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Kindergarten Anzeige sorgt für Unruhe in Wormsdorf

Ein Vorwurf auf unzulässige Erziehungsmethoden sorgt in der Wormsdorfer Kita für Unruhe. Gegen eine Erzieherin wurde Anzeige erstattet.

Von Ronny Schoof 23.06.2017, 01:01

Wormsdorf l Offenbar war das Vertrauensverhältnis zwischen den Vereinsverantwortlichen und einem Teil der Elternschaft erheblich getrübt. Auslöser dafür war ein nach Volksstimme-Informationen vor etwa sieben Wochen an den Vorstand herangetragener Vorwurf der Kindswohlgefährdung, die angeblich in der Kita beobachtet worden sei.

Man sei dem nachgegangen, habe auch einen Anwalt zu Rate gezogen, ließ der alte Vorstand auf Anfrage wissen. Es hätten sich jedoch letztlich keine Anhaltspunkte ergeben, die die vorgeworfene Arbeitsweise in der Kita bestätigen oder zumindest erhärten konnten. Auch eine rechtsverbindliche Aussage sei ausgeblieben, weshalb man den Vorwurf als haltlos betrachtet und auf eine Strafanzeige verzichtet habe.

Diese ist wenig später dennoch von anderer Seite gestellt worden, wie Polizeireviersprecher Joachim Albrecht der Volksstimme nun bestätigte: „Durch eine Betroffene erfolgte bei der Polizei am 15. Mai eine Anzeige gegen eine Erzieherin der Kita. Die Ermittlungen wegen Verdachts der Misshandlung von Kindern wurden eingeleitet und hierzu erste Zeugen befragt. Die Ermittlungen zur Sache dauern noch an.“

Erst nach Abschluss der Zeugenbefragungen werde die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob Anklage erhoben wird. Indes gelte die Unschuldsvermutung, betonte Albrecht. Zum konkreten Inhalt der Anzeige lässt sich die Polizei im laufenden Verfahren nicht ein. Nach Volksstimme-Recherchen geht es um Essenszwang und abrupte Beendigungen der Schlafenszeit von Kindern.

Vorigen Donnerstag fand in Wormsdorf eine Mitgliederversammlung des Kita-Trägervereins statt. Der bisherige Vorstand hatte die eigentlich erst für September geplante Hauptversammlung mit turnusmäßiger Neuwahl aufgrund der entstandenen Unruhe vorgezogen. Da der amtierende Vorstand um Vorsitzende Nadine Sengewald geschlossen auf eine abermalige Kandidatur verzichtete, ist das Gremium in Gänze erneuert worden.

Zur Vorsitzenden wählten die Mitglieder Cornelia Jung. „Ich bin von außerhalb und möchte zur jetzigen Situation zunächst nichts öffentlich äußern“, sagte sie am Mittwoch. „Der neue Vorstand muss sich erst mal formieren und die ihm übertragenen Aufgaben anpacken. Alle Eltern sind informiert und damit alle, die es direkt angeht.“ Vom bisherigen Vorstand wurde der Wunsch bekundet, dass „die Spekulationen im Ort ein Ende finden“ und der neue Vorstand somit „in Ruhe auf der Sachebene arbeiten“ könne. Ohnehin hätte es zur neuen Amtsperiode wohl einige Wechsel in der Vereinsführung gegeben.

Verwaltungsleiter Frank Frenkel sagte zum Thema: „Wir sind über die Differenzen und das Ergebnis der vorgezogenen Neuwahl informiert worden. Es ist dahingehend beruhigend, dass der Träger und die Kita dadurch arbeitsfähig sind. Wir hatten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem alten Vorstand.“