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Info-Reise Gröninger besuchen Gymnasium Neuzelle

Gröninger Ratsmitglieder haben ein Gymnasium in Brandenburg besucht. Ziel waren Erkenntnisse für ein künftiges Gymnasium in Gröningen.

Von Ralf Staufenbiel 23.11.2015, 23:01

Neuzelle l Ganz oben auf der Tagesordnung stand die Erkundung eines Gymnasiums und des Schulwesens in der Kleinstadt, die ähnlich wie Gröningen nur 2000 Einwohner zählt zuzüglich den dazugehörigen 17 Ortschaften mit rund 6000 Einwohnern. Das Gymnasium mit etwa 500 Schülern und die zugehörige Oberschule gehören zur Stiftung „Stift Neuzelle“ und sind laut dem Schuldirektor Sven Budach gut aufgestellt. Das Gymnasium in Neuzelle sei international ausgerichtet. 53 Lehrer unterrichten Schüler aus den baltischen Staaten sowie aus Russland, China und Ungarn. Ein Viertel der Pennäler kommt jedoch aus den benachbarten Orten. Rund 30 pädagogische Kräfte, Erzieher, Küchenkräfte, Hausmeister und Reinigungskräfte aus dem Ort profitieren vom Schulunterricht.

Nach dem ausführlichen Gespräch mit dem Schuldirektor, dem Amtsdirektor Hans-Georg Köhler und dem Bürgermeister Dietmar Baesler, konnte sich die Gröninger Delegation bei einem Rundgang durch das Gymnasium vom Erfolgssystem „Gymnasium in Stift Neuzelle“ überzeugen. Die Schule ist eine von 19 Bildungseinrichtungen der gemeinnützigen Schulgesellschaft „Dr. P. Rahn & Partner“. Seit über zehn Jahren lernen hier Schüler aus allen Teilen der Welt. „Weltoffenheit, Toleranz und Freundlichkeit prägen das Miteinander an unserem Campus“, erklärte Direktor Budach.

Die ans Gymnasium angeschlossene Oberschule werde von der „Rahn Dittrich Group“ betrieben, genau wie auch die Sekundarschule in Gröningen. „Deshalb ist das Projekt auch so interessant für unsere Stadt“, betonte Ernst Brunner.

Das gesamte Schulgelände, einschließlich eines Internats, befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Zisterzienserklosters, welches laut den Neuzeller Vertretern aus einem europäischen Fond mit rund 60 Millionen Euro gefördert wurde. Die katholische Kirche des Klosters ist für solchen kleinen Ort ein weiterer Anziehungspunkt.

Vom Schulbetrieb im Ort profitieren laut den Recherchen Ernst Brunners unter anderem zwei Bäckereien, eine Fleischerei sowie drei Hotels.

Das Gröninger Stadtoberhaupt hatte schon am Vortag mit etlichen Schülern des Gymnasiums und mit vielen Ortsansässigen gesprochen. Nach Aussage des Bürgermeisters von Neuzelle, Dietmar Baesler, sind etwa 20 bis 25 Prozent der berufstätigen Bevölkerung direkt oder indirekt für die Schulen tätig. Auf die Frage nach fremdenfeindlichen Tendenzen in Neuzelle gab es den Hinweis, dass die Schulen hier historisch langsam gewachsen sind und die Einwohner des Ortes die vielen Schüler unterschiedlicher Nationen tolerieren, weil sie vom Standort der Schule in Neuzelle profitieren.

Ein wesentlich kleineres, aber auf den Standort zugeschnittenes Konzept könnte auch in Gröningen umgesetzt werden. „Es würde sicher zu einer Belebung unserer Stadt und dem Umland führen“, erklärte Bürgermeister Ernst Brunner im Anschluss an die Erkundungsfahrt. Ob das Konzept jedoch auch in der Kleinstadt Gröningen umgesetzt werden kann, muss nun ausgiebig diskutiert und geprüft werden.