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Landesstraße Widerstand gegen Herabstufung

Die Verbindungsstraße zwischen Hötensleben und Barneberg erhält noch in diesem Jahr eine Frischzellenkur.

Von Ronny Schoof 09.10.2016, 03:00

Hötensleben l Die Gemeinde Hötensleben hat das Präsent dankend abgelehnt. Die Instandsetzung sei sinnvoll, weil überfällig, so Bürgermeister Horst Scheibel. Insofern begrüße man den Schritt des Landes sehr. Dessen Absicht, die L 105 zur Kommunalstraße herabzustufen, ging den Räten der Gemeinde dann aber doch zu weit. Ende August hatten sie eine entsprechende Beschlussvorlage abgelehnt. Horst Scheibel dazu: „Wir gehen da erst mal nicht mit. Das heißt, wir übernehmen die Straße nicht als Gemeindestraße, weil die Voraussetzungen dafür – unabhängig von der Instandsetzung – überhaupt nicht gegeben sind.“

Das Land will die L 105 loswerden, da sie ihrem Status als Landesstraße nicht mehr gerecht werde. So habe eine Verkehrszählung ergeben, dass es der Straße an der „überwiegend regionalen Bedeutung“ mangele, vielmehr sei ihre Nutzung und Auslastung vom Gemeindeverkehr geprägt. Horst Scheibel sieht das etwas anders: „Wir erleben regelmäßig, was auf der Straße los ist, wenn A 2 oder B 1 dicht sind, aber man kann natürlich auch zählen, wenn überhaupt nichts los ist, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen.“

Noch schwerer wiege ein anderer Einwand, betont Scheibel: „Die Herabstufung zur Gemeindestraße wäre mit hohen künftigen Kosten für die Gemeinde verbunden. Die Instandsetzung jetzt hält nicht ewig, dann wäre da der Aufwand für den Winterdienst, und auch die Frage des Radwegs ist nach wie vor offen. Das Land hat sich darum bislang nicht gekümmert. Unterm Strich haben wir also relativ wenig Verständnis für dieses Ansinnen.“

Ausgestanden sei die Sache trotz des Ratsvetos nicht, mutmaßt der Bürgermeister: „Letztendlich werden wir uns vielleicht nicht dagegen wehren können, wir würden zuvor aber wohl auch alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.“

Die noch fürs laufende Jahr avisierte Sanierung der vier Kilometer langen L 105 – die Auftragsvergabe ist bereits abgeschlossen – erfolgt unter Vollsperrung. Einzig dem Schülertransport werde dabei eine Ausnahme gewährt, erklärt Horst Scheibel: „Die Schulbusse werden auch während der Baumaßnahme durchgelassen, weil es ansonsten zu viel Umstände bereiten würde.“ Die Reparatur betreffe die ganze Länge von der Einmündung an der B 245 in Barneberg bis in die Ortslage Hötensleben hinein (Kreuzung Bahnhofstraße). Innerorts werde der Straßenbelag um wenige Zentimeter gefräst und neu aufgetragen, außerorts werde auch die Unterschicht erneuert.

Eine weitere Straßenbaumaßnahme betrifft die L 77 zwischen den Ortsteilen Ohrsleben und Wackersleben. „Das Ausschreibungsverfahren dazu beginnt jetzt“, informiert Horst Scheibel, „angedachter Baubeginn ist April 2017.“ Die Gemeinde selbst habe fürs kommende Jahr unter anderem die Dorfstraße in Wackersleben zwecks Sanierung im Plan.