengebäude (ehemaliges Fachkabinettgebäude) für den Umzug der Kita „Bodespatzen“ vorzubereiten. Wir mussten feststellen, dass die im nächsten Jahr beginnende Sanierung der Kindertagesstätte bei laufendem Betrieb nicht erfolgen kann. Die Kinder müssen ausziehen“, erklärte Ines Kühn den Stadträten. Bevor aber die Kinder samt Erzieher umziehen können, müsse die Heizung in dem Seitengebäude von Öl auf Gas umgestellt und eine WC-Anlage eingebaut werden.

Die Stadträte hakten nach, ob es denn überhaupt erlaubt sei, das Geld „umzuschichten“. Da das Objekt Grabenstraße 14 im Integrierten Stadtentwicklungskonzept immer wieder fortgeschrieben wurde, könne der geänderte Einsatz der Fördermittel all umfassend begründet werden.

Die Stadträte stimmten dem geänderten Einsatz der Fördermittel zu.