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Freibad Diskussion um Bäderpolitik geht weiter

Die Diskussion um die Bäderpolitik in der Stadt Oschersleben reißt nicht ab. Nun melden sich weitere Akteure zu Wort.

Von Sebastian Pötzsch 06.06.2018, 01:01

Oschersleben l Die öffentliche Diskussion um die aktuelle Bäderpolitik der Stadtverwaltung reißt nicht ab. Nun hat sich unter anderem Hordorfs Ortsbürgermeister Norbert Kurzel an die Volksstimme gewendet, um auf die Wortmeldungen der Mitglieder der einstigen Bürgerinitiative „Rettet das Freibad“ zu reagieren. „Die Initiative sollte schnell mit dem Kopfschütteln aufhören und lieber fördern statt immer nur fordern. Ich kann nur anraten, einen Förderverein zu gründen und selbst Verantwortung zu übernehmen“, meinte das ehemalige Stadtratsmitglied. Vor dem Hintergrund des fragilen städtischen Etas könnten nur auf diesem Wege die erforderlichen Euros lockergemacht und Sponsoren aufgetrieben werden. „Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass dies nicht nur meine Meinung ist, sondern die Meinung vieler anderer“, erklärte Kurzel weiter.

Unter dem Gesichtspunkt der angespannten Haushaltslage gebe es im Moment wichtigere Dinge zu tun. „Ich erinnere nur an die vielen Dreckecken in unserem Bereich, die es zu entfernen gilt.“ Außerdem verwies der Ortsvorsteher „auf die vielen Fördervereine der gesamten Region, die bereits seit den Wintermonaten dabei sind, für ihre Freibäder etwas zu tun.“

Vinny Zielske, Geschäftsführerin des Trink- und Abwasserverbandes Börde (TAV), meldete sich zu Wort und reagierte damit auf einen Vorschlag des Altbrandslebers Wolfram Arntz. Er schlug vor, das Freibad in die Hände des TAV zu legen. „Die Verluste des Schwimmbades könnten doch mit den Gewinnen durch den Wasserverbrauch verrechnet werden“, hatte der Altrandsleber erklärt. Schließlich laufe das doch in anderen Bundesländern genauso. „Es ehrt uns sehr, dass uns diese Aufgabe zugetraut wird“, reagierte Vinny Zielske auf den Vorschlag. Doch die TAV-Chefin ergänzte: „Laut Satzung dürfen wir nur Pflichtaufgaben übernehmen, so verlangen es die fünf Mitgliedsgemeinden unseres Verbandes.“ Der Betrieb eines Freibades sei jedoch eine freiwillige Leistung, die nicht vom TAV übernommen werden dürfe.

Nach einer ersten Kritik der ehemaligen Bürgerinitiative „Rettet das Freibad“ hatte die Volksstimme in der vergangenen Woche über die verspätete Saisoneröffnung des Oschersleber Freibades berichtet. So hatte Mathias Schulte, Pressesprecher der Stadtverwaltung, über die Probleme in der Volksschwimmhalle berichtet. Dort war unvorhergesehen die Filteranlage ausgefallen. Der Einbau der neuen Technik hatte die Schließung der Einrichtung über mehrere Wochen nach sich gezogen. Das wiederum führte dazu, dass die Schwimmhalle nun für einen längeren Zeitraum geöffnet hat, um Schulschwimmen und Schwimmsport gewährleisten zu können. Außerdem müsse jenen Rechnung getragen werden, die im Besitz von Zeitkarten für die Schwimmhalle sind. Die Verwaltung könne das Personal für nur eine der beiden Einrichtungen vorhalten. Hat die Schwimmhalle geöffnet, fehle das Personal für das Freibad – und umgekehrt.

Auch technische Details machte Schulte für den verspäteten Saisonstart verantwortlich. So habe wegen des späten Endes der Frostperiode erst Mitte März mit dem Wasserablassen der beiden Freibadbecken begonnen werden können. Das habe auch in diesem Jahr 42 Tage gedauert. Zudem mussten Fliesen verlegt und Fugen erneuert werden. Außerdem musste schadhafte Beckenfolie ausgebessert werden.

Daraufhin hatten die Mitglieder der ehemaligen Bürgerinitiative „Rettet das Freibad“ nach eigenen Worten „mit Kopfschütteln“ reagiert. „Eine Stadt legt sich argumentativ immer schön alles so hin, wie es nötig ist. Vorplanung ist wohl unbekannt dort im Rathaus“, hatte Wolfgang Zahn als Vertreter der Initiative mitgeteilt.