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Großbaustelle Kreuzung bleibt 14 Tage länger dicht

Leitungen im Bereich der Schermcker Straße in Oschersleben sorgen dafür, dass die Kreuzung weitere 14 Tage gesperrt bleibt.

Von Yvonne Heyer 18.06.2016, 12:00

Oschersleben l Das Straßenbett der Schermcker Straße existiert nicht mehr, stattdessen ist das Areal eine riesige Baustelle. Aber während die Asphaltdecke komplett verschwunden ist, kam während der Bauarbeiten das alte Straßenpflaster zum Vorschein. Seit gut 14 Tagen rammen die Mitarbeiter einer sächsischen Baufirma Spundwand um Spundwand für den künftigen Tunnel in die Erde. Beim Beobachten der Arbeiten sind die Vibrationen, die dabei erzeugt werden, im Boden, ja auch im eigenen Körper zu spüren. Je nach Bodenbeschaffenheit und Länge der Spundwände, die bis zu 26 Meter lang sein können, dauert es eine halbe oder gar eine ganze Stunde, ehe das riesige Metallstück seine Position im Boden eingenommen hat. In den nächsten Tagen könne die Abfuhr von Erdmassen aus dem späteren Straßentrog auf der Nordseite beginnen. Es folgen die Rammarbeiten auf der Südseite des Bahnüberganges.

Beim obligatorischen Baustellenrundgang mit Olaf Wachsmuth vom TAV Börde Oschersleben und der Tiefbauamtsleiterin der Stadtverwaltung Oschersleben, Annegret Stertz, weisen die beiden Fachleute vor allem auf die bislang ausgeführten Umverlegungsarbeiten von Regenwasser-, Schmutzwasser- und Trinkwasserleitungen hin. Der neu geschaffene Graben in der Schermcker Straße ist nach den Regenfällen der vergangenen Tage mit Wasser gefüllt. Der Anschluss des Regenwasserkanals und die Verrohrung des Grabens müssen erst einmal warten. Dass die Kreuzung Friedrichstraße/Schermcker Straße bis zum 9. Juli gesperrt bleiben muss und damit 14 Tage länger als geplant, hat mit den Regenfällen allerdings nichts zu tun.

„Im Zuge der weiteren Bauabwicklung in diesem Kreuzungsbereich haben sich Komplikationen durch die Vielzahl von unterirdischen Rohr- und Kabeltrassen ergeben. Etliche alte Medienleitungen, die teilweise nicht mehr in Nutzung sind, verlaufen in unmittelbarer Nachbarschaft mit neu geplanten Trassen und erschweren den Baufortschritt, da eine Umverlegung oder ein Rückbau erfolgen muss. Eine zusätzliche Leitungsverlegung von 60 Metern Trinkwasserleitung zur Erneuerung des Hochdruckringes benötigt gleichfalls zusätzliche Bauzeit, die in die längere Sperrung mündet“, erklären Annegret Stertz und Olaf Wachsmuth. Beide finden wiederum viele lobende Worte für die Baufirmen, die eine gute Arbeit leisten. Für die längere Vollsperrung der Kreuzung bleibt die ausgeschilderte Umleitungsstrecke bestehen.

Ab dem 9. Juli wird die Friedrichstraße in der Ost– West–Achse wieder geöffnet und die Kreuzung Schermcker Straße ist, bis auf die Südrichtung, wieder in Richtung Neindorf und Schermcke befahrbar. „Damit wird sich der Verkehr in der Stadt wieder entspannen“, sind sich Annegret Stertz und Olaf Wachsmuth sicher.

Eine zweitägige Sondersperrung der Umleitungsstrecke Anderslebener Straße erfolgt vom 22. bis 24. Juli. Ursache sind dann Arbeiten im Kreuzungsbereich Magdeburger Straße/Fabrikstraße/Friedhofstraße. Hier muss die alte Trinkwasserleitung abgetrennt und ein Schmutzwasserschacht komplett erneuert werden. Als einzige Bahnquerung für den Straßenverkehr ist dann der Bahnübergang Thälmannstraße nutzbar.

Zum Bautenstand im Bereich des Bahnüberganges kann berichtet werden, dass ein Hindernis, welches Anfang Mai den Bohrvortrieb an der Bahnquerung für das Schutzrohr Trinkwasser unterbrochen hat, während der ersten Sperrpause der Bahn vom 31 Mai bis 3. Juni durch das Aufgraben beseitigt werden konnte. Es handelte sich um das Fundament eines ehemaligen Bahnsignals. Anschließend wurde die Bohrung ohne weitere Unterbrechung vollendet, so dass das Medienrohr Trinkwasser eingezogen werden konnte. Der Kanalbau Schmutzwasser und Regenwasser wurde um etliche Meter fortgesetzt und im Schmutzwasserbereich Anbindungen vom Alt- auf das Neusystem vorgenommen. Zur Zeit erfolgt die Verlegung des Anschlusskanals für die Schmutzwasserleitung in der Schermcker Straße und die Sammelleitung vor dem Wohnblock der Bewos in der Friedrichstraße. Beim Wohnblock wurde am Donnerstag ein provisorischer Zugang zur Haupteingangsseite des Hauses hergestellt, um in den letzten Tagen der dortigen Bautätigkeit einen verbesserten Zugang zu gewährleisten.

Der neue Regenwasserkanal ist über die Kreuzung Schermcker Straße/Friedrichstraße bis zum letzten Verteilerschacht hergestellt. Noch zu errichten sind ca. 80 Meter Kanal bis zum Gewässer Wasserrenne. Gleichfalls wird noch die Trinkwasserleitung von der Bahnquerung bis zum Kreuzungsbereich neu verlegt und letztendlich in der Arndtstraße mit dem vorhandenen System gekoppelt. Da das Hochdrucksystem Trinkwasser, es liegt im Druck bei etwa 6,5 Bar, mit dem Niederdrucksystem (ca. 3,5 Bar) verbunden wird, ist auch der Einbau eines Druckminderungsventils erforderlich.

Ab dem 27 Juni beginnen die Asphaltarbeiten in der Friedrichstraße/Schermcker Straße, damit die Straße wieder befahren werden kann. Dabei wird die Straßenoberfläche jedoch nicht vollständig erneuert, da in den nächsten Jahren weitere Bauarbeiten zu erwarten sind. Bis zum 9. Juli erfolgt die Wiederherstellung der Nebenanlagen, so dass diese gefahrlos von den Bürgern genutzt werden können.