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Friedhof Stadt richtet weitere Grabanlage her

Auf dem Oschersleber Friedhof wird eine neue Grabanlage eingerichtet. Es ist eine Urnengemeinschaftsstätte mit einer Stele in der Mitte.

Von René Döring 10.11.2017, 00:01

Oschersleben l Die herkömmlichen Erd- und Urnenbestattungen in separaten Gräbern sind bei weitem nicht mehr so gefragt wie in früheren Zeiten. Heute entscheiden sich immer mehr Hinterbliebene aus den verschiedensten Gründen, ihre verstorbenen Angehörigen in einer Erd- oder einer Urnen-Gemeinschaftsanlage zu beerdigen. Und das auch auf dem Oschersleber Friedhof.

Auf dem es beispielsweise schon seit mehreren Jahrzehnten eine „Grüne Wiese“ für anonyme Urnenbestattungen gibt. Wie auch schon seit geraumer Zeit eine anonyme Gemeinschaftsanlage für Erdbestattungen. Weit mehr als 1000 Verstorbene haben auf diesen beiden Flächen bereits ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Doch ist diese anonyme Gemeinschafts-Bestattungsvariante längst nicht mehr die einzige Alternative zu den herkömmlichen Gräbern. „Gemeinschaftsanlage ja, aber nicht anonym“, sagen sich inzwischen immer mehr Hinterbliebene, wie Bärbel Grünewald von der Oschersleber Friedhofsverwaltung weiß.

Ein Trend, auf den die Stadt Oschersleben schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Angeboten reagiert. Beispielsweise mit zwei „Stern-Gemeinschaftsanlagen“, wie sie mittlerweile genannt werden. Hier werden aneinandergereiht kleine Flächen für jeweils zwei Urnen ausgewiesen, die auch mit Grabsteinen, beziehungsweise Liegesteinen ausgestattet werden dürfen.

Und inzwischen gibt es auf dem Oschersleber Friedhof auch eine „Urnengemeinschaftsanlage mit Namenskennzeichnung“, wie diese Bestattungsvariante ganz offiziell heißt. Hier werden einzelne Urnen auf einer gekennzeichneten Fläche bestattet und die Namen der Verstorbenen in Platten graviert, die wiederum inmitten der Anlage an eine Stele geschraubt werden.

„Wir sind bei einer Zusammenkunft mit Vertretern anderer Friedhofsverwaltungen auf diese Bestattungsform aufmerksam gemacht worden, haben uns das auf einem Magdeburger Friedhof angesehen und entschieden, dass wir das auch anbieten wollen“, sagt Bärbel Grünewald. Mit dem Ergebnis, dass die erste Anlage dieser Art im Herbst des Jahres 2014 mit 108 Plätzen eingerichtet worden ist. Von denen noch im selben Jahr 9 belegt wurden und heute nur noch 15 frei sind.

„Deshalb ist nun am 19. Oktober damit begonnen worden, eine zweite Anlage dieser Art für gut 200 Urnen zu errichten“, sagt Bärbel Grünewald. Eine Anlage, die etwa 27.000 Euro kostet und inzwischen zum größten Teil fertig ist. Was fehlt, ist zum einen der Rasen auf der umliegenden Fläche, der im Frühjahr gesät wird. Und zum anderen die Stele für die Namens-Platten, „die aber auch rechtzeitig aufgestellt wird“, wie Bärbel Grünewald versichert.

Wofür auch noch etwas Zeit ist. Denn es werden zunächst die noch 15 freien Plätze auf der ersten Anlage vergeben, bevor die zweite „Urnengemeinschaftsanlage mit Namenskennzeichnung“ offiziell in Benutzung genommen wird.