1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Arbeiten am maroden Mauerwerk

Kirchturmsanierung Arbeiten am maroden Mauerwerk

Komplett eingerüstet ist der Turm der evangelischen Kirche in Klein Oschersleben. Seine maroden Sandsteinmauern werden saniert.

Von Yvonne Heyer 13.10.2016, 01:01

Klein Oschersleben l Zwei Seiten des hoch und schlank aufragenden Kirchturmes waren in den vergangenen Jahren bereits saniert worden, denn die Fugen des Mauerwerks waren stark ausgewaschen, die Schallluken kaputt. Stab- und Maßwerkteile drohten herauszubrechen. Mit den aktuellen Bauarbeiten werden die noch fehlenden zwei Seiten in Angriff genommen. „Das marode Mauerwerk wird neu ausgefugt und die Sandsteinverzierungen an den Glockenöffnungen bearbeitet“, erklärt Eckart Römmer von der evangelischen Kirchengemeinde. Er weist ausdrücklich auf die Notwendigkeit der Bauarbeiten hin, denn es waren bereits Steine aus dem Turm herausgebrochen und wurden zur Gefahr für Besucher. Die marode Mauer entlang des Kirchengrundstücks wird ebenso saniert und mit einer neuen Sandsteinabdeckung versehen.

Um die Bauarbeiten am Gotteshaus auch finanziell stemmen zu können, veranschlagt ist eine Bausumme von rund 96 000 Euro, waren Mittel aus dem europäischen Förderpogramm Leader beantragt worden. Hinzu kommen Mittel aus dem Kirchenkreis und eigene Mittel der Kirchengemeinde.

Seit 2004 wurde die evangelische Kirche in vielen kleinen Schritten saniert. Noch 2003 hatte Pfarrer Theo Spielmann für die Zukunft des Gotteshauses prognostiziert, dass wohl viele Jahre ins Land gehen werden, ehe es saniert ist und damit für die Nachwelt erhalten werden kann.

Im Jahr 2004 begannen erste Bauarbeiten am Turm. Schließlich folgte ab 2010 in vielen kleinen Schritten vor allem die Sanierung im Innern. Begonnen wurde mit der Wiederherstellung des Ostchores. Hier konnten die Fenster, der Innenputz und die Ausmalung erneuert werden. 2012 folgte die Sanierung der Dächer von Sakristei und Apsis sowie die Ausmalung der Apsis.

Eine besondere Herausforderung war im Jahr 2012 die Sanierung der Fenster. Die alten bunten Reste der bleiverglasten Fenster, die aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen, lagen viele Jahre zwischen den hinteren Bankreihen. In einer Quedlinburg Firma wurden die vorhandenen Scheiben wieder aufgearbeitet. Fehlende Teile entstanden sogar neu und wurden – gleich einem Puzzle – zu neuen Fenstern zusammengesetzt.

Immer wieder wurden Fördergelder für die einzelnen Schritte beantragt und bewilligt, wurden viele Eigenleistungen von den Gemeindegliedern erbracht und Spenden gesammelt, so dass die Klein Oschersleber Kirche, 1868 übergeben und 1869 von Otto von Bismarck besucht, heute komplett neu verputzt und ausgemalt ist. Ursprünglich hatte die Kirche eine sehr schöne Ausmalung, wie schön, ist heute hinter dem Altar, in der Apsis der Kirche, sichtbar.

Spenden für die Kirche würden auch weiterhin gebraucht, gibt es doch so einige Vorhaben, die in Zukunft noch verwirklicht werden sollen. Dazu gehört die Sanierung der Orgel. Kantor Werner Jankowski, der auch Orgelsachverständiger des Kirchenkreises Egeln ist, habe die Buchenholz-Orgel als wertvoll und sanierungswürdig eingestuft.