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Gröningen Mehr Anmeldungen beenden Diskussionen

Die Grundschulthematik beschäftigt die Bewohner der Westlichen Börde nach wie vor. Bürgermeister Stankewitz warnt vor Panikmache.

Von Christian Besecke 15.02.2018, 00:01

Gröningen l Beim Gespräch mit der Volksstimme berichtet der Verbandsgemeinde-Bürgermeister von der Anfrage einer Mutter, die die derzeitigen Schulstandorte gefährdet sieht und daher auf der Suche nach Alternativen für ihr Kind ist. „Dazu besteht kein Grund“, sagt er. „Es gilt immer noch der Beschluss des Verbandsgemeinderates zu den Standorten Ausleben, Hamersleben, Gröningen sowie Kroppenstedt. Diese wollen wir nach Möglichkeit erhalten.“

Es bestehe also derzeit keine Notsituation, da auch die vom Land vorgegebenen Schülerzahlen weitgehend eingehalten werden. Es wurde nur eine Ausnahmegenehmigung für das Schuljahr 2018/19 beantragt. Zunächst einmal müsse der Landtag seine Hausaufgaben machen und das neue Schulgesetz verabschieden. „Wann das passiert, ist aber noch fraglich“, schätzt Stankewitz ein. „Es kann in diesem Jahr oder aber erst im nächsten sein.“

Erwartet werden klare Aussagen zu den dann wohl möglichen Schulverbünden. Die Diskussion dreht sich gerade darum, ob 100 oder 120 Schüler vonnöten seien. Eine tatsächliche Auswirkung im Land werde aber erst in ein paar Jahren erwartet. „Wir haben diese Möglichkeiten in der Verwaltung und im Verbandsgemeinderat besprochen, da wir ja darauf vorbereitet sein müssen“, sagt der Bürgermeister. „Daher gab es im Oktober 2017 eine Informationsveranstaltung in Gröningen, um hier mögliche Modelle vorzustellen und eine Diskussion darüber anzuschieben.“

Nachdrücklich verweist Stankewitz darauf, dass es sich bislang um reine Gedankenspiele handle. „Wir wollen nicht, dass die Bürger später aus allen Wolken fallen. Im Gegenteil, sie können auf diese Weise mitgestalten und sind beizeiten über anstehende Probleme informiert“, führt er aus. „Es besteht absolut kein Grund zu Kurzschlusshandlungen.“

Es sei umso mehr wichtig, dass die Einwohner ihre Kinder an den vier staatlichen Schulen in der Westlichen Börde unterbringen. „Damit bekommen wir nämlich die besten Gründe, die für einen Erhalt sprechen – die benötigten Schülerzahlen“, betont der Bürgermeister. „Notwendig sind derzeit 15 Schüler pro Jahrgang und 60 pro Schule.“ Zwei oder drei Kinder mehr in den Jahrgängen und ein Debatte über mögliche Zusammenlegungen könne vom Tisch gewischt werden. Daher sollten Eltern die Angebote der vier Schulen auch annehmen. Gerade in diesen Tagen bieten diese Termine zur Meldung der künftigen Einschüler an.

„Ich kann versichern, dass kein Ratsmitglied die Absicht hat, eine Schule ohne Zwang schließen zu wollen“, bringt Stankewitz vor. „Im Gegenteil, wir investieren weiterhin in die Zukunft der Kinder.“ So sollen 250.000 Euro an Fördergeldern in die Schulen gesteckt werden, diese sind wohl Ende 2018 oder Anfang 2019 verfügbar. „Das zeigt schon, über welche Zeiträume wir hier reden“, unterstreicht der Bürgermeister.

Ein Ratsbeschluss von Gröningen – ebenfalls aus dem Jahr 2013 – sieht beispielsweise den Umzug der staatlichen Schule vom jetzigen Standort in die Grabenstraße vor. Nach der Fertigstellung des Schulneubaus an der Goethepromenade bezieht der Freie Träger dieses Domizil und macht die bisher genutzten Gebäude frei. „Dann sollen staatliche Schule und der Hort ihren Platz dort finden und wir sind alle Diskussionen über Platzprobleme los“, erklärt Stankewitz. „Im günstigsten Fall befassen wir uns mit der Nachnutzung der Räumlichkeiten ernsthaft im Jahr 2019. Vor Sommer 2020 wird hier kaum etwas passieren.“ Derzeit werden die möglichen Kosten ermittelt. Parallel dazu gelte es, Fördergelder für den Standort in Kroppenstedt zu generieren, denn hier bestehe ohnehin Handlungsbedarf in Sachen Sanierung.

Ein Statement dazu hat der Bürgermeister auch auf der Facebookseite der Verbandsgemeinde gegeben, welches bislang schon 3255 Mal zur Kenntnis genommen wurde. „Daran sieht man, wie diese Thematik die Bürger bewegt“, schätzt Stankewitz ein. „Jetzt geht es darum, diesen die Angst zu nehmen und auf die Möglichkeiten hinzuweisen. Fakt ist: Mehr Meldungen an den staatlichen Schulen beenden jegliche Diskussion.“