25 Jahre für Tradition in der Börde

Oschersleben l In ihrer Begrüßungsrede hob die Vorsitzende des Kreisvereins, Ingrid Krüger, zunächst die Arbeit der acht Ortsgruppen hervor. So seien die Damen aus Altenweddingen – sie gehören einem der ältesten Landfrauen-Ortsgruppen in der Börde an – beispielsweise für den Saal- und Tischschmuck verantwortlich gewesen. Tatsächlich zierten den großen Raum im Gasthof Schondelmaier in Oschersleben zahlreiche bunte Herbstgestecke sowie eine große Erntekrone.

Nach den Gröninger Landfrauen begrüßte die Vorsitzende die Mitstreiterinnen des Gunsleber Ortsvereins. Deren Einsatz für den Erhalt ihrer Dorfkirche hob Ingrid Krüger besonders hervor. Die Damen aus Kroppenstedt seien für die Kuchenlogistik dieses Tages verantwortlich gewesen, während sich die Landfrauen in Oschersleben vor allem am „Tag der Regionen“ in der Bodestadt besonders hervortäten. Die Ortsgruppe aus Ingersleben bezeichnete die Vereins-chefin als die jüngste Truppe m Kreisverein. Im Jahr 2009 sei sie aus der Taufe gehoben worden.

Außerdem dankte Ingrid Krüger in ihrer Rede dem Kreisbauernverband, der Kreissparkasse sowie der Stadt Oschersleben, „weil diese die heutige Feier finanziell unterstützt haben.“

Der Verband der Landfrauen bietet allen interessierten Frauen die Möglichkeit, sich gesellschaftlich, politisch, sozial und kulturell zu engagieren. Die Mitglieder wollen sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation von Landfrauen und ihren Familien einsetzen. Früher gehörten vor allem Frauen, die in der Landwirtschaft tätig sind, zu den Landfrauen. Auch weil das Berufsbild der „Bäuerin“ immer seltener geworden ist, finden sich mittlerweile Frauen aus allen Berufen und Altersklassen unter den Mitgliedern.

Landrat Hans Walker dankte den Landfrauen für das, „was sie für den Landkreis Börde getan haben. Ich wünsche mir, dass sie noch mindestens weitere 25 Jahre tätig sind“, sagte der CDU-Politiker. Die Landfrauen wirkten maßgeblich auf die Gestaltung des ländlichen Raumes ein, vor allem im gesellschaftlichen Bereich. „Sie haben konkrete Ideen, wie man Tradition erleben und fortschreiben kann“, betonte Walker.

Die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Sachsen-Anhalt, Sybille Klug, überbrachte Glückwünsche der gesamten Verbandsspitze. Außerdem lobte sie die Mitglieder in der Börde als verlässliche Partner. „Die Börde-Landfrauen haben eine große Bedeutung für den Landesverband“, hob Sybille Klug hervor.

In Vertretung des Oschersleber Bürgermeisters Benjamin Kanngießer (parteilos) fand auch Ordnungsamtsleiter Gerd Ludwig ein paar Worte. Er gratulierte den Damen im Namen seines Vorgesetzten und des gesamten Stadtrates. „Sie gehören zu einer der wenigen Interessensgruppen, die sich der Traditionspflege verschrieben haben“, sagte Ludwig. Er lobte das Engagement für den gesellschaftlichen Fortschritt.

Auch die Landtagsabgeordnete Silke Schindler (SPD) würdigte die Arbeit der Landfrauen. „Das Bild der Region prägen sie mit, von den Trachten bis zur Ernährung“, sagte die Landespolitikerin. Anschließend übergab sie eine finanzielle Zuwendung an die Kreisvorsitzende Ingrid Krüger.

Über eine Zuwendung ganz anderer Art dürfte sich später Landrat Hans Walker freuen. Er bekam von Gerda Thormeyer und Irmgard Heine aus Gunsleben einen extra für ihn gebastelten bunten Herbstkranz überreicht. „Früher war es Tradition, dass die Landfrauen während der Eröffnungsfeier des ‚Tages der Regionen‘ in Oschersleben dem Landrat einen Kranz überreichten. Seitdem der Sitz des Landrates aber nicht mehr in Oschersleben ist, ist die Tradition eingeschlafen. Diese wollen wir hiermit wiederbeleben“, erklärte Irmgard Heine.

Wenig später wurde zum Mittagsschmaus an ein großes Buffet gerufen. Am Nachmittag gab es zwei Musikauftritte der Familie Vinogradski, eine Aufführung der Ingersleber Landfrauen sowie eine Lesung in plattdeutschem Dialekt. Ferner sind sieben Frauen für ihr Engagement geehrt worden.

Nach dem Kaffeetrinken klang die Geburtstagssause der Landfrauen in der Börde aus.