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Grauer Hof Volle Kanne: Stolze Stückzahl im Regal

Ein Neuzugang hat Einzug in die Harbker Museumsstube „Grauer Hof“ gehalten. Die Kaffeekannensammlung hat nun die Stückzahl 400 erreicht.

Von Ronny Schoof 04.01.2018, 00:01

Harbke l Kaffeekanne Nummer 398 war dem Gründer und Leiter der Museumsstube anlässlich des 20-jährigen Bestehens im April 2017 übergeben worden. Eine weitere folgte im Laufe des Jahres – und schließlich, sozusagen als Weihnachtsgeschenk, die 400., die der Harbker Gerd Piatek der Sammlung von Gunther Tell vermacht hat. „Die erhält natürlich einen Ehrenplatz“, so Tell und hatte im Regal auf Augenhöhe schon ein exponiertes Plätzchen freigeräumt, versehen mit einer dicken roten „400“.

„Schade, dass Herr Piatek der Übergabe heute nicht persönlich beiwohnen kann“, bedauerte Gunther Tell. In Stellvertretung war Sonja Rickensdorf gekommen und meinte: „Ein Besuch hier lohnt sich immer und besonders, wenn Großeltern mit ihren Enkelkindern dort hingehen, denn dort können sie den Kleinen zeigen, wie sie selbst früher gelebt und gespielt haben. Gunther Tell wünsche ich weiterhin viel Gesundheit, damit er die Museumsstube weiterhin für alle Besucher offenhalten kann.“

Was im April 1997 in der alten Brennerei recht klein angefangen hat, ist über zwei Dekaden zu einem Fundus der Heimatkunde angewachsen, der weit über den Begriff „Stube“ hinausgeht. Gunter Tell hat das Harbker Dorfleben des 19. und 20. Jahrhunderts in mittlerweile 19 Themenräumen einquartiert. Penibelst wird dabei die Konservierung der alten Tage katalogisiert. „Alle Einzelstücke, so auch diese Kanne, erhalten eine Inventarnummer und dazu einen Vermerk, wann und von wem sie gespendet wurden“, erklärt Tell, der mittels dieser Verfahrensweise also stets den Überblick behält und stolz feststellen kann, dass die Museumsstube rund 3000 Exponate beherbergt. Das Besondere dabei: Es handelt sich nahezu komplett um Gegenstände von Harbker Höfen und Haushalten. Sonja Rickensdorf schwärmt: „Es gibt Ausstellungsstücke zu vielen einzelnen Themen, wie zum Beispiel die Einrichtung einer kompletten Schuhmacherwerkstatt, Gegenstände, die früher alltäglich Verwendung fanden, aber heute so langsam in Vergessenheit geraten. Alles aufzuzählen, ist kaum möglich, man muss es einfach gesehen haben.“

2017 hatte Sportsmann Tell mit den zwei Sonderausstellungen „125 Jahre Sport in Harbke“ und „100 Jahre Fußball“ große Resonanz erzeugt: „Es hat mich sehr gefreut, dass diese so viel Anklang fanden. Sie können auch noch weiterhin in der Museumsstube angeschaut werden.“