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Jugendzentrum Workshop zum geplanten Jugendtreff

Die Stadt Oschersleben hat junge Leute zu einem Workshop eingeladen. Ziel war es herauszufinden, was sich die Jugendlichen wünschen.

Von Yvonne Heyer 13.09.2018, 01:01

Oschersleben l Auf dem riesigen Areal, das sich hinter dem historischen Bahnhofsgebäude bis zur Fabrikstraße hin erstreckt und einst von der Bahn genutzt wurde, soll mit dem Willen des Oschersleber Stadtrates ein Jugendzentrum entstehen. Wie es Aussehen und mit Leben erfüllt werden könnte, darüber haben sich Mitglieder des Sozialausschusses bereits vor Monaten in der Lutherstadt Wittenberge informiert. „Aber wir wollen kein Gebäude völlig am Bedarf vorbei schaffen, wir wollen vorher wissen, was unsere Jugendlichen wünschen, worauf es ihnen ankommt“, so SPD-Stadtrat Olaf Pankow.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung waren deshalb Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren zu einem Workshop in das Rathaus eingeladen worden. Die Sekundarschulen und das Gymnasium der Stadt spielten mit und stellten interessierte Schüler frei. Somit hatten sich am Dienstagvormittag mehr als 30 Jugendliche im Ratssaal versammelt, die zugleich für die Jugendlichen aus den umliegenden Orten sprachen.

Olaf Pankow und Sozialausschussvorsitzender Nico Haase (Wir für Emmeringen) erklärten den Vertretern der jüngeren Generation, um was es geht und nachdem man sich darauf geeinigt hatte, zunächst in Gruppen die Köpfe rauschen zu lassen, ging es auch gleich zur Sache. Die 15 Minuten haben die Jugendlichen genutzt und sich im wahrsten Sinne des Wortes die Köpfe darüber zerbrochen, wie die bauliche Hülle des geplanten Jugendzentrums im Sinne der Jugend gestaltet werden kann. Auch die Gestaltung der Außenanlagen sollte in der Ideensammlung eine Rolle spielen. Schließlich hatte Nico Haase ordentlich zu tun, die Ideen auf großen Blättern festzuhalten.

„Ist die Skaterbahn noch aktuell?“, fragte Olaf Pankow in die Runde. Nein, ist sie nicht. Der 19-jährige Moritz Friedrich schlug stattdessen einen BMX-Park vor. Weitläufig genug wäre das Areal ja. Um gleich bei der Gestaltung des Außengeländes zu bleiben, stehen auf der Wunsch- und Vorschlagsliste der Jugendlichen ein Spielplatz, eine Außenterrasse, Baumhaus, Trampolin und ein Bolzplatz.

Johann Apel, Schüler des Gymnasiums brachte Basket-, Volley- und Fußballplatz ins Spiel. Wobei in die Diskussion ebenso eingeworfen wurde, vielleicht alte Waggons in die Gestaltung des Außenbereiches einzubeziehen. Sozusagen als Hommage an das alte Bahngelände. Ja, und warum sollte draußen in einem Garten nicht etwas angepflanzt werden?

Dass das geplante Jugendzentrum zum Treff für Jugendlichen unterschiedlichen Alters werden soll, haben die Workshop-Teilnehmer bedacht. Deshalb sollte es möglichst mehrere Räume geben oder große Räume, die durch bewegliche Wände in ihrem Grundriss verändert werden können. „Eine Bühne wäre auch nicht schlecht, hier könnten Bands proben und auftreten“, so der Oschersleber Ludwig Klamm.

Pauline Engelmann vom Oschersleber Gymnasium fände einen Tanz-Probenraum mit Spiegeln und Musikanlage toll. Großen Zuspruch fand der Vorschlag für eine Küche mit Café. Angelina Möggenburg und ihren Mitschülern von der Puschkin-Sekundarschule ist es wichtig, dass es einen Sport- und Mehrzweckraum gibt, in dem auch mal die Hausaufgaben erledigt werden können. So würde die Zeit zwischen Schulschluss und Abfahrt des Busses sinnvoll überbrückt werden. Bei Darts, Billard oder Tischtennis könnten die Jugendlichen ebenso ihre Zeit im Jugendzentrum verbringen. Und auch wenn der Wunsch nach Wlan ganz oben auf der Wunschliste steht: Den Mädchen und Jungen ist es ebenso wichtig, andere Jugendliche zu treffen, nicht nur am Computer.

Mit einer Strichliste stimmten die Jugendlichen ab, was ihnen besonders wichtig ist, worauf sie verzichten können. Die Ideen und Vorschläge zur Gestaltung des Jugendzentrums sollen schon bald in eine konkrete Fassung gebracht und möglicherweise nochmals mit den jungen Leuten diskutiert werden.

Schlussendlich aber drängt die Zeit: „Wir wollen zum 30. November einen Fördermittelantrag formuliert und abgegeben haben“, erklärt Olaf Pankow. Welche Fördertöpfe angezapft werden, stehe heute zwar noch nicht fest, aber in jedem Fall solle nach Fördermöglichkeiten für das Jugendzentrum gesucht werden.