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Grisu-Tag Feuerwehrdrachen auf Siegerkurs

In Oschersleben fand am Sonnabend der Grisu-Tag statt. Der Feuerwehrnachwuchs des Bördekreises hat seinen Leistungsnachweis abgelegt.

Von Sebastian Pötzsch 06.06.2016, 01:01

Oschersleben l Auf die Frage, warum eine Kerze unter einem Trinkwasserglas erlischt, wissen zwar offenbar alle Mitglieder der „Löschkids“ aus Hamersleben die richtige Antwort. Doch aus dem sechsjährigen Mika Sievert kommt sie wie aus der Pistole geschossen: „Weil der Sauerstoff unter dem Glas zu Ende geht, geht auch die Flamme aus“. Damit haben alle die volle Punktzahl an dieser von vier weiteren Stationen erreicht.

„Für die Mitglieder der Jugendwehren sowie für aktive Kameraden werden standardisierte Leistungstests angeboten. Doch für Kinder gibt so etwas eigentlich nicht“, erklärt Christine Peter. Als Jugendwartin des Feuerwehrverbandes Börde hatte sie in den vergangenen Wochen und Tagen allerhand zu tun, um mit weiteren Mitstreitern den alljährlichen Grisu-Tag vorzubereiten. Mit diesem Wettkampftag in Anlehnung an das Comic über den kleinen Feuerwehr-Drachen Grisu soll auch den allerjüngsten unter den Feuerwehrleuten die Möglichkeit gegeben werden, sich durch das Erringen eines Leistungsabzeichens zu beweisen. „In dieser Form, wie wir das machen, ist das in ganz Sachsen-Anhalt einmalig“, betont Peter. So sind etwa 100 Kinder angereist, um sich das Abzeichen in bronze, silber oder gold zu verdienen.

An einer weiteren Station stehen gerade der achtjährige Lennard Niedergesäß und der neunjährige Raik Rybarczyk von der Kinderfeuerwehr Remkersleben. Sie sollen zeigen, welche Knoten sie schon binden können. In Windeseile legen beide einen sogenannten Mastwurf sowie einen Zimmermansschlag – und bestehen die Aufgaben dieser Station. Damit sind beide auf dem besten Weg, sich ihr Leistungsabzeichen in silber zu verdienen. „Bronze haben wir schon im letzten Jahr gemacht“, erzählt Lennard stolz.

An einer weiteren Station, der von Ralf Geisendorf, sind gerade die „Bördelöschis“ aus Oschersleben dabei, schnurstracks Feuerwehrschläuche zu entrollen und diese möglichst schnell wieder aufzuwickeln. Das funktioniert nicht bei jedem der Knirpse gleichschnell, doch am Ende schaffen es alle Teilnehmer unter den geforderten 50 Sekunden.

Auch an der Erste-Hilfe Station ist viel los. Es muss ein Druckverband richtig angelegt und eine Person in die stabile Seitenlage gebracht werden. Bei der neunjährigen Hanna Krebs aus Sommersdorf geht das besonders schnell. „Der Tag macht mir Spaß“, sagt sie, besonders weil es heute noch zum Baden gehe.

An der Fragestation sind gerade die Kinder der Feuerwehr Wulferstedt angekommen. Hier beweisen alle ihr Wissen rund um Feuer und Rettung und kennen die Notrufnummer der Feuerwehr, wissen das LF die Abkürzung für Löschgruppenfahrzeug ist oder kennen mindestens zwei Löschmittel – alle Kinder bestehen auch diesen Teil.

Wer gerade Pause hat, kann sich ein Eis holen. Aber Pferde und Ponys für eine Runde Reiten stehen auch parat. Interessant für die Mädchen und Jungen sind aber auch die Mitglieder der Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben. Besonders die vierbeinigen Kameraden wie der weiße Schweizer Schäferhund Madox hat es den Feuerwehr-Knirpsen angetan. „Der ist jetzt ein Jahr alt und befindet sich in der Ausbildung“, erzählt Herrchen Marko Oelze.

Auch die Ehrenamtlichen der Kreisverkehrswacht sind mit einem extra aufgebauten Verkehrsgarten vor Ort. Hier wird den zukünftigen Rettungskräften erklärt, warum ein Sicherheitsgurt im Auto so wichtig ist. Außerdem werden Reaktionszeiten anschaulich an einer Ampel demonstriert.

Nach dem Mittagessen aus der Gulaschkanone – es gibt Nudeln mit Tomatensoße – steht die Siegerehrung an. Den Teilnehmern wird das Leistungsabzeichen überreicht. Mit diesem Höhepunkt geht der Tag am frühen Nachmittag zu Ende.