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Geburtstag Sommersdorfer Wehr feiert

Vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr Sommersdorf gegründet. Das Jubiläum wurde groß gefeiert.

Von Andrea Höde 06.09.2015, 23:01

Sommersdorf l In einer stillen Zeremonie am Freitagabend würdigten die Kameraden der Feuerwehr Sommersdorf das Verdienst von Johann Jacob Hosang. 1890 ist er als Gründer der Feuerwehr in die Ortsgeschichte eingegangen. 125 Jahre danach wurde auch ihm zu Ehren groß gefeiert.

Für Sonnabend hatten die Kameraden um Wehrleiter Martin Schröder zu einem Festakt am Gneisenau-Denkmal eingeladen. Dieser Einladung waren trotz Sturm, Regen und herbstlicher Temperaturen nicht nur Abordnungen fast aller Wehren des Bereichs Obere Aller, sondern auch zahlreiche Amtsträger der Feuerwehrinstitutionen auf Kreis- und Landesebene sowie Vertreter der Gemeinde und Verbandsgemeinde gefolgt. Sie alle nahmen feierlich zu Füßen Gneisenaus Aufstellung. Den Gästen bot sich so ein beeindruckendes Bild.

Nach einer Kranzniederlegung für die verstorbenen Kameraden und den Generalfeldmarschall übergab Wehrleiter Schröder das Wort an Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel, zugleich oberster Dienstherr der Obere-Aller-Wehren. „125 Jahre sind ein Beleg für das ehrenamtliche Engagement hier in Sommersdorf“, merkte Frenkel an. „Die Wehr hat sich in einem wirklich respektablen Zeitraum über Wasser gehalten, in dem sie zur rechten Zeit andere unter Wasser setzte.“ Frenkel betonte, dass die Sommersdorfer stolz auf sich und ihre Vorgänger sein können und wünschte der Wehr eine „weiterhin gedeihliche Entwicklung und viel Erfolg für die Zukunft“.

Sommersdorfs Bürgermeister Peter Müller, selbst Feuerwehrmann und mit dem Wesen der Feuerwehr eng verbunden, erinnerte in seiner Festrede an den Gründer an und das altüberlieferte Motto „Je schneller Du löschest, je schneller Du rettest“. Schnell seien die Sommersdorfer Kameraden auch heute noch, wie sie erst jüngst bei Wettkämpfen wieder eindrucksvoll unter Beweis stellten. „Man muss sich aber auch fragen, ob unsere Feuerwehr zukunftsorientiert ist“, mahnte Müller an – und beantwortet die Frage mit einem eindeutigen „Ja“.

Er machte das nicht zuletzt an der funktionierenden Nachwuchsarbeit fest. Schon vor 50 Jahren seien die Weichen für die Jugendarbeit mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ gestellt worden. Später kam die Jugendfeuerwehr hinzu, und auch die Kinderfeuerwehr besteht hier nun schon seit mehr als zehn Jahren. „Martin, macht weiter so!“, richtete der Bürgermeister seinen Aufruf an den Wehrleiter.

Andreas Sulfrian überbrachte Grüße und Glückwünsche aus dem Innenministerium. Er hoffe, dass die Frauen, Männer und Jugendlichen auch künftig ihr Ehrenamt zum Wohl der Gemeinschaft ausüben, übermittelte Sulfrian im Namen von Innenminister Holger Stahlknecht.

Die Sommersdorfer Wehr ist eine der ältesten in der Verbandsgemeinde Obere Alle, unterstrich Gemeindewehrleiter Reinhard Breitfelder. „Wir haben euch wertvolle Technik anvertraut, doch die eigentliche Basis ist gute Kameradschaft – nicht nur in der eigenen Wehr, sondern auch zu den Nachbarn.“ Die ist nach Breitfelders Auffassung immens wichtig für das Fortbestehen des Feuerwehrwesens allgemein.

Auch Ulf Nohr, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, lobte die Sommersdorfer als „fest eingebunden in den Strukturen der Oberen Aller“. Nohr stellte außerdem klar „Feuerwehr muss ein gesellschaftliches Anliegen werden. Wir werden daran gemessen, was passiert, wenn Menschen in Gefahr sind.“

Glückwünsche und ein Präsent gab es auch von der Gneisenau-Gesellschaft, vertreten durch die zweite Vorsitzende, Elke Wölfer, sowie von Jens Dommes, dem Vorsitzenden des Sommersdorfer VW- und Audi-Clubs.

Nach den Ehrungen formierten sich alle Gäste zum Abmarsch Richtung Gerätehaus, wo zünftig gefeiert wurde. Zu den Klängen des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr Druxberge setzte sich ein beeindruckender Zug in Bewegung.