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Grundwasser Wöchentliche Messung in der Tiefe

Dieter Labodt ist so etwas wie Barnebergs Grundwasserbeauftragter.

Von Angelika Höde 11.09.2020, 23:01

Barneberg l Seit zehn Jahren gibt es in Barneberg die Überflur-Grundwassermessstelle. Sie wurde vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt errichtet. Grundwasser, das weiß Dieter Labodt nur zu gut, ist ein Naturschatz, der als ein Teil des natürlichen Wasserkreislaufes „unser größtes und wichtigstes Wasserreservoir darstellt“. Dieses gelte es, in Menge und Qualität vor den zahlreich vorhandenen Einflüssen zu schützen. Er selbst hilft dabei aktiv mit, indem er die Messstelle wöchentlich zwecks „Grundwasserschau“ aufsucht.

Da nachteilige Veränderungen im Grundwasser ohne entsprechende Überwachung lange verborgen bleiben können, sind leistungsfähige Instrumente zur Beobachtung erforderlich. Dieter Labodt ist den Umgang damit längst gewohnt. Jeweils am 1., 8., 15. und 22. eines Monats misst der Barneberger den Grundwasserstand und trägt das Ergebnis in einer Karte ein. Diese geht dann im Monatsrhythmus per Post an den Landesbetrieb für Hochwasserschutz in Halberstadt.

Doch wie funktioniert eigentlich so eine Messung in dem engen Schacht? Dazu wird ein spezielles Messinstrument behutsam hinunter gelassen. Sobald es den Wasserspiegel erreicht hat, ertönt ein lautstarkes Pfeifsignal. „Es ist also nicht zu überhören, wenn die Messung anschlägt“, versichert Labodt. Er prüft den Pegel in Barneberg, seit die Messstelle installiert wurde und hat so den sich verändernden Grundwasserstand über zehn Jahre hinweg dokumentiert. Die Tendenz sei eindeutig fallend, und genau das bereitet dem Senior Sorgen: „Der Grundwasserstand ist von 10,25 Meter Tiefe auf 14 Meter abgesunken.“

Dass die letzten Jahre ex­trem trocken waren und Niederschläge ausblieben, ist vielen aufgefallen, doch Dieter Labodt hat die Auswirkungen schwarz auf weiß. Eine Auswirkung des drastischen Abgangs laut Labodt: „Wer mit offenen Augen durch den Ort geht, dem ist das Birkensterben in der Hötenslebener Straße gewiss schon aufgefallen.“