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Hoffmann-Schule Minister sagt zur Freude der Eltern Hilfe zu

Bildungsminister Marco Tullner und Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch waren in der Gröninger Friedrich-Hoffmann-Grundschule zu Besuch.

Von René Döring 24.10.2018, 01:01

Gröningen l Zu Beginn des Schuljahres war an der Gröninger Friedrich-Hoffmann-Grundschule noch alles soweit in Ordnung. Es gab die Klassen zwei bis vier mit insgesamt 51 Schülern sowie 33 Erstklässler, die in zwei Klassen aufgeteilt worden sind und ebenfalls je eine Klassenleiterin hatten. Doch schon nach etwa zwei Wochen war es mit all dem vorbei. Das Landesschulamt hat die Leiterin der 2. Klasse von jetzt auf gleich an eine Oschersleber Grundschule beordert, um dort ein Lehrer-Loch zu stopfen und das damit begründet, dass die Gröninger Grundschule nach vorliegenden Zahlen auch so noch genug Personal zur Verfügung hat.

Seither gibt es hier nur noch eine 1. Klasse, die in einigen Fächern in voller Mannschaftsstärke von 33 Mädchen und Jungen unterrichtet und nur für den Unterricht in Fächern wie Deutsch und Mathematik zweigeteilt wird. Und die sechs Schüler, die die erste Klasse wiederholen, die finden sich gar ab und an in der zweiten Klasse wieder.

Das alles brachte die Gröninger Eltern wie auch Bürgermeister Ernst Brunner (SPD) auf die Palme. Brunner setzte sich mit den Eltern zusammen und suchte sich mit der Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (CDU) sowie Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) Verbündete. Das Ganze um zu erreichen, dass die personelle Situation so schnell wie möglich wieder verbessert, also zumindest die 1. Klasse wieder geteilt wird und alle fünf Klassen der Schule eine Klassenleiterin haben. Alle Beteiligten waren sich einig, sich dafür gegebenenfalls direkt an den Bildungsminister zu wenden.

Was nun auch passiert und Marco Tullner Montagabend mit Gabriele Brakebusch nach Gröningen gekommen ist. „Nicht mit einem Bus voller neuer Lehrer“, wie Tullner zu Beginn den mehr als ein Dutzend Eltern und Lehrern mitteilte, aber mit dem Willen, zumindest für die größten Probleme eine Lösung zu finden. Am Ende wird der Minister sagen: „Es wird nun vielleicht noch nicht gut, aber besser.“

Besser deshalb, weil es da eine Lehramtsanwärterin gibt, die noch bis Ende des Jahres an der Gröninger Schule ihre Referendarzeit absoviert, dabei so manche Lücke schließt und Interesse hat, danach hier als Lehrerin zu arbeiten. Was Tullner zu seiner und zur Freude aller anderen Beteiligten veranlasst, diese „sehr kostbare“ Referendarin, wie er sagt, quasi sofort per Handschlag einzustellen. Zudem sichert er zu, dass in der für November geplanten nächsten Ausschreibungsrunde für pädagogische Mitarbeiter Gröningen berücksichtigt wird.

„Wir haben im Land einen großen Bedarf an Lehrern, aber es sind weitaus nicht genug auf dem Markt“, benennt Tullner das Hauptproblem, das auch mit Quereinsteiger kurzfristig nicht in den Griff zu bekommen sei. „Unser Ziel ist es, dieses Problem in den nächsten fünf, sechs Jahren zu lösen.“

Die Gröninger Eltern würden sich schon mal freuen, wenn es nun kurzfristig mit einer übergangslosen Einstellung der bisherigen Referendarin und mit der Einstellung eines pädagogischen Mitarbeiters klappen würde: „Denn unsere Kinder kommen vor allem mit den vielen Veränderungen in der zurückliegenden Zeit nicht klar und brauchen feste Ansprechpartner.“

Fehlt noch der letzte Dialog der Veranstaltung. Eltern: „Herr Tullner, sie sind klasse.“ Tullner: „Liebe Eltern und liebe Bürgermeister, bitte bleiben sie so engagiert und kritisch.“