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Hordorf Hohe Straße wird erst 2022 saniert

Hordorfs Ortsbürgermeister Norbert Kurzel ist es leid. Er wünscht sich eine bessere Zusammenarbeit mit der Stadt.

Von Yvonne Heyer 06.02.2018, 00:01

Hordorf l „Jahr für Jahr werden Maßnahmen im Haushalt eingestellt und immer wieder verschoben. Dafür ist die Hohe Straße ein ganz besonders Beispiel. Mehrfach haben wir in den Protokollen der Ortschaftsratssitzungen vor allem auf das Grundstück Hohe Straße 155 hingewiesen. Die ältere Bürgerin, die hier wohnt, klebt ihren Hauseingang regelrecht zu, damit bei länger anhaltendem Regen kein Wasser in das Haus eindringen kann. Dieses Problem besteht seit Jahren“, erklärt Norbert Kurzel. Im Protokoll der Ortschaftsratssitzung vom 25. August 2011 heißt es dazu: „Die Situation ist für die Bürger nicht hinnehmbar.“

Jahr für Jahr zieht sich das Problem der Hohen Straße durch die Protokolle der Ortschaftsratssitzungen. „Das kann es nicht sein“, meint der Ortsbürgermeister. Erste Pläne, die Oberflächenentwässerung der Hohen Straße neu zu regulieren, gab es bereits im Jahr 2011.

Zuletzt waren im Haushalt 2016 Mittel für das Jahr 2017 eingestellt, doch die Straße ist noch immer nicht saniert. Nach Beschluss einer Prioritätenliste für den Straßenbau ist das Projekt unter „Realisierung ab 2022“ in besagter Liste zu finden. „Was soll ich der alten Dame sagen? Was mich besonders stört, ist die Tatsache, dass besagte Prioritätenliste nicht im Ortschaftsrat diskutiert wurde“, so Kurzel.

Die Zusammenarbeit zwischen Ortschaftsräten, Ortschaften und der Stadt klappe hier und da ganz gut, sei aber gerade in verwaltungstechnischen Dingen verbesserungwürdig. „Wir werden aufgefordert, Vorschläge für Projekte zu machen, die in den Haushalt aufgenommen werden sollen. Diese Aufforderung bekomme oftmals nur ich, nicht die anderen Ortschaftsratsmitglieder. Sie kommen somit unvorbereitet in die Sitzung. Verschieben wir diese dann, kommen unsere Wünsche für den Haushalt zu spät. Oder die Aufforderung, Wünsche für den Haushalt zu äußern, kommt zu einer Zeit, in der gar keine Ortschaftsratssitzungen geplant sind“, so das Fazit des Hordorfer Ortsbürgermeisters.

„Es fehlt oftmals an Absprachen und auch Informationen. So werden Bäume auf dem Friedhof gepflanzt und ich als Ortsbürgermeister weiß nichts davon. Wenn es sich schon nicht verhindern ließ, dass eine sehr alte Eiche in unserem Dorf gefällt werden musste, so hatten wir Hordorfer doch geplant, von ihrem Holz eine Bank sozusagen als Erinnerung anfertigen zu lassen. Doch wir waren nicht informiert und damit war das Holz weg“, stellt Norbert Kurzel fest.

„Wir sparen uns zu Tode. Bestimmte Stellen wie im Tiefbauamt oder im Planungsbereich müssen ausreichend vorhanden sein, wie auch im Bauhof. Es werden in den Dörfern mehr Leute gebraucht, die die Arbeit erledigen. Hier sollten wir das Personal aufstocken und sogar Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Wenn wir weniger Leute draußen haben, müssen wir die Effizienz steigern“, meint Kurzel.

Kritik übt er auch am aktuellen Zustand des Friedhofes: „Ein Friedhof sollte immer das Aushängeschild eines Ortes sein. Das war unser lange Zeit, doch das ist heute nicht mehr so. Das Gesamtkonzept passt nicht. Nur einmal das Laub zu beräumen, reicht nicht. Beim Einsatz der Gemeindearbeiter fehlt mir oftmals die operative Komponente.“

Seit dem 6. August 2016 gilt eine Kostenbeteiligung der Vereine bei der Nutzung von Dorfgemeinschaftshäusern (DGH). „Wir haben auf die besondere Situation unseres Tischtennisvereins hingewiesen. Er nutzt das DGH für Trainingszwecke und leistet vor allem eine gute Jugendarbeit. Der Verein hat die Betriebskosten für 2017 entrichtet, obwohl andere Sportvereine der Stadt dies nicht brauchten. Mit dem Protokoll der Ortschaftsratssitzung von November 2017 baten wir um Klärung und Rückerstattung. Darauf ist bis heute nicht reagiert worden“, ärgert sich Norbert Kurzel.

Der Pressesprecher der Stadtverwaltung Oschersleben war am Montag für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.